ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance
- Date: Sat, 18 Jan 2014 14:21:50 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 17.01.2014 12:52, schrieb Thomas Irmer / ID Concept:
> Am 15.01.2014 12:44, schrieb Amos comenius:
>> Am 15.01.2014 10:52, schrieb Thomas Irmer / ID Concept:
>>> ...Aber ich denke, dass die Hanrdware -unser Geldsystem- bestimmte
>>> Dinge nicht zulässt, sondern automatisch zu Dingen führt die wir nicht
>>> wollen:
>>>
>>> Dinge, die von der Hardware unterbunden werden:
>>> - Krisenloses, Reibungsloses Funktionieren des Geldsystems
>> Nein, das ist ein Software- bzw. Anwenderproblem.
>
> Das seh ich anders. Damit ein Geldsystem funktionieren kann, muss es
> steuerbar sein. Dazu braucht man eine zentrale Stelle (bei uns
> angeblich die EZB) die über so mächtige Geldmengen-Steuerungselemente
> verfügt, das sie in jeder Krisensituation wirksam gegensteuern kann.
> Und das hat sie nicht.
Die EZB hat sie vielleicht nicht. Aber der Staat könnte sie haben, wenn
er denn wollte. Siehe unten.
>
>>> - Erreichen und Halten des Nullpunkts zwischen Deflation und Inflation
>> Ebenso eher ein Anwenderproblem: Das ist nicht gewollt!
>
> Das schließt oben an: Um gewünschten Nullpunkt zu erreichen, braucht
> man ein Geldsystem, in dem eine zentrale Stelle über so mächtige
> Steuerinstrumente verfügt, das sie mit diesen in jeder beliebigen
> Menge dem System Geld entziehen kann, oder welches reinpumpen kann.
Der Staat kann durch (zinslose) Kreditaufnahme bei einer eigenen Bank
beliebig viel Geld ins System pumpen und genauso z.B. durch Steuern
(unterschiedlichster Art -> Feinsteuerung) und anschließender Tilgung
dieser Kredite wieder herausnehmen. Dazu brauchen wir kein Vollgeld.
>
> Geld reinpumpen (produzieren):
> Da aber nicht die EZB über die Geldschöpfungsmöglichkeit verfügt,
> sondern die Geschäftsbanken via Kreditvergabe fällt das Reinpumpen von
> zentraler Stelle aus schon mal weg. Die EZB kann schließlich nicht,
> den Geschäftsbanken befehlen mehr Kredite aus zu geben und der
> Leitzinz hat sich auch als kein wirksames Instrument bewiesen.
Falsch. S.o.
>
> Geld rausziehen (vernichten):
> Will man Geld aus dem System raus ziehen, muss man in unserem System
> die Kreditnehmer auffordern schneller zu tilgen, denn die
> Kredittilgung ist unser Geldvernichtungsinstrument. Das das nicht geht
> liegt auf der Hand.
Der Staat kann sie besteuern (mit erheblichen Möglichkeiten der
Feinsteuerung, die deinem Geldsystem fehlen würde) und selbst tilgen
(oder sparen). Er muss es nur wollen.
>
> Fazit:
> Unser System ist nicht steuerbar. Und keine zentrale Stelle hat die
> Möglichkeit lenkend ein zu greifen, um den Nullpunkt zu erreichen.
Falsch. S.o. Der Staat hat in den letzten Jahrzehnten freiwillig auf
alle Steuerungsinstrumente verzichtet.
>
>>> - Schuldenfreier (und damit unerpressbarer) Staat
>> Ist mit unserem Geldsystem möglich. Ob es wünschenswert ist, ist eine
>> andere Frage.
>
> Warum soll der Staat nicht selber sein benötigtes Geld produzieren?
> Warum soll er das als Kredit aufnehmen müssen?
Wenn er den Kredit zum Nullzins bei einer eigenen Bank aufnimmt, kommt
es auf das Gleiche heraus. Aber es gibt natürlich schon eine Reihe von
guten Gründen, diese Art der Geldproduktion gut zu dosieren.
>
>>> - Zinslose Kredite für Private und Gewerbe/Industrie
>> Derzeit wird über Negativzinsen nachgedacht, sollte also innerhalb des
>> existierenden Geldsystems möglich sein.
>
> Sollte, Hätte, Könnte?
OK. _Ist_ heute kein Problem. Gewerbe und Industrie wollen ja kaum noch
Kredite, weil sie im Geld schwimmen. (Siehe Flaßbeck.)
>
>>> - Gleichmäßiges verteilen des gesellschaftlichen Wohlstands auf ALLE
>>> teilnehmenden
>> Das ist ebenfalls innerhalb des bestehenden Geldsystems möglich. Man
>> muss nur die Macht haben, das durchzusetzen und das dann auch noch
>> wollen.
>
> Wegen des Zinses, welcher auf allem Geld liegt, konzentriert sich
> langfristig alles Vermögen bei einigen wenigen.
Falsch. Da genau liegt der Kern deines Fehlverständnisses. Die
Vermögenskonzentration gäbe es auch ohne Zins. Der Zins verstärkt sie
ein wenig wenn und soweit er über der Inflationsrate liegt.
>
>>> Dinge, zu denen unsere Hardware automatisch führt:
>>> - ständige Krisen (die dann zu Lasten der Bürger ausgebügelt werden)
>> Anwenderproblem, keine Hardwareproblem.
>>> - Deflation und Inflation völlig losgelöst von der Hardware und von
>>> einigen wenigen (GME) nach gutdünken festgelegt
>> Wie du selbst berichtest, Anwender- bzw. Softwareproblem.
>
> Ja heute bestimmen nicht mehr Geldmenge zu Warenmenge die De- bzw.
> Inflation. Aber das ist nichts das man als positiv bewerten sollte.
> Das die GME Volkswirtschaftliche Grundregeln zu ihrem Vorteil außer
> Kraft setzen kann, zeigt uns, wie sehr wir verarscht werden und wie
> schlimm die Situation wirklich ist.
Hier sind wir einig.
>
>>> - völlig überschuldete Staaten (-> erpressbar)
>> Axel weist hier immer wieder nach, dass sich die Staaten selbst
>> erpressbar machen, bzw. die Verantwortung für ihre Politik im Interesse
>> der Erpresser als alternativlos darstellen _wollen_.
>>> - Kredite nur gegen Zinsen
>> s.o.
>>> - Gesellschaftlicher Wohlstand wird automatisch in die Hände der
>>> Geld-und-Macht-Elite umverteilt und sammelt sich bei einigen wengien
>> Anwender- oder Softwareproblem.
>>>
>>> Durch die Einführung einer neuen Hardware aus Monetative, Vollgeld und
>>> ULG würden sich obige Punkte automatisch lösen.
>> Falsch. (Dein Glaube hat dir nicht geholfen.)
>
> Also bitte! Das ist keine Frage des Glaubens sondern eine Frage der
> Argumentation!
>
> Ich will ein von zentraler Stelle aus nachvollziehbar-tranzparentes
> und vor allem steuerbares System, das zusätzlich noch die
> Vermögenskonzentration in den Händen weniger behindert und zinslose
> Kredite für alle ermöglicht. Und all diese Faktoren sind in unserem
> System einfach nicht gegeben, aber sehr wohl denkbar!
Dazu brauche ich kein anderes Geld, sondern nur eine andere Gesetzgebung.
> In einer Kombination aus Monetative, Vollgeld und ULG, sind diese
> Faktoren hergestellt. Beginnen wir mit dem wichtigsten Punkt: der
> STEUERBARKEIT des Systems. Dazu muss die zentrale Stelle in der Lage
> sein zu jeder Zeit in beliebiger Höhe die Gesamtgeldmenge zu erhöhen
> oder zu verringern. Und das geht in meinem System so:
>
> Geld reinpumpen:
> der Staat hat das Geldschöpfungsmonopol. Er bringt es über öffentliche
> Ausgaben schuldfrei und zinzunbelastet in den Verkehr. Benötigt das
> System mehr Geld erhöht er einfach die Sozialleistungen -> BGE
>
> Geld vernichten:
> Über die ULG hat die Monetative ein DIREKTES UNMITTELBARES
> Geldvernichtungsinstrument (nicht über unwirksame Umwege, wie der
> alberne Leitzins). Er kann so je nach Bedarf beliebig viel Geld
> vernichten und das zu jeder Zeit. Das nenne ich ein "STEUERBARES SYSTEM"
>
> Die ULG erschwert die Anhäufung großer Geldvermögen.
... verhindert sie aber nicht. Die GME würden auf der Stelle eine eigene
Parallelwährung etablieren (nennen wir sie: Bitcoins) und die armen
BGE-Empfänger, die nur ULG-belastetes Geld bekämen, könnten sich davon
kaum mehr ernähren, weil das ULG-Geld gegenüber dem Bitcoin hoffnungslos
abgewertet würde. Arbeitnehmer würden steiken, um "richtige Bitcoins" zu
bekommen. -> Also ein totgeborenes Kind. Nur ein totalitärer Staat
könnte ein solches Geld (eine Zeit lang) durchsetzen.
Ahoi,
Comenius
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, k-nut, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Thomas Irmer / ID Concept, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, thomas, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, Thomas Irmer / ID Concept, 15.01.2014
- [AG-GOuFP] Ponzi Finance, thomas, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ponzi Finance, Thomas Weiß, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ponzi Finance, thomas, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, Axel Grimm, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, Thomas Irmer / ID Concept, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, thomas, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, Amos comenius, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, Thomas Irmer / ID Concept, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - Ponzi Finance, Amos comenius, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, Axel Grimm, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, Axel Grimm, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, tobego, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Keox, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Keox, 14.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 15.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Keox, 15.01.2014
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