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ag-gesundheit-reformer - Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung

ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung


Chronologisch Thread 
  • From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
  • To: "Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland" <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
  • Date: Sat, 11 Feb 2012 19:27:07 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>

----- Original Message ----- From: "toemmel" <toemmel AT news.piratenpartei.de>
To: <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Saturday, February 11, 2012 6:55 PM
Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer]Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung


checkinger schrieb:
Sicherlich habe ich die Feinheiten des Kapitaldeckungssystem noch nicht ganz verstanden ? Bitte Erklären !

Der Alex

Da geht's mir ganz ähnlich ;)

Ahoi,

sehr gern:

Beitragskalkulation nach versicherungsmathematischen Grundsätzen:

Für die Kalkulation der Beiträge gilt das Äquivalenzprinzip, also die
Gleichwertigkeit zwischen Leistung und Beitrag.
Jeder Versicherte zahlt soviel, wie er voraussichtlich an Leistungen in
Anspruch nehmen wird. Der Beitrag setzt sich aus mehreren "Einzelposten"
zusammen:
1. Der Risikobeitrag wird gebraucht, um das versicherte Risiko, nämlich
Krankheitskosten, abzudecken.
2. Der Vorsorgebeitrag wird in der so genannten Alterungsrückstellung für
die Versichertengemeinschaft gesammelt und verzinslich angelegt. Diese
Rückstellung wird aufgebaut, um die erfahrungsgemäß mit zunehmendem Alter
steigenden Ausgaben für die Gesundheit abzudecken.
3. Der Kostenbeitrag finanziert den allgemeinen Geschäftsbetrieb des
Krankenversicherers.
Ausgeglichen werden die im Zeitablauf steigenden Krankheitskosten durch die
Alterungsrückstellung. Während also im Laufe der Jahre der Anteil des
Risikobeitrags immer mehr steigt, nimmt der Anteil des Vorsorgebeitrags
immer mehr ab. Gebe es nicht noch einige Rahmenbedingungen
(Preissteigerungen, neue
Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, stärkere Inanspruchnahme von
Leistungen), würde der Beitrag also über die gesamte Dauer des Vertrags
gleich bleiben (Grundsatz der Beitragskonstanz). Beitragssteigerungen
aufgrund steigender Verwaltungskosten
sind in diesem Finanzierungssystem übrigens ausgeschlossen.

Im Gegensatz dazu lebt man beim Umlageverfahren von der Hand in den Mund. Die aktuellen Ausgaben müssen durch die aktuellen Einnahmen, Beiträge gedeckt werden. Rückstellungen werden nicht gebildet, Zinsen nicht erwirtschaftet. Man hofft darauf, dass es immer genügend zahlungskräftige Beitragszahler gibt. Das Ergebnis in der Praxis ist: Leistungskürzungen auf der einen und Beitragssteigerungen auf der anderen Seite.

Piratige Grüße
Wolfgang




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