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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Gerhard <listmember AT rinnberger.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister
- Date: Fri, 28 Nov 2014 11:53:35 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
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Am 25.11.14 um 23:02 schrieb moneymind:
> moneymind schrieb:
> Auf der Homepage von Schulmeister:
> http://stephan.schulmeister.wifo.ac.at/fileadmin/homepage_schulmeister/files/SZ_Theorien_als_Krieg_08_11_14.pdf
Danke.
>> Der Begriff Mikrofundierung ist aber im Zusammenhang mit der
>> Auffassung Menschen als emotionale und soziale Wesen zu begreifen
>> gefallen.
>
> Wer hat ihn verwendet, Schulmeister oder Du?
Schulmeister gegen Ende des Artikels in Punkt zwei seiner Agenda.
Worauf ich hinaus will, ist die auf dem walrasianischen
Gleichgewichtsmodell beruhende Mikrofundierung zu eliminieren. Das ist
die quasi metaphysische Begründung für die MArktgläubigkeit in der Ökonomie.
>> Hier habe ich wohl ein wenig zu schnell geschossen, als meine
>> Aussage impliziert, Schulmeister würde Makroökonomie vollständig
>> mikroökonomisch erklären wollen. Das geht aus dem SZ-Beitrag jedoch
>> nicht hervor.
>
> Das meine ich auch. Wer Saldenmechanik verstanden hat, versteht auch
> den paradoxen Zusammenhang zwischen Mikro (privaten Rechtssubjekten
> - BWL) und Makro (Gesamtwirtschaft - VWL).
Und exakt an diesem Punkt ist der quantumanalytische Ansatz so
fruchtbar. Durch die Neuinterpretation monetärer Begriffe, insbesondere
der Unterscheidung zwischen Geld und Geldeinkommen lösen sich etliche
Paradoxien auf.
> Daß Schulmeister das begriffen hat, geht aus seinen Texten für mich
> klar hervor, da er, wenn es ums Sparparadoxon geht, regelmäßig auf
> die VGR rekurriert. Korrekt ist aber, daß ohne Rekurs individuelle
> Motive Konjunktur nicht erklärt werden kann (Keynes hat daher dem zu
> Recht in der General Theory breiten Raum eingeräumt und gilt zu
> Recht zugleich als Begründer der Makroökonomie).
Die 'General Theory' ist ohne Zweifel der Ausgangspunkt jeder
zielführenden Analyse.
>> Ich sehe im Quantumökonomischen Ansatz, Makroökonomie als
>> *eigenständige* Wissenschaft mit *eigenständigen* strukturellen
>> Gesetzmäßigkeiten zu etablieren, und nicht nur Makroökonomie als
>> 'angewandte Mikroökonomie' in den Worten von Keen. Ein eindeutiges
>> Statement in diesem Sinne habe ich im Artikel vermisst.
>
> Darum ging es dort ja auch nicht. Es ging darum, daß Theorien
> Interessen bestimmter gesellschaftlicher Partialgruppen bedienen und
> politisches Handeln zugunsten der jeweiligen Interessen anleiten.
Das ist schon richtig. Das Dilemma liegt imho darin, dass es den
kritischen/heterodoxen Ökonomen bislang nicht gelungen ist, ein
konsensfähiges Narrativ zum Mainstream aufzubauen. Das wurde in den
letzten Jahren auch immer wieder thematisiert, wie etwa hier bei Robert
Misik:
<http://www.misik.at/texte-aus-dem-falter-wien/der-krieg-der-okonomen.php>
> Für die "eigenständige Makroökonomie" brauchst Du einfach nur ein
> Modell, das aus bilanzierenden (und ihre Sachwerte bewertenden)
> Akteuren besteht. Die kannst Du dann agieren lassen, dabei
> beschreibst Du ihre individuelle Mikro-Perspektiven. Gleichzeitig
> kannst Du in einem solchem Modell aber auch den Gesamtzusammenhang
> beschreiben und auf dieser Ebene Muster finden, die sich aus den
> individuellen Kalkülen nicht direkt ergeben - wie z.B. das
> Sparparadoxon.
Unter eigenständig ist zu verstehen, dass auf dieser Ebene die
Volkswirtschaft oder genauer gesagt das Währungsgebiet als Ganzes als
eigenständige Entität berücksichtigt wird. Das ist ein wesentliches
Merkmal der quantumanalytischen Methode, welche etliche Anomalien auflöst.
> Ich sehe da kein großes Problem, Mikro- und Makroperspektive unter
> einen Hut zu bringen. Es gibt auch verschiedene Ansätze, die das
> explizit so machen, z.B. auch "Agent Based Keynesian Economics" (C.
> Bruun
> http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Quellen/sortiert_nach_person#Bruun.2C_Charlotte),
>
> die sich zum Thema Mikro/Makro-Zusammenhang sehr klare Gedanken
> gemacht hat.
Danke für den Hinweis. Charlotte Bruun ist mir bislang noch nicht
untergekommen.
> Wo siehst Du da ein Problem?
Hoffentlich ist meine Position klarer geworden.
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Gerhard, 24.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, moneymind, 25.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, moneymind, 25.11.2014
- [AG-GOuFP] C. Bruun Was: Stephan_Schulmeister, Gerhard, 28.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Axel Grimm, 28.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Gerhard, 28.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Axel Grimm, 28.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Gerhard, 30.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, moneymind, 29.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Gerhard, 30.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Gerhard, 28.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, moneymind, 29.11.2014
- Re: [AG-GOuFP] Stephan_Schulmeister, Gerhard, 29.11.2014
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