ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: "Thomas Irmer / ID Concept" <irmer AT id-concept24.de>
- Cc: AG-GOuFP <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319
- Date: Tue, 14 Jan 2014 21:17:27 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Thomas,
natürlich gibt es ein Geldsystem, dass diesen Wust unterbinden würde, und ich hatte 2012 auch eine Diskussion dazu angeregt. Das Konzept hat damals allerdings wohl zu sehr an den Grundüberzeugungen gerüttelt, was Geld eigentlich ist, was es leisten soll, und wie man es folglich heute gestalten könnte.
Zwischenzeitlich haben wir (zumindest in dieser Gruppe) das "Dinggelddenken" überwunden zu haben, der nächste Schritt ist etwas tiefgreifender, es geht darum Geld nicht mehr "Zahlungsmittel" zu assoziieren und damit auch komplett von Schuld/Schulden-Konzept zu lösen.
Für mich ist die volkswirtschaftliche Funktion des Geldsystems im Wesentlichen die Produkten auf die Bedarfe abzustimmen. Es ist also letztlich ein Kommunikationssystem mit dessen Hilfe die Konsumenten "am Markt" ihre Bedarfe äußern können und den Produzenten, die diese decken können, werden die Produktionsmöglichkeiten gegeben.
Die Theorie besagt, dass wenn sich alle frei äußern können, letztlich der "Markt" zu einer optimalen Ressourcenallokation führt. Das "Medium" für diese Kommunikation ist das Geld.
Problem: Wenn dieses "Medium" höchst ungleich verteilt ist, kriegen einige soz. ein Mega-Megaphon, während andere faktisch stimmgeschaltet werden. Auf diese Weise kommt es zu einer massiven Fehlallokation, weil "der Markt" eben nur noch die "Schreier" wahrnimmt und nur noch deren Bedarfe deckt, während die Stummen nicht bedient werden - bis hin zum Verrecken.
Wie kommt es dazu?
Nun, wir haben ein zentralistisches, intransparentes, exklusives und hierarchisches Geldsystem, indem eine kleine Geldelite sowohl die Nachfrage- als auch die Angebotsseite dominiert, andere werden systematisch von der Teilnahme ausgeschlossen.
Was wir brauchen ist hingegen ein "piratiges" Geldsystem. Es muss
1. allgemein zugänglich
2. transparent
3. demokratisch und
4. dezentral
sein, soz. ein offenes Netz für alle - und da haben wir die Kompetenz-Kompetenz ;-)
In diesem jetzt muss jeder Bedarfe kommunizieren können und andere müssen Leistungen anbieten können - und zwar JEDER.
Das ganze ist etwas komplex, aber in Zeiten, in denen es möglichen jede einzelne Kommunikation weltweit zu überwachen, ist die Komplexität im Bereich des beherrschbaren. Man kann nun auf Biegen und Brechen probieren, diese "Bedarfsdatenbank" in den Begriffen des bestehen Geldsystems zu beschreiben, aber das wird nur zum Teil funktionieren.
Man muss erst einmal vom aktuellen Geldkonzept komplett abstrahieren und sich einfach folgende Fragen stellen:
1. WAS soll das Geldsystem eigentlich leisten?
2. WIE kann das funktionieren?
3. Ist das technisch UMSETZBAR?
Dabei muss man sich dafür hüten, in die gewohnten Denkmuster zu verfallen, sonst kommt man systematisch immer wieder nur zur selben Lösung, und unterliegt der Fehlwahrnehmung, dass der Schluss nur sein kann, dass es "richtig" oder gar "die beste" Lösung ist. Leider ist dieser Denkfehler weit verbreitet.
Einen alternativen Ansatz hatte ich hier skizziert: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Freikarten
Vielleicht ist es lohnenswert diesen weiter auszubauen, auch wenn er am Fundament des verbreiteten Geldverständnisses gehörig rüttelt.
Am 14. Januar 2014 10:47 schrieb Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>:
Jo, Magger!!! Ganz genau!!! Für mich ist das die entscheidende Aussage! Schön dass es mal jemand ausspricht:Patrik, aber denkst Du nicht, dass man durch die Einführung eines anderen Geldsystems diesen ganzen Wust an Problemen unterbinden würde?
Fakt ist: Die Finanzkrise hat gezeigt, dass "die Märkte" es keineswegs besser können. Und die Nachgeburt dieser Krise bringt immer mehr ans Licht, dass "die Märkte" nichts weiter als ein korruptes System sind, das von egomanen Soziopathen betrieben wird. "Die Märkte" sind nicht "der Markt" - und letzteren gibt es nicht, weil es ihn in der realen Welt nicht geben kann.
Gruß
Thomas
--
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- Re: [AG-GOuFP] Fwd: AW: Ursache des Geldproblems - 319, Keox, 15.01.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, Axel Grimm, 15.01.2014
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