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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Kosten ...

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Kosten ...


Chronologisch Thread 
  • From: Arnold Schiller <schiller AT babsi.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Kosten ...
  • Date: Mon, 19 Apr 2010 16:30:48 +0000 (UTC)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Piratenpartei Deutschland - Testbetrieb

Am Mon, 19 Apr 2010 15:21:05 +0200 schrieb Privacy:

> Arnold Schiller schrieb:
>>
>> Wieviel darf ein Arzt verdienen? Wenn er im Schnitt 5000 Euro im Monat
>> verdienen würde, dann wären das bei 82 Millionen Einwohnern und 119.000
>> niedergelassenen Ärzten 88 Euro im Monat pro Kopf.
>>
> Falsch - wenn er das "verdienen" sollte, dann bedeutet das, dass er er
> dies als GEWINN aus der Praxis hat.

Ja und? Bei einem Durchschnittsbetrag von 5000 Euro sind wir bei
Spitzenverdienern von über 20.000 Euro und höher. Zum Vergleich, der
Durchschnittsverdienst mit Ackermann, der mehrere Millionen im Jahr
verdient liegt gerade mal bei 3127 Euro. Wenn ich also einen
Durchschnittsverdienst von 5000 Euro pro Arztpraxis ansetze, dann ist es
theoretisch möglich dass ein Arzt mehr verdient als Josef Ackermann von
der deutschen Bank, natürlich gibt es dann auch Ärzte die nur 400 Euro
Gewinn im Monat machen. Wenn du das Gehalt von Josef Ackermann für einen
Spitzenmediziner für zu gering erachtest ....

> Die Praxis, Geräte, Helferinnen etc. sind nicht bezahlt.
>
Noch einmal, ein gesamtes Krankenhaus finanziert sich mit
Durchschnittskosten von ca. 4000 Euro pro Patient bei 192 Patienten pro
1000 Einwohner. Mir erzählt niemand, dass ein Arztpraxis teurer ist als
ein gesamtes Krankenhaus und mehr Personal bräuchte als ein gesamtes
Krankenhaus.
>
>> dass die durchschnittlichen
>> Krankenhauskosten mit der teueresten Operation die man sich in
>> Deutschland vorstellen kann mit 4029 Euro bezahlt ist und der im
>> Krankenhaus beschäftigte Arzt gleich mit.
> 1. Es gibt durchaus sehr viel teurere DRG ...

Was meinst du mit DRG. Das ist einfach der Durchschnittsbetrag, der sich
statistisch ergibt. Es mag schon sein, dass es Krankenhäuser gibt, die
mit diesem Betrag verlust machen. Andere Krankenhäuser wie Grosshadern in
München zum Beispiel erwirtschaften Gewinne.

> 2. Bei den Krankenhäusern
> gibt es eine duale Finanzierung - das bedeutet, dass für die Investition
> und den Unterhalt des Krankenhauses die Länder/Kommunen zuständig sind -
> nur die laufenden Betriebskosten (Verbrauch und Personal) werden über
> die GKV finanziert.
>
Das ist egal, es sind einfach die anfallenden Kosten, die nichts mit der
GKV zu tun haben. In den USA gibt es keine GKV. Der Durchschnittsbetrag
scheint übrigens pro Kopf im Monat für einen Industriestaat bei 70 bis
100 Euro zu liegen. Die Kosten der Prokopf behandlung in den USA sind
zwar weit höher als in Deutschland aber rechnet man die Fallzahlen von
112 pro 1000 Einwohner wieder auf die Gesamtsumme für 1000 Einwohner um,
und teilt das dann durch tausend, kommt pro Kopf die gleiche Größe raus.
Sprich selbst wenn in Deutschland 192 Patienten im Krankenhaus pro 1000
Einwohner landen und in den USA nur 112 pro 1000 Einwohner, sind die
Gesamtkosten für 1000 Einwohner ungefähr gleich hoch. Allerdings liesse
dass den Rückschluss zu, dass die Amis halt die 80 Patienten weniger
schlicht nicht versorgen. Sprich eine inhumanere Versorgung hätten.

> d.h. Du müsstest den Ärzten dann Praxis mit allem drum und dran zur
> Verefügung stellen und unterhalten. Dies ist bei einem Psychotherapeuten
> ein kleiner Betrag - aber bei einem Radiologen, der allein mehrere
> zig-Tausend pro Jahr für gesetzlich
> vorgeschriebene Prüfung und Wartung seiner Geräte ausgibt, idR mehr als
> die ärztliche Leistung an sich.
>

Das ist für die statistische Betrachtung vollkommen egal. Ich hätte auch
anders rechnen können und einfach einen Bedarf von 92.000 niedergelassene
Ärzte von 1992 nehmen und schlicht behaupten, dass die medizinische
Versorgung des Jahres 1992 gut genug war. Wir entziehen einfach 20.000
Medizinern in Grossstädten die Kassenzulassung und haben für die GKV
blitzschnell eine Kostenentlastung.

>
>
>> Es sollte mir da schon einer
>> erklären, was an einer Arztpraxis soviel teurer ist als ein
>> Krankenhaus. Welche teuren Apparate ein niedergelassener Arzt braucht
>> und wieviel Angestellte mehr als das Krankenhaus, damit er im Schnitt
>> mehr bekommen soll als ein Krankenhausfall.
> s.o.
>

Siehe oben, deine Erklärung taugt nicht, denn das Rechenmodell lässt
Spitzengehälter in der Klasse Jo Ackermann zu.

Grüße,
Arnold





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