Re: [AG-Gesundheit] Fwd: ++++EIL++++ Datenskandal um Fotos für die elektronische Gesundheitskarte?!

[HappyBuddha <HappyBuddha AT news.piratenpartei.de>]

@ Rick (once again :D ):

ad 1: Die Erstellung der eGK ist ja ein einmaliger Vorgang, und wird 
derzeit denke ich aus dem Pool der Mitgliedbeiträge mitfinanziert (so 
vermute ich ?!?). Diese einmaligen Kosten pro Mitglied können ja nicht 
höher sein, als z.B. die Erstellung eines personalisierten ePA. Den 
Kostenfaktor würde ich daher so rein aus meiner persönlichen Sicht eher 
hinten anstellen.

ad 2: § 291 SGB V wurde in Zusammenhang mit der geplanten Einführung der 
eGK novelliert, zum 01.01.2006 sollte das Lichtbild auf der KVK (die 
ebenfalls schon ab gleichem Datum eine eGK sein sollte) eingeführt 
werden. Ich denke, dass durch den Aufschub der Einführung der eGK 
ebenfalls auch darauf verzichtet wurde, die obligatorische Integration 
eines Fotos auf den KVKen umzusetzen. Ob es da eine Rechtsverordnung oder 
ein "gemeinsames Rundschreiben" (so nennt das Bundesministerium für 
Gesundheit solche Informationen gerne) gegeben hat, weiß ich nicht; du 
hast aber Recht, der § 291 SGB V war rechtskräftig und somit hätten 
trotz eGK-Moratorium auch neue (alte) KVKen mit Foto abgegeben werden 
müssen - so die Kassen keine andere Anweisung erhalten haben, dies 
entzieht sich meiner Kenntnis.

ad 3: sofern jedes Unfallopfer seine eGK zufällig dabeihat würde sich 
das bezahlt machen. Da hast du Recht.
Ich für meinen Teil schleppe, wenn ich meine eGK dabei habe ja meistens 
auch meinen Personalausweis mit mir herum, da bin ich sicher nicht der / 
die einzige. Es wird immer solche und solche Fälle geben. Außerdem finde 
ich, muss man die als "Notfallatensatz" gespeicherten Daten kritisch 
betrachten und nur als groben Anhaltspunkt nehmen. Die Diagnose auf der 
Karte kann ja auch schlichtweg falsch sein, der Rettungsdienst käme in 
Teufels Küche (sorry), wenn er lebensnotwendige Maßnahmen unterlässt, 
und sich dabei auf sowas gestützt hat. Auch wenn ich auf der Karte 
gespeichert habe, dass ich Wiederbelebungsmaßnahmen ablehne, es ist vor 
Ort ja gar nicht nachvollziehbar, wer diese Erklärung gespeichert hat, ob 
dies noch meinem Willen entspricht. Ergo muss der Rettungsdienst weiter 
machen, bis irgendwer das beurteilen kann. Oder auch wenn ich meine 
Blutgruppe dort speichern lasse, muss der Arzt im Krankenhaus dennoch eine 
komplette Serologie anfordern, um einen Fehler auszuschließen, bevor ich 
auch nur in die Nähe einer Blutkonserve komme.
Zurück zum Thema: wenn ein falsches Foto auf meiner echten Karte ist, 
nützt dem Rettungsdienst mein Notfalldatensatz nada, womit wir wieder 
beim Identifikationsproblem wären. :)
Bevor ich irgend einen Sinn im Foto erkennen kann, muss erstmal 
sichergestellt sein, dass die Karte auch dem Patienten gehört, der vor 
mir steht. Solange da ein x-beliebiges Bild drauf kann, sehe ich in der 
Fotofunktion kaum Nutzen, auch wenn die Zahl derer, die ein falsches Bild 
einreichen sicherlich marginal sein wird.

@ Thorsten:
Das Foto würde tatsächlich verhindern, dass mehrere (viele) Personen 
eine Karte nutzen, aber neben dem Versicherten kann natürlich auch die 
Person die Karte nutzen, die auf dem Foto abgebildet ist. Ich habe schon 
überlegt, ob ich mir den Spaß mache und ein Foto von Angelina Jolie 
hochlade, nur mal zum Test, ob da überhaupt irgendjemand nachdenkt, bevor 
er das Bild auf die Karte setzt.

LG
Benny