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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"


Chronologisch Thread 
  • From: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
  • To: ag Geldordnung <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Mal 'ne französische Perspektive zur "Eurokrise"
  • Date: Thu, 12 Mar 2015 13:20:06 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hey Zusammen,

Nur noch kurz was zur Schöpfung und Zufall:

"Sinn des Lebens" ist es wahrscheinlich Wärme von der Sonnenzugewanten auf die Sonnenabgewante Seite zu transportieren. Unser Körper gibt durch metabolische Umwandlung Wärme ab die durch Pflanzen auf der Tagseite aufgenommen wurde. Ziemlich unspektakulär! Wir sind einfach eine Dissipative Struktur bei der Erhöhung der Entropie - wie eine Luftverwirbelung über einer Heizung. 

Leben erklärt:

S=k log p
dS≥0

Die Hypothese selbst ist nicht neu:
http://rspa.royalsocietypublishing.org/content/464/2099/3055

Recht neu ist aber eine Hypothese für den genauen Mechanismus
http://www.scientificamerican.com/article/a-new-physics-theory-of-life/
https://www.youtube.com/watch?v=DpuHOqbDjoc

Gibt noch weitere Indizien, wie das RNA in Wasser gelöst eine höhere Entropie hat, als seine einzelnen Bestandteile. Entropische Kräfte spielen auch beim Falten von Proteinen eine Rolle.

Leben ist also schlicht ein energetisch günstiger Zustand und aus thermodynamischer Sicht eben eher wahrscheinlich.

Dennoch ist es natürlich sehr sehr sehr unwahrscheinlich, dass das Leben EXAKT DIESE Entwicklung und nicht eine der Myraden anderen Möglichkeiten nahm.  

Dazu gibt es aber ein Wundervolles Zitat von Richard Feynman (dessen klares und einfaches Denken eine wundervolle Inspiration ist):

“You know, the most amazing thing happened to me tonight... I saw a car with the license plate ARW 357. Can you imagine? Of all the millions of license plates in the state, what was the chance that I would see that particular one tonight? Amazing!”

Bei einer großen Menge an Kombinationen ist jede Kombination eben immer "ein Wunder".

Eventuell hat Intelligenz auch mit Entropie zu tun (wobei das seeeehr heuristisch ist):
http://www.insidescience.org/content/physicist-proposes-new-way-think-about-intelligence/987

Und mal noch ne (seeeeeeeeeeeehr heuristische) Hypothese zur Gravitation als entropische Kraft in einer CFT über das holografische Prinzip:
http://en.wikipedia.org/wiki/Entropic_gravity

Ach und wenn wir schon dabei sind. Sprache scheint eine einheitliche Informationsentropie zu haben (Hegel würde von Begriff in Abgrenzung zu Wort sprechen):
http://www.wired.com/2011/05/universal-entropy/

....und weil ich voll auf Entropie abfahre und das als mögliches "neues" Paradigma für.... äh.... alles seh:

Entropie in der Ökonomie (hab ich aber noch nix gelesen)
http://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Georgescu-Roegen

Peter Woit sprach 2010 von einer "entropy decade": http://www.math.columbia.edu/~woit/wordpress/?p=2650

Ich glaube er ahnte nicht wie Recht er haben könnte. Jeremy Englands Arbeit sah er wohl kaum kommen. 



Aber nach soviel Wissenschaft jetzt mal noch was bezüglich ukws Punkt zum Vertrauen in Gott sagen.

Auch wenn ich selber nicht gläubig im eigentlichen Sinne bin, halte ich Gottvertrauen für wichtig. Eine tiefe Verbundenheit mit der Welt, ist allen Mystikern aller Religionen gemeinsam. Die Einheitsgedanken des Buddhismus und Taoismus findet man etwa auch bei Hildegard von Bingen etc etc. Aber auch bei Philosophen wie Platon etc finden sich diese Gedanken. Hegels Methode in der Phänomenologie des Geistes ist auch eine Art Meditation, bei der nicht gedacht, sondern Gedanken - und ihre Widersprüchlichkeit - beobachtet werden und die Widersprüche sich alleine durchs Beobachten auflösen.

Ich betrachte das stark aus neurobiologischer Sicht. Die übermäßige Verwendung des "Neocortex" ist eine recht junge Erscheinung. Wir sind in den letzten 10000 Jahren unglaublich gefordert abstrakt zu denken und alleine die Wahrnehmungsflut ist nicht mehr die gleiche. Wir haben schlecht gelernt damit umzugehen und lernen leider nicht richtig wie wir unser Gehirn richtig trainieren und richtig mit Stress umgehen. Äußere Stressfaktoren machen das kaum besser (Politik der Angst). Unser Leben ist aus den Fugen geraten. Koyaanisqatsi

An dieser Stelle möchte ich einfach mal auf diesen Text verweisen: www.spektrum.de/pdf/gug-05-10-s012-pdf/833621?file

 »Wenn alle Neurone synchron schwingen, wird alles eins, man differenziert weder Subjekt noch Objekt. Und genau das ist die zentrale Aussage der spirituellen Erfahrung.« 

Ich konnte zweimal in meinem Leben eine derartige spirituelle Erfahrung machen. Es war keine komplette Depersonalisation, kein "Nirwana", sondern das, was man im Zen Buddhismus Kensho nennt oder was christliche Mystiker als die Einheit mit Gott beschreiben. Beide mal waren jedoch unter besonderen Umständen: Ich hatte lange frei. Das erste mal war in der langen Zeit nach Abitur bis Studienbeginn. In dieser Zeit meditierte ich viel und erreichte ein kleines Satori/Kensho. Später konnte ich einem Seminar über Christliche und Buddhistische Mystik erfahren wie deutlich die Parallelen aller Mystiken sind. Zwar gibt es schon Unterschiede, aber die gibt es eben schon zwischen verschiedenen Meditationstechniken. Allen Gemeinsam war die Aufhebung des Ichs in Gott und/oder der Welt. Mein zweites Kensho passierte mir in Semesterferien. Ich hatte weder Blockseminare zu besuchen, noch Hausarbeiten zu erledigen. Eigentlich wollte ich Party machen und saufen. Ich kam zufälligerweise an LSD. Anstatt, dass mich das aber "wegballerte" wie ich dachte, ballerte es mich zu mir hin. Die Depersonalisation ist keine Betäubung des "Bewusstseins" wie bei anderen Drogen, sondern es wird verstärkt und aufgelöst. Man ist total klar, aber man ist nicht ICH (aber auch nicht jemand anderes). Mein Bewusstsein war während des Highs wie ein Strumpf der von innen nach außen gedreht war. Das besondere war aber weniger das High als die Zeit danach. Ich war ein halbes Jahr danach noch unglaublich im Moment und Achtsam. Ich hatte keine Lust auf Party und Saufen und genoß lieber die Natur. Etwa eine Woche nach der Einnahme (der "Rauschzustand" war natürlich längst vorbei) lag ich unter einem Baum und betrachtete ihn. Da waren aber nicht ich und der Baum sondern es war eine Einheit. Aber nicht nur eine Einheit mit dem Baum (der mir eben im Moment nah war) sondern eine tiefe Einheit mit allem. Ein unbeschreibliches Gefühl voller Geborgenheit und Liebe.

Ich finde es auch wunderbar, dass ich mittlerweile immer mehr meine Philosophie und Spiritualität mit meinem Naturwisschenschaftlichen Denken verknüpfen kann. 

Leider vergesse ich die Erfahrungen immer wieder und vergesse wie wichtig Achtsamkeitsübungen sind und lass mich von "Stress" mitreisen und mach mir selber Stress.

Achtsamkeit und Spiritualität sind aber IMMENS wichtig. Auf welche Art oder über welche Religion der Zugang erfolgt ist nebensächlich. Jeder ist da anders.

Aber Spiritualität darf nicht ignoriert werden!

Zum Glück merkt man das nun auch in der Neurobiologie und der Psychologie! 

Ich sagte oben, dass ich nicht gläubig bin. Dazu ein schönes Zitat von Schiller: 

"Welche Religion ich bekenne? Keine von allen,
die du mir nennst. - Und warum keine? -
Aus Religion."


Grüße
David





Am 12. März 2015 um 00:36 schrieb Grosser Nagus Gint <gint AT onlinehome.de>:
...da muss ich nicht nachdenken, vielleicht auch weil ich zu müde bin
und jetzt schlafen gehe...

die antwort : brauchen wir nicht. nicht wirlich. beiss mal in den
fünfziger, hab ich noch nicht gemacht, baer schmeckt bestimmt nicht...

übrigens : in der physik gibts was verblüffend ähnliches wie geld .
bosonen. vermittlungsteichen, die aus buchstäblich und nachweislich dem
nichts auftauchen,
und nach verrichteter arbeit wieder verschwinden. so ich ich jetzt für
heute  :-))

Am 12.03.2015 um 00:30 schrieb ukw:
> Am 12.03.2015 um 00:24 schrieb Grosser Nagus Gint:
>> Am 12.03.2015 um 00:04 schrieb Grosser Nagus Gint:
>>> >>Hi,
>>> >>
>>> >>also ohne geld geht´s schon, aber nicht ohne essen, trinken und
>>> >>gesellschaft.
>
> Warum brauchen wir für Essen, Trinken, Wohnen, Wollmützen, Gesundheit,
> Autos, Smartphones - warum brauchen wir für diese Produkte
> "Schuldgeld", um diese Dinge herzustellen?
> Versuch das doch mal zu begründen - das wäre interessanter
> mfg
> ukw
>


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