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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem
- Date: Sun, 21 Sep 2014 08:40:27 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Wolfgang,
nach einer Diskussion mit Axel habe ich den fraglichen Satz jetzt ganz entfernt. Desto präziser man vorgehen will, desto unlesbarer wird er. Die Aussagen im Text erklären den Sachverhalt auch so verständlich genug, ohne dass hierzu ein Grundsatz notwendig wäre.
Am 18.09.2014 12:02, schrieb moneymind:
Hallo Rudi,Da die Artikelserie sich nur mit dem Ist-Zustand beschäftigen soll, wäre die Beschäftigung mit "free banking" an dieser Stelle fehl am Platz. Bei der Darstellung der geldpolitischen Ziele einer Zentralbank habe ich auch bereits Probleme. Die Selbstdarstellung der Bundesbank z. B. stellt wohl auch nicht den Ist-Zustand dar sondern eher eine Wunschvorstellung. Wie kann man in angemessener Art und Weise den Ist-Zustand erklären?
Hatte vorher dastehen: "Das Geld höherer Ebenen wird von den tieferen Ebenen akzeptiert, aber nicht umgekehrt."
Alternative1: "Das Geld einer höheren Ebene wird von der darunter liegenden Ebene akzeptiert, aber nicht umgekehrt."
Alternative2: "Das Geld einer Ebene wird von der darunter liegenden Ebene akzeptiert, aber nicht umgekehrt."
Mein Favorit: Alternative 2. Da dieser Satz wichtig ist, sollte er auch so genau wie erforderlich sein, aber auch andererseits möglichst allgemeinverständlich bleiben.
Ok, verstehe. Ich stimme mit Dir überein, daß die Formulierung so präzise und gleichzeitig kurz wie möglich sein sollte.
Mein Vorschlag wäre dann:
/
"Das auf einer bestimmten Ebene geschöpfte Geld wird nur von den darunterliegende*n* Ebene*n* als endgültig schuldbefreiendes Zahlungsmittel akzeptiert, stellt also für diejenige Ebene, auf der es geschöpft wurde, KEIN Geld dar"). /
Geld hier verstanden im Sinn von "endgültig schuldbefreiendes Zahlungsmittel, mit dessen Hilfe Akteure einer Ebene nach Verrechnung ihrer gegenseitigen Forderungen den Restsaldo tilgen".
Den letzten Teilsatz, "stellt also für diejenige Ebene, auf der es geschöpft wurde, kein Geld dar" könnte man ggf. auch weglassen, ich denke aber, er bringt vielleicht etwas Klarheit in die Debatte "currency vs. credit" und "endogen vs. exogen".
Die "darunterliegenden Ebenen" müssen m.E. im Plural stehen, da z.B. ZBG von GBen und NBen akzeptiert wird.
Was mir noch fehlen würde, wären Entstehung, Sinn und Funktion dieses mehrstufigen Systems,Dieser Artikel ist Teil einer Artikelserie, die mit
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Bargeldlose_Zahlungen
beginnt. Dort wird unter dem Abschnitt "Bank von England" die Entstehung, Sinn und Funktion, bezogen auf den Zahlungsverkehr beschrieben.
Die Serie beinhaltet vorerst:
* Bargeldlose_Zahlungen
* Teilnehmer am Geldsystem
* Zahlungsverkehrsnetze und -systeme
* Liquidität der Banken
Die geldpolitischen Ziele einer Zentralbank passen in diese Struktur nicht direkt hinein. Denkbar wäre jedoch ein separater Artikel nur mit diesem Thema, zu welchem dann ein Link führen würde.
Ok. Ich würde das für ein ziemlich wichtiges Thema halten, gerade im Hinblick auf z.B. die Diskussionen um "free banking" (AfD etc.) und Abschaffung von Zentralbanken.
Als Internet-Lexikon existiert ja bereits Wikipedia. Jedoch ist dieses nicht dazu geeignet, sich soweit in ein Fachgebiet einzuarbeiten, dass man Fachpublikationen folgen kann. Vielfach werden dort Fachvorträge auf Uni-Niveau abgelaicht, mit denen ein Fachfremder, wie z. B. ich als Elektroing., wenig oder gar nichts anfangen kann. Deshalb als erster Schritt der Versuch, allgemeinverständliche Grundlagen des Ist-Zustandes zu erarbeiten und darzustellen. Unter "allgemeinverständlich" verstehe ich dabei in etwa ein Niveau, ähnlich dem Schülerbuch der Bundesbank, "Geld und Geldpolitik". Auch Axel hatte mE mit seinen indirekten Beiträgen bei Helmut Reinhardt auf der Seite Cashkurs einen ähnlichen Versuch gestartet. Diese, mE sehr guten Beiträge, sind mittlerweile aber nur noch mit sehr viel Aufwand im Netz auffindbar. Beispiel:
*Artikellänge*
Riesige, ellenlange Seiten im Netz laden nicht zum Lesen ein, sondern sind nur ganz hartnäckigen vorbehalten. Um dies zu verhindern habe ich einen Artikel über Martin Scheytt "Theoretische Grundlagen der bankgeschäftlichen Kreditgewährung" in Wikibooks-Manier aufgebaut, mit Seiten zum Blättern und auch einem Inhaltsverzeichnis mit direkten Links zu Seiten.
http://www.um-bruch.net/uwiki/index.php/Martin_Scheytt:_Inhalt
Eine solche Navigation wäre auch hier integrierbar. Sie hält zwar an einem alten Buchprinzip fest, jedoch habe ich noch keine benutzerfreundliche Alternative dazu gefunden. Ideen oder Vorschläge?
Buchprinzip als Navi-Grundlage ist doch ok, kann ja ergänzt werden durch thematisch sortierte Index-Seiten, Querverweise etc. - ist ja nicht internetspezifisch, so war auch vor dem Internet jedes Lexikon aufgebaut.
http://www.cashkurs.com/kategorie/gesellschaft-und-politik/beitrag/auswirkungen-des-heutigen-geldsystems-auf-die-geldmengen-helmut-reinhardt/
oder
http://www.cashkurs.com/kategorie/anleihen-und-devisenwelt/beitrag/geldschoepfung-heute-die-ausweitung-der-geldmenge-m1-durch-die-giralgeldschoepfung-der-geschaeftsba/
Mit den bekannten Vor- und aber auch Nachteilen. Wo finde ich seriös aufbereitetes Grundlagenmaterial in verständlicher Form?
Neu ist halt, daß JEDER auch sein eigenes Wissen jetzt problemlos so organisieren und publizieren kann.
Danke, eine Übersicht kann ich gerne mal hier einstellen.
Und - super Arbeit machst Du da! Kannst Du nicht mal so eine Übersicht hier in der Mailingliste posten?
Freut mich, wenn meine Arbeit etwas weiterhilft. Vielleicht kannst Du auch einige Artikel besteuern, welche auf ähnlichem Niveau formuliert und auch mit entsprechenden Quellen belegt sind.
insbesondere die Restriktionen, denen die jeweils höhere Ebene den niedrigeren auferlegen kann, sowie die unterschiedlichen Motivationen von GBen (private Unternehmen mit einzelwirtschaftlicher Gewinnabsicht) und ZB (kann als Monopol in privatem oder öffentlichem Eigentum sein, steuert aber gesamtwirtschaftliche Ziele an, also Geldpolitik).Der Bancor-Plan gefällt mir auf Anhieb eigentlich auch ganz gut, besonders mit seinen Einschränkungen bei Anhäufungen von Guthaben oder Schulden.
Aus dieser Sicht sieht man dann auch, daß es auf internationaler Ebene nicht gibt, was es auf nationaler Ebene gibt: eine Institution, die übergeordnete gesamtwirtschaftliche Ziele verfolgen kann (genau das hatte Keynes mit der "International Claering Union" in seinem Bancor-plan vorgeschlagen). Stattdessen wurde nur der IMF mit seinen Sonderziehungsrechten gegründet. Über dessen genaue Funktionen weiß ich bisher nur wenig, da muß ich recherchieren. Vielleicht hätte er einen Platz in Deiner Darstellung verdient, kann ich aber momentan selber nicht sagen. Habe aber einen kompetenten Freund per e-mail angeschrieben und gefragt.
Da die o.g. Serie aber nur den Ist-Zustand beschreiben soll, wäre der Bancor-Plan an dieser Stelle deplaziert. Jedoch könnte auch hier ein separater Artikel mit Link Abhilfe schaffen.
Ja, bancor beschreibt keinen de-facto-Zustand. Ggf. würden IWF und seine Sonderziehungsrechte noch reingehören. Muß ich aber erst selber recherchieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderziehungsrecht
Beste Grüße und danke für die tolle Arbeit und die Anregungen!
Beste Grüße
Rudi2
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudi, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, moneymind, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudolf Müller, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudolf Müller, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudolf Müller, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, moneymind, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudolf Müller, 21.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Axel Grimm, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudolf Müller, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Axel Grimm, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudolf Müller, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, moneymind, 18.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Rudi, 19.09.2014
- Re: [AG-GOuFP] Teilnehmer am Geldsystem, Axel Grimm, 22.09.2014
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