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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Die ganz tiefen Ursachen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Die ganz tiefen Ursachen


Chronologisch Thread 
  • From: Ex-SystemPirat <systempirat AT live.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Die ganz tiefen Ursachen
  • Date: Fri, 28 Feb 2014 12:43:03 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 28.02.2014 12:19, schrieb Frank Giebel:
Hallo,

ist nicht ein Grundaxiom der Wirtschaft die Güterknappheit?

http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftssystem

Ich frage mich ob das noch die richtigte Perspektive ist.
Gesamtgesellschaftlich/global
leben wir in einer Welt der Fülle die durch produktive Innovationen immer
weiter zunimmt.
Nur die Frage der fairen Teilhabe aller (Verteilungsgerechtigkeit) an dieser
Füller funktioniert nicht richtig.

Brauchen wir ein Axiom der Fülle anstelle oder in Ergänzung zum Axoim der
Güterknappheit?
Dazu passt dass bei konsequentem Recycling Wertstoffe nicht verloren gehen
müssen
und das Potential besteht bei erneuerbaren Energien weiterzukommen.

Frank


Fülle und Knappheit sind nur zwei Seiten derselben Medaille. Eine "Verlagerung des Axioms" würde nichts substanzielles, sondern lediglich die Perspektive verändern.

Die Frage die es zu beantworten gilt ist, was "Knappheit" (z.B. im Unterschied zur Fülle) in einer konkreten historischen Situation bedeuten kann.

Die "veraltete" (Mainstream)Perspektive geht weitgehend unreflektiert davon aus, dass man Knappheit für jedermann nachvollziehbar und objektiv messen kann und können muss.

Heute könnte man eigentlich schon erkennen, dass es absolute Knappheit gar nicht geben kann. Knappheit kann immer nur auf konkrete Zugriffe bezogen werden. Knapp ist das, was von jemandem, der etwas haben möchte, als knapp empfunden wird.

Ein Kennzeichen der Bewältigung von Knappheit in unserer Geldwirtschaft ist, dass derjenige, der auf "knappe Güter" (also auf in einer konkreten Zugriffssituation als knapp empfundene Güter) zugreifen will, dies durch eine "Zahlung" so rechtfertigen kann, dass andere diesen Zugriff (aktiv oder passiv) tolerieren (müssen).

Was ich damit sagen will: Die Knappheit als Grundlage wirtschaftlichen Handelns ist nicht überflüssig geworden. Sie hat sich nur mit der Entwicklung der Gesellschaft sowohl in der empirischen Wahrnehmung, als auch der wissenschaftlich möglichen Beobachtung koevolutiv verändert. Dem muss ein modernes und adäquates Verständnis von Wirtschaft und Geld Rechnung tragen.




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