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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen


Chronologisch Thread 
  • From: Frieder Marrein <Frieder+Marrein AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die "Duale Vergütung" im Gesundheitswesen
  • Date: Wed, 04 Jan 2012 08:21:20 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


So schlecht ist die Vergütung für gesetzlich Versicherte gar nicht. Man muss berücksichtigen, dass für "Bagatellfälle" und für komplizierte Fälle die gleiche Pauschale pro Quartal bezahlt wird, die die meisten Leistungen abdecken soll. Also bekommen die die "Bagatellfälle" einen roten Teppich ausgerollt und die komplizierten werden überwiesen. Diese volkswirtschaftlich unwirtschaftliche Tätigkeit nennen Vertragsärzte "Verdünnen". Um die bei Fallpauschalen pro Quartal notwendigen hohen Fallzahlen zu erzielen werden Patienten möglichst in vielen Quartalen wieder einbestellt, auch wenn es kaum noch etwas zu tun gibt. Diese ebenso unwirtschaftliche Art der Fallzahlvermehrung nennen Vertragsärzte "Ziehen". Das früher übliche "Auslasten" (möglichst viele Untersuchungen pro Patient) ist in Zeiten der Fallpauschalen für die Vertragsärzte nicht mehr sinnvoll. Jetzt fehlen plötzlich Untersuchungsmöglichkeiten auch für PKV-Versicherte, da die notwendigen Geräte und das entsprechende Personal nicht mehr vorgehalten werden. An dem Skandal, dass die durchschnittliche Vergütung pro Patient im Rahmen der GKV umgekehrt proportional zur notwendig aufzuwendenden Zeit pro Patient ausfällt, haben alle Reformbemühungen rein gar nichts geändert. Dienstleistungen im Gesundheitsbereich sollten daher nach der notwendig dafür aufzubringenden Zeit bezahlt werden und zwar unabhängig von der Versicherung des Betroffenen.




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