Re: [AG-GOuFP] Systemvergleich, wasGeorge Soros: Europas Zukunft ...

[thomas <pazeterno AT web.de>]

Hallo ExSystem, moneymind,


ich merke, die Debatte bekommt langsam ein Ziel. Vielleicht sollten wir
in Form einer Hypothese arbeiten.


Letztlich ging es moneymind darum, die Eigentumsverhältnisse
(Privateigentum vs. Volkseigentum) als wichtigen Faktor für
wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt zu identifizieren.

hab ich das so richtig verstanden? nur das? worum noch?


Dem würde ich auch beipflichten. Interessant wäre aber eine gewisse
Quantifizierung. In der Debatte hatte ich eine unterstellte
Monokausalität herausgelesen, was in "Systemen" seltenst vorkommt.


Dass es in Großunternehmen wie Siemens auch teilweise zugeht wie auf dem
Amt, und diese mitunter sehr unflexibel auf Marktumschwünge reagieren
(RWE auf Energiewende) ist ja auch ein Argument für eine kleingliedrig
organisierte Privatwirtschaft.

Insofern hat ExSys schon recht, dass wir Begriffe (auch Sozialismus,
Kapitalismus, ...) verwenden, ohne vorher genau zu definieren, was wir
damit meinen.

LG,
T


On 19/05/14 08:07, Ex-SystemPirat wrote:
> 
> 
> Am 18.05.2014 20:19, schrieb moneymind:
>> Hi Thomas,
>>
>> wenn Du den Systemvergleich anhand des Beispiels BRD - DDR ablehnst,
>> weil es da Sonderbedingungen gab (Marshallplan West vs. Demontagen Ost
>> etc.), könnte man ihn ja auch anhand des Beispiels Nord- und Südkorea
>> versuchen (die Teilung erfolgte 1948).
>>
> Systemvergleich? Anhand welcher Kriterien?
> 
> Es würde doch reichen die beiden Länder anhand bestimmter Kriterien zu
> vergleichen, ohne das Systemvergleich zu nennen?
> 
> Was unterscheidet den Systemvergleich von einem ...Vergleich und welchen
> Vorteil bringt das?
> 
> Ohne eine Einigkeit darüber, warum man den Systembegriff benützt und wie
> er verstanden wird, sind solche Formulierungen das beste Anzeichen
> dafür, dass eine Diskussion ein Stadium erreicht hat, in dem jeder sagen
> kann was er will, ohne dass das irgend einen konstruktiven Effekt haben
> könnte. Ich meine, dass das auch ein Grund dafür sein könnte, dass sich
> bei vielen automatisch die die Haare sträuben, wenn sie das Wort
> "System" hören.
> 
>> Die Südkoreaner schafften es mit einem von oben installierten
>> kapitalistischen System, innerhalb von ein paar Jahrzehnten, den
> 
> Was "ist" denn z.B. ein Kapitalistisches System? Steht System einfach
> als Synonym/Abkürzung für z.B. Staat oder Wirtschaft? Welchen Mehrwert
> bring der Begriff System in diesem Zusammenhang? Oder soll er nur eine
> elegantere Sprechweise ermöglichen bzw. ein gehobeneres
> Artikulationsniveau suggerieren?
> 
>> westlichen Kapitalismus einzuholen, gerade auch in Schlüsselindustrien
>> wie der Autoindustrie (Hyundai) und der Elektronikindustrie (Samsung).
>> Die Nordkoreaner mit einem von oben installierten sozialistischen System
>> dagegen nicht.
> 
> Ich persönlich finde, dass der zu beobachtende inflationäre und
> unreflektierte Gebrauch des Begriffs "System" bzw. alles "systemischen"
> dazu führt, dass diesem wertvollen Beschreibungs- und Erklärungskonzept
> jegliche Trennschärfe genommen wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
> 
>>
>> Warum?
>>
>> Gruß + ciao.
>>
>