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ag-gesundheit-reformer - Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung

ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung


Chronologisch Thread 
  • From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
  • To: "Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland" <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
  • Date: Mon, 27 Feb 2012 15:55:14 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>

Ahoi, liebe(r) syna,

einmal ganz davon abgesehen, daß sich mein Konzept durchaus in mehreren Punkten - unter anderem auch bei der Beitragskalkulation - von dem FDP-Konzept unterscheidet, wird eine Idee ja grundsätzlich nicht schon deshalb schlecht, weil sie auch von anderen geteilt wird. Oder sehe ich das falsch?

Ich bleibe dabei, daß das Umlageverfahren in Deutschland mit Blick auf die demographische Entwicklung zum Scheitern verurteilt ist, und wir zusätzliche Einnahmen benötigen, ohne Menschen einen bestimmten Versicherungsschutz oder einen bestimmten Versicherungsträger aufzuzwingen.

Dafür bieten sich das Kapitaldeckungsverfahren auf der einen Seite und der Sozialausgleich über das Steuersystem auf der anderen Seite an.

Bisher kenne ich (leider) keinen besseren Vorschlag, der eine nachhaltigere Finanzierbarkeit mit größtmöglicher Wahl- und Entscheidungsfreiheit verbindet.

Piratig-liberale Grüße
Wolfgang

----- Original Message ----- From: "syna" <syna AT news.piratenpartei.de>
To: <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Monday, February 27, 2012 1:42 PM
Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer]Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung



Wolfgang Gerstenhöfer schrieb:
"Ja, ich bin ein überzeugter Anhänger des Liberalismus und deshalb war seit
fast 30 Jahren die FDP meine politische Heimat - eine Alternative hat es
bisher leider nicht gegeben."

Lieber Wolfgang,

Du schlägst hier allerdings auch - fast schon lupenrein - genau
das FDP-Konzept zur Gesundheitsfinanzierung vor. Die Diskussion darüber
hatten wir eigentlich schon zur genüge. Ich zitiere mal aus dem
Ärzteblatt http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39581/Roeslers_Reformplaene_stossen_auf_Widerstand.htm:

Ärzteblatt schrieb:
Die Liberalen wollen in der gesetzlichen Krankenversicherung eine einkommensunabhängige Beitragspauschale einführen – die Kopfpauschale oder Gesundheitsprämie. Für Geringverdiener soll es demnach einen Ausgleich aus dem Steuersystem geben.

Das ist ziemlich genau, was Du hier vorschlägst.

Das Ärzteblatt (Link siehe oben) schrieb:
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) reagierte empört auf Röslers Äußerungen. Die Aussage, es gebe in der gesetzlichen Krankenversicherung keinen sozialen Ausgleich, sei eine „pure Unverschämtheit“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.

Wenn es dem Minister wirklich um Gerechtigkeit gehe, solle er den Steueranteil in der jetzigen Gesundheitsfinanzierung erhöhen, Arbeitnehmer und Arbeitgeber wieder gleichmäßig belasten und die private Krankenversicherung in den Solidarausgleich einbeziehen.

Buntenbach sagte, die Einführung einer Kopfpauschale führe dagegen zu „großen Ungerechtigkeiten und ungeahnten Unsicherheiten“. Ein großer Teil der Versicherten werde die Pauschale nicht zahlen können und zu „Bittstellern“ gemacht. Ein Steuerausgleich für all diese Betroffenen sei nicht zu finanzieren.

Linke-Fraktionsvize Klaus Ernst kritisierte, das geplante System mache „das halbe Land unverschuldet zu Sozialfällen“ und schaffe eine Art „Hartz IV“ im Gesundheitswesen.

Die Chefin der größten deutschen Krankenkasse Barmer GEK, Birgit Fischer, prognostizierte, dass etwa 60 Prozent der Bevölkerung nach der Reform auf einen Steuerzuschuss angewiesen wären. „Das kann nicht gut gehen“, sagte sie. Die Kopfpauschale könne die finanziellen Schwierigkeiten des Gesundheitssystems nicht lösen.
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Ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheit-reformer






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