Ahoi Gesundheits-Piraten,
ich freue mich (noch), diese Begrüßung vor mein Einklinken in die AG selbst und die AG-Thematiken äußern zu können.
Jedoch erschreckt mich die nachstehend ausschnittsweise wiedergegebene (Auswahl zufällig) Debatte um die "Suche nach einem Themenbeauftragten" SEHR. Sie ist meines Erachtens von Pragmatismus und Sachorientiertheit weit entfernt.
Wenn hier jemand meint, dass es zielführend ist, so eine Art "Pöstchengeschacher" führen zu müssen, dann hat er wohl nicht viel Piratiges in sich und das eigentliche Thema möglicherweise auch verfehlt.
Nur weil jetzt in Berlin einige in ein Landesparlament gewählt wurden, müssen ja nu nicht alle Piraten am Rad drehen und meinen, sie müssten sich rasch in die Startblöcke stellen, weil morgen die Bundesministerien vergeben würden.
Leute, mit solchen Diskussionen seid ihr weit weg von dem, was die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes von den Piraten erwarten und was die sehen wollen. Und schwups verschwinden die Nichtwähler wieder in ihren Höhlen! Frei nach dem Motto: Es ändert sich nichts. Guck mal, die machen das so wie die anderen.
Findet hier etwa eine schleichende Unterwanderung durch solche Leute statt, die in arivierten Parteien möglicherweise zu kurz gekommen sind? Glauben die etwa, dass sie hier schneller zum Ziel kommen?
Und damit meine ich niemanden aus dem Kreis der Mitglieder der AG Gesundheit oder eigentlich auch keine Piraten und schon gar nicht persönlich. Aber mich befremdet nicht nur die HIER, sondern auch andernorts (Themenbeauftragte) die eine oder andere Diskussion schon sehr.
U.a. solche Diskussionen waren für mich Zeit meines bisherigen Lebens der Grund, dass ich mich nicht parteipolitisch engagiert habe.
Zeit zum ÄNDERN!???
Ich hoffe, dass ich meine Schritte nicht schneller bereue muss, als sie befürwortet zu haben.
Hinzu kommt inhaltlich in der Debatte dennoch das Folgende: Mitnichten geht es um die fachliche (also hier z.B. Ausbildung zum Mediziner) Eignung bei der Ausschreibung; und wenn doch, dann gerne am Rande. Als nice to have, sozusagen. Ich zitiere an dieser Stelle für ALLE einmal aus der "Ausschreibung":
"Ein Themensprecher sollte
- Überblick über das jeweilige Thema, in Bundes-, Landes- und Wahlprogrammen haben
- sein Thema vor allem in der Programmentwicklung aktiv voranbeingen
- Die Preseteams mit Informationen zum Thema versorgen und Stellungnahmen abgeben können
- Zwischen den entsprechenden AG-Koordinatoren und dem Presseteam
vermitteln, in der Koordinatorenkonferenz anwesend sein und so immer
über die Arbeit in den AGs auf dem aktuellen Stand sein"
Um nichts anderes geht es und nicht darum, ob und wo sich jemand in seinem Leben oder innerhalb der AG (ja/nein/vielleicht) irgendwelche Meriten verdient hat, ob er null, einfach oder doppelt promoviert wurde.
Und so sehe ich den jeweiligen Selbstvorschlag auch nicht als Ergebnis einer "demokratischen" Wahl oder eines Meinungsbildes innerhalb der Arbeitsgemeinschaften, sondern als Selbsteinschätzung eines jeden, der sich dort einträgt. Ich will nicht ausschließen, dass es sich am Ende als sinnvoll erweist, wenn jemand "Altgedientes" aus einer AG Themenbeauftragter wird.
Ich gebe allerdings zu bedenken, dass - sogar vielleicht sinnvollerweise - ein vermeintlicher "Neuling mit Überblick" Themenbeauftragter wird, der die o.g. Kriterien mit Leichtigkeit aus sämtlichen in und um Wiki herum veröffentlichten Meinungen herauszulesen in der Lage ist.
Themenbeauftragter zu sein oder werden zu können setzt kein Medizinstudium voraus. Ich meine sogar: Im Gegenteil.
Das Gesundheitswesen ist in weiten Teilen von Ökonomie - und sei es drum Gesundheits-Ökonomie - geprägt. Das zeigt auch ein Überblick über die Inhalte der AG. An Beispiele aus der jüngeren "Geschichte" möchte ich jetzt zur Vermeidung irgendeines polemischen Ansatzes nicht unbedingt erinnern.
Und - GANZ WICHTIG -: Da ich hier niemanden persönlich kenne, spreche/schreibe ich auch niemanden explizit/persönlich an.
Es gäbe also keinen Grund für irgendwen, sich jetzt durch mein Statement persönlich angegriffen zu fühlen. Falls doch ... nun ... das wäre sicher zu schultern und wie sagte mir ein Altgedienter letztens ... Das muss die Partei abkönnen.
Nicht wer am längsten dabei ist und/oder sich innerhalb einzelner Themenbereiche, auch innerhalb einer AG, einmal als Wortführer hervorgetan hat (die "Gründereigenschaft" ist imo überhaupt kein Kriterium) ist geeignet, um die Anforderungen des Bundesvorstands zu erfüllen (wobei auch diese noch diskussionswürdig erscheinen), sondern derjenige, der diese Anforderungen erfüllt.
Mit Verlaub, einen solchen "Kandidaten" habe ich im Verlauf der aktuellen Posten-Geschacher-Mailings noch nicht erkennen können.
Ungeachtet dessen vermisse ich die Sacharbeit, aber hierauf werde ich im Verlauf des Tages noch zurück kommen. Ich bin gespannt, wer sich dann in die Ziele der Piratenpartei mal so richtig reinhängen wird.
Herzlichst und piratig
Dietmar
Am 11. Oktober 2011 23:48 schrieb haarbrandt
<haarbrandt AT googlemail.com>:
Hallo Jürgen,
Norman hat die AG 2009 mit mir zusammen ins Leben gerufen. Aus der
Ferne ist es generell schwierig jemanden einzuschätzen, das kann ich
nachvollziehen.
Fachlich ist er in meinen Augen sehr geeignet. Ob er die Diskussion so
intensiv verfolgt hat, dass er die AG nach außen repräsentieren kann,
dazu muss er sich selbst erst einmal äußern. Daher meine Bitte nicht
zu schnell im Urteil zu sein.
Ich weiß auch nicht, ob und wie der Bundesvorstand vorgehen wird.
Letztendlich könnten wir das bestimmt demokratisch abstimmen, eine
Best Practice gibt es da wahrscheinlich nicht. Das ist aber nur eine
Einschätzung. Ich hätte nur Bedenken, dass dann eine Strömung versucht
ist nach politischer Neigung zu entscheiden. Ich könnte mir
beispielsweise als tendenziell eher Bürgerversicherungs-Pirat ehrlich
gesagt auch Privacy vorstellen (insbesondere fachlich), das ist aber
auch nur eine subjektive Meinung.
Viele Grüße,
Birger
Am 11. Oktober 2011 22:51 schrieb Jürgen Junghänel <junghaenel-hannover AT gmx.de>:
> Am 11.10.2011 21:20, schrieb Norman von Sternberg:
>> Liebe Mitglieder der AG Gesundheit,
>>
>> wie Ihr durch die Zurückhaltung meiner persönlichen Meinung
>> mitbekommen habt, liegt mir sehr daran, die Stimmung der Piraten zu
>> erfassen und als Mitgründer und Koordinator der AG Gesundheit
>> weiterzugeben, ich hoffe es ist in Eurem Interesse.
>
> Nein, Zurückhaltung, ist in dieser Partei ein Zeichen von Desinteresse
>>
>> Ich werde mich als Themenbeauftrager der AG Gesundheit zu Verfügung stellen.
>>
>> Viele Grüße aus Hamburg
>>
>> Dr. Dr. Norman von Sternberg
>
> Was soll denn den das nun, da meldet sich jemand, den ich noch nie in
> den letzten bis 2 Jahren auf dieser ML gelesen habe als
> Themenbeauftragte der AG Gesundheit - nee Sachen gibt es in unserer Partei.
>
> Also ich halte dich durch deine Zurückhaltung nicht für qualifiziert.
> Es doch das mindeste, dass man etwa weiß, wie ein Themenbeauftragter
> denkt - oder ist das zuviel verlangt? Kannst du belegen, dass du
> überhaupt mitgelesen hast?
>
> Es ist nicht in meinem Interesse, das du uns vertrittst.
>
> Jürgen
> --
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
--
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