Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"

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... auf den gesunden Menschenverstand wird sich oft dann berufen, wenn man mit der Erkenntnis am Ende ist.

Am 12.03.2015 um 17:29 schrieb David Finsterwalder:

Hey Wolfgang,

Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen:

 

Was es braucht, ist gesunder Menschenverstand - so wie David den an den Tag legt z.B.

Der gesunde Menschenverstand ist die Weigerung/Unfähigkeit eine gegenteilige Sichtweise einzunehmen. Der gesunde Menschenverstand ist Misologie, die Ablehnung der Vernunft. Vernunft differenziert stets und versucht auch das Gegenargument zu verstehen. 

„Gesunder Menschenverstand: die Denkweise einer Zeit, in der alle Vorurteile dieser Zeit enthalten sind: die Denkbestimmungen regieren ihn, ohne daß er ein Bewußtsein darüber hat.“ - Hegel

Die Vernunft versteht zwar den gesunden Menschenverstand, aber der gesunde Menschenverstand versteht die Vernunft nicht, da er immer nur meint die Vernunft behauptet das Gegenteil, wo sie doch nur differenzierter betrachtet.

Die hegelsche Dialektik ist genau das Gegenteil des gesunden Menschenverstandes: 
Siehe auch: http://www.textlog.de/34321.html


Wenn Hegel jemand gemeinen/gesunden Menschenverstand vorwarf, hat er jemand regelrecht gedisst (Hegels Kritiken waren extrem polemisch):

http://www.zeno.org/Philosophie/M/Hegel,+Georg+Wilhelm+Friedrich/Aufs%C3%A4tze+aus+dem+Kritischen+Journal+der+Philosophie/Wie+der+gemeine+Menschenverstand+die+Philosophie+nehme,+-+dargestellt+an+Werken+des+Herrn+Krug

Nimm das mit dem "gesunden Menschenverstand" sofort zurück! ;-p

Grüße
David