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ag-gesundheit-reformer - Re: [Ag-gesundheit-reformer] Kearney-Studie

ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-reformer] Kearney-Studie


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
  • To: ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Kearney-Studie
  • Date: Mon, 02 Jan 2012 16:05:45 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>

Am 02.01.2012 15:05, schrieb Rick:

Ahoi Piraten !

Ich finde die Ergebnisse dieser Studie besorgniserrgend, kann sie aber nicht nachvollziehen. Mir ist es bislang nämlich leider nicht gelungen, diese Studie oder auch nur eine Kurzfassung davon im Netz aufzuspüren. Kann mir da irgendwer weiterhelfen ?!!

Bisher kann ich daher nur auf den Artikel aus Spiegel-online vom 31.12.2011 "Im Gesundheitssystem versickern Milliarden" http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,806445,00.html Bezug nehmen, der in vielen Medien zitiert wird --- und komme dabei nicht wirklich sehr weit:

* Da ist zunächst von "Verwaltungskosten im deutschen Gesundheitssystem" die Rede, die dann aber den "Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung".

* Als Nachweis für Einsparpotenziale wird angeführt: "So müssten etwa Krankenhausärzte 37 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Verwaltungsaufgaben zubringen." Die Prozentangabe suggeriert wissenschaftliche Präzision, was aber genau unter den "Verwaltungsausgaben" zusammengefasst wird, bleibt offen. Und (ganz naiv von mir): Irgendwer muss doch aufschreiben, was alles genau am Ende der Krankenkasse in Rechnung gestellt werden soll.

* Als weitere "Kostentreiber" werden "die komplizierten Abrechnungsverfahren bei niedergelassenen Ärzten" genannt. Ich stelle nicht in Abrede, dass das vertraglich vereinbarten _Konditionen_ in der ambulanten ärztlichen Versorgung insgesamt kompliziert ist. Trotzdem dachte ich bisher (wieder ganz naiv), dass das _Abrechnungs*verfahren*_ selbst aber weitestgehend automatisiert abläuft.

Und worauf beruht diese Studie ? Harte empirische Fakten, die aus nachprüfbaren Zahlen aus Buchhaltungen und Kostenrechnungen zusammengetragen wären ? NEIN: "A. T. Kearney hat für die Studie mehr als 6000 Ärzte, Apotheker und Sanitätshäuser befragt."

Wenn Ihr mich fragt, der ich seit rund 30 Jahren freiberuflich als Informatiker tätig bin: Ich käme auch locker auf über 30 % meiner Arbeitszeit, die ich für "Verwaltungsaufgaben" aufwenden muss --- gefühlt ganz überwiegend für die "Steuer". Aber weder diese "verlorene" Arbeitszeit noch die Kosten für meinen Steuerberater kann man _ernsthaft_ dem "Verwaltungsaufwand bei den Finanzämtern" zurechnen.

Beste Grüße

Euer Rick
Ich bin auf die Studie gar nicht erst eingegangen, da sie mir "hingebügelt" erscheint.

Was sind "Verwaltungskosten"??

Was täte denn der Arzt in der Zeit, in der er keine "Verwaltungsarbeit" leisten müsste? Patienten behandeln? Brächte das dann keine Kosten mit sich? Zählt die Putzfrau im Krankenhaus auch zu "Verwaltungskosten"? Wer sagt denn, dass ein für Kostenoptimierung kostenpflichtig geschultes Team sich nicht rentiert?

Fragen über Fragen und unterm Strich kommt nichts raus außer der längst postulierten Forderung, die KVen und den g-BA abzuschaffen.




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