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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>
  • To: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Banken zahlen mit Selbstgemachtem; war: Vollgeld Kritik im Wirtschaftsdienst erschienen
  • Date: Sat, 31 Jan 2015 13:37:52 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 31.01.2015 um 12:15 schrieb Arne Pfeilsticker:

Am 30.01.2015 um 17:45 schrieb Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>:

Am 30.01.2015 um 17:25 schrieb Arne Pfeilsticker:
Die Gutschrift auf dem Lieferantenkonto ist formal die Verbindlichkeit der Bank, aber eine fällige Verbindlichkeit, die de facto nicht erfüllt werden muss, weil der Betrag im Computer der Bank zirkuliert ist nur formal eine Verbindlichkeit.
In diesem Satz liegt der Schlüssel für Arnes Sichtweise.
Hallo Thomas,
ich fühle mich verstanden! :=)

Man muss sehr gut aufpassen, weil alle anderen Sätze buchhalterisch superexakt sind, hier jedoch gesunder-Menschenverstand-Buchung angewendet wird.
Immer diese Wermutstropfen :=)

Aber vielleicht schaffe ich es doch noch dir zu zeigen, dass dieser Satz sowohl superexakt, als auch mit gesundem Menschenverstand gesegnet ist. (Wobei gesunder Menschenverstand für mich nichts Negatives ist.)
Kein Wermutstropfen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass deine Begriffswahl "Beweisen" etc. sehr dazu verführt allein buchhalterischer de-jure Logik zu betrachten. Aber man muss eben darüber hinaus gehen um deinen springenden Punkt zu verstehen.

Zur Sache:
Ich unterstütze deine fachliche Analyse, nicht aber deine Wertung. Das was du als "Realisierung des Geldschöpfungsgewinns" oder "Ausbeutung" betrachtest, ist der vergünstigte Passivposten 'Giralgeld' der Banken ggü. anderen Institutionen die teurere Passivposten haben, soweit sind wir uns einig, richtig?
Nun meine Wertung: Giralgeld dient einer Nichtbank als Zahlungsmittel, es stellt den Nichtbanken Liquidität zur Verfügung. Wenn jemand mehr Giralgeld hat als er braucht, hindert ihn niemand daran, das z.b. in Staatsanleihen umzuschichten. Die Nichtbank nimmt also den Zinsverlust bewusst in Kauf um liquide zu sein. Auf der anderen Seite stellt das Bankensystem auch die Infrastruktur unseres Zahlungsverkehrs, d.h. es erzeugt erst diese Liquidität. (und eine Bank muss sich auch sehr real darum kümmern, jederzeit selbst liquide zu sein.) Letztlich ist also der "Geldschöpfungsgewinn" der Lohn der Banken dafür, Liquidität und Abwicklung von Zahlungen zur Verfügung zu stellen.
Damit ist für mich unser jetziges Bankensystem und dein Vollgeldsystem moralisch gleichwertig. Im zweiteren kümmert sich eben die Zentralbank die Liquidität und Zahlungsabwicklung und hat damit ein "Anrecht" auf den Geldschpfungsgewinn.




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