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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Sicherheit und Freiheit

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Sicherheit und Freiheit


Chronologisch Thread 
  • From: "Jürgen Junghänel" <junghaenel-hannover AT gmx.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Sicherheit und Freiheit
  • Date: Fri, 20 Aug 2010 00:37:01 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

<.
hallo Thomas,

Die ePA wird wohl, und das ist doch der Sinn, für Ärzte eine Erleichterung
sein.

du schriebst:
> Würde ein Arzt nicht einfach, wenn der Patient ihm kein Einverständnis
> zur Einsicht in die eEPA erteilt hat, in "alte Muster" zurückfallen
> können? Also einfach quasi alles so machen, wie er es vorher, ohne eEPA,
> gemacht hat?

Theoretisch schon, aber praktisch nicht. Ärzte sind nicht gerade Könner im
improvisieren, wenn es um ihren Arbeitsablauf geht. Sie werden versuchen,
diesen Patienten, der sie zwingen will, ihren Arbeitsablauf zu ändern, los zu
werden - und da sind sie am längeren Hebel. Und die Aussage " ich muss alle
Informationen haben, um Sie richtig behandeln zu können" ist ja eben schwer
zu widerlegen. Wie willst du da einen Arzt überzeugen, dass er dich trotzdem
behandelt?

Wenn aber man an seine
> durch Beitragszahlung erworbenen Rechte auf Bezahlung einer Behandlung nur
> > dann kommt, wenn
> > man die Nutzung der eEPA erlaubt, ist nicht viel von Freiwilligkeit
> übrig.
>
> Verstehe ich nicht ganz. Meinst du, dass die Versicherung einen dazu
> zwingen könnten? Oder dass Ärzte die weitere Behandlung sowieso ablehnen
> müssen, wenn eine eEPA vorliegt, sie aber kein Einverständnis zur
> Einsicht haben?

Ärzte werden aus vielerlei Gründen (Bequemlichkeit, anderer Arbeitsablauf,
Angst vor ungewohnter rechtlicher Situation) Patienten, die der Einsichtnahme
in die ePA widersprechen, versuchen, loszuwerden. Und was soll so ein Patient
machen? Das wird unterhalb einer Rechtsverletzung laufen.
Nur im Notfall, da ist alles anders. Da ist ja jedes Mittel recht und da wird
man handeln ohne oder mit ePA - Solange der Patient nicht einverständnisfähig
ist, hat man ohnehin kein Problem: da kann man davon ausgehen, dass er in
dieser Situation einwilligen würde.

Versicherungen ( z-B. Lebensversicherungen)lassen sich derzeit
unterschreiben, dass sie von allen Ärzten, Auskünfte einholen können, dazu
muss der geneigte Versicherungsnehmer eine Liste aller seiner Ärzte
beibringen, die die Versicherung dann anschreibt und um einen Bericht bittet.
Der wird dann vom Versicherungsarzt ausgewertet.
Da konnte ich meine Akten natürlich noch einmal auf Relevanz für die
Versicherungsfragestellung durchgehen und - ohne zu lügen - für die
Fragestellung passend machen, damit bei Verdachtsdiagnosen keine falschen
Schlüsse gezogen wurden.
Wie das in den Zeiten der ePA werden soll, weiß ich nicht.


> > Und es kommt politisch gesehen noch viel schlimmer: soweit ich sehe ist
> bei privaten Versicherungen noch nicht viel Neigung, sich an dem System zu
> beteiligen.
>
> Ich weiß, dass es mit den privaten Versicherungen einige Probleme bzgl.
> der elektronische Gesundheitskarte gab. Zur einrichtungsübergreifenden
> Patientenakte habe ich noch nichts derartiges gehört. Inwiefern sträuben
> Sie sich denn?


Ich habe nur vor ca. 2 Jahren gelesen, dass die Privaten für die
Gesundheitskarte nicht zu erwärmen seien, weil sie das System für nicht
ausgereift hielten.

Ich vermute aber, dass sie sich an den Kosten nicht beteiligen wollen und
sich bei der damals ungeliebten Angelegenheit einen Wettbewerbsvorteil
offenhalten wollten-

Aber ich schaue morgen noch einmal nach, ob ich was finde.

Dein Jürgen
--
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