ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Peter Wittfeld <peter.wittfeld AT gmail.com>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem
- Date: Tue, 23 Oct 2012 14:13:42 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Moin,
Erstelldatum: 06.02.2012 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Arbeitsmarktdaten Januar 2012Letzten Mittwoch saßen sie wieder zusammen, die "Experten" und Frau Will. Interessant dazu ein Artikel aus dem Feuilleton der FAZ. Dazu muss vielleicht einmal gesagt werden, dass das Feuilleton der FAZ in letzter Zeit auch durchaus mal kritische Artikel schreibt, die oft in krassem Gegensatz zu den üblichen FAZ-Artikeln stehen. Dieses Mal war es eben Anne Will, die unter den sporadischen Wahrheitsberichten der FAZ zu leiden hatte. Ein Auszug aus dem Bericht mit der Aufzählung der Teilnehmer: Zu etwas konnte sich der Autor offenbar dennoch nicht durchringen. Dass das Institut der Deutschen Wirtschaft ist das Wirtschaftsinstitut der INSM ist und dass die Herren Hüther und Oswald Botschafter der INSM sind, wird nach wie vor von der Presse zumeist unterschlagen. Da ich die Sendung mangels Fernseher nicht gesehen habe, kann ich natürlich auch nicht wissen, ob vielleicht Anne Will diese Information bei der Vorstellung ihrer Gäste weitergegeben hat, aber ich glaube, eher nicht. Wie auch immer, zumindest wird mal mit recht deutlichen Worten darauf hingewiesen, dass die so rosig verbreiteten Zahlen so allerlei Schönfärbereien unterliegen. Auch die stets klatschenden Zuschauer bekamen ihr Fett weg. Wie gesagt, es gab etliche kritische Anmerkungen, aber dennoch fehlte, so zumindest meine Sicht, der wirkliche Biss. Aber vielleicht ist es auch zu viel erwartet, wenn man von der heutigen Presse erwartet, dass sie zuvor einmal recherchiert, was denn nun wirklich dran ist, an diesen Zahlen und wo die wirklichen Problemfelder sind. Folglich habe ich mal wieder nachgeschaut. So einfach, wie man noch vor gut 2 Jahren die statistischen Tabellen mit den Monatsberichten bei der BA fand, ist das heute nicht mehr. Inzwischen sind sie so zwischen langatmigen Selbstbeweihräucherungs-Files im PDF-Format versteckt, dass man schon ein wenig Zeit investieren muss, wenn man nicht regelmäßig danach sucht. Aber schließlich wurde ich fündig. Man muss unter diesem Lnk das Zip-File öffnen, dann hat man die EXCEL-Datei mit den aufgeschlüsselten Daten. Wie üblich erstreckt sich diese EXCEL-Tabelle über insgesamt 36 Mappen und 2 Definitionslisten. Ich habe die Mappen 1 und 4 hier eingeschränkt dargestellt. Eingeschränkt dahingehend, dass ich nur die ersten 4 Spalten dargestellt habe, weil mich die Vergleiche zu den Vormonaten bzw. Vorjahren nur insoweit interessieren, wie sie aktuelle Vergleicht zur letzten Veröffentlichung ermöglichen. Werte aus anderen Mappen werde ich lediglich einzeln anführen, mit Hinweis auf die Mappe, in der sie dargestellt wird. Verlinkt habe ich hier die Definitionsliste Iund Definitionsliste II
Häufigkeitsverteilung der einzelnen Laufbahngruppen im Jahre 2004
Nicht zum ersten Mal fällt mir auf, dass die Diskrepanz zwischen den Beschäftigten und den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf. Im Dezember 2011 waren das lt. BA 41.469.000 Personen, während die Zahl der versicherungspflichtigen Arbeitnehmer nur 28.998.000 Personen umfasst. Somit gibt es 12.471.000 Personen, die arbeiten, aber nicht in einem versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis, also gut 30% aller beschäftigten Personen. Wer sind sie? Ich spekuliere, dass dazu zunächst einmal die Selbständigen gehören. Kürzlich habe ich gelesen, davon gäbe es ca. 6.000.000. Verbleiben immer noch knapp 6,5 Millionen. Da keine weitere Aufgliederung durch die BA erfolgt, vermute ich, dass es sich dabei um Beamte handelt, die ja bekanntlich nicht der Sozialversicherungspflicht unterliegen. Aber die Zahl der Beamten in Deutschland herauszufinden, ist nicht so einfach. Die in der nebenstehenden Tabelle aufgelisteten Zahlen sind aus dem Jahr 2004, also wohl nicht mehr repräsentativ, Auch das stat. Bundesamt hält sich auffallend zurück, wenn es um die Veröffentlichung von Zahlenwerten über den öffentlichen Dienst geht. In der Wikipedia-Tabelle komme ich insgesamt auf ein Zahl von 1.645.000 Beamten. Beim Stat. Bundesamt wurde in einer Veröffentlichung von 2010 die Zahl der Beamten im öffentlichen Dienst mit 1,9 Millionen angegeben. Rechne ich die von den noch verbliebenen 6.471.000 Personen ab, verbleiben immer noch 4.571.000 Personen, die angeblich arbeiten, allerdings nicht in einem versicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Jetzt kann man noch die Politiker nennen, doch deren Gesamtzahl fällt aus meiner Sicht nicht ins Gewicht. Wo also finde ich diese noch rund 4,5 Millionen Personen, die nicht als Selbständige und nicht als Beamte geführt werden, aber als Teil der Beschäftigten lt. BA-Statistik gilt? Mir fallen in diesem Zusammenhang nur die Leute ein, die entweder nur stundenweise arbeiten, teilweise aber auch schamlos ausgebeutet werden, also Praktikanten, 400-Euro-Jobber, Zeitungsausträger, Nebenverdienste von Rentnern, aber auch die Saisonarbeiter, die man aus dem Heer der Arbeitslosen für Versandhäuser wie Amazon, Quelle, Otto-Versand, Weltbild usw. so kurz vor Weihnachten zwangsrekrutiert, um schnelle Auslieferung der Pakete zu gewährleisten, die dann aber einen Teil dieser begrenzten Anstellung ohne Entgelt arbeiten müssen, wie es 2001 durch die Presse ging. Ich nenne ds staatlich erzwungene Ausbeutung zur Subventionierung milliardenschwerer Handelsketten. Viele der Letztgenanntnen gehören wohl zu der Gruppe, die das deutsche Kriterium der Arbeitslosigkeit von mindestens 15 Wochenstunden Arbeit unterschreiten. In Tabelle 4 unter Fußnote 13 finde ich den lapidaren Satz: Daraus entnehme ich, dass es weitere 41 Optionskommunen gibt, deren Daten gar nicht oder nur "ohne Gewähr" in die aktuellen Bestandsdaten einfließen, zumeist aber auf Basis von Hochrechnungen eingetragen werden. Anders gesagt, die aktuellen Werte der BA-Veröffentlichungen sind eigentlich keinen Schuss Pulver wert, weil zu viele Daten auf Schätzungen und Hochrechnungen beruhen. In Tabelle 1 wird unter Fußnote 2 ein Link angeboten, der auf Methodenberichte der BA verweist. Der ursprüngliche Link führt zu einer Masse weiterer Berichte, deshalb habe ich ihn abgeändert auf den direkten Link zum angesprochenen Methodenbericht, weil ich aus diesem Methodenbericht einige Zeilen anführen möchte, die ein wenig erhellen, wie man Statistiken schönt. Auf Seite 8 im Methodenbericht lese ich: (1) Beschäftigte Personen, die mindestens 15 Stunden in der Woche arbeiten, aber wegen zu geringem Einkommen bedürftig nach dem SGB II sind und deshalb Arbeitslosen-Geld II erhalten, werden nicht als arbeitslos gezählt, weil das Kriterium der Beschäftigungslosigkeit nicht erfüllt ist. (2) Erwerbsfähige Hilfebedürftige, denen Arbeit nach § 10 SGB II nicht zumutbar ist, werden wegen mangelnder Verfügbarkeit nicht als arbeitslos gezählt. Darunter fallen insbesondere Hilfebedürftige, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder zur Schule gehen.
An einer Stelle wurde allerdings die Definition der Arbeitslosigkeit im SGB II verändert, und zwar durch den § 53a Abs. 2 im SGB II, der am 1. Januar 2008 in Kraft trat. Nach Absatz 2 gelten erwerbsfähige Hilfebedürftige, die nach Vollendung des 58. Lebensjahres mindestens für die Dauer von zwölf Monaten Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende bezog-gen haben dann nicht als arbeitslos, wenn ihnen in diesem Zeitraum keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung angeboten worden ist. Auswirkungen hat diese Neuregelung ab Januar 2009 (vgl. Kapitel 4). Die Zielgruppe dieser Regelung ist der gleiche Personenkreis, der bisher die vorruhestandsähnliche Regelung der § 65 Abs. 4 SGB II i.V.m. § 428 SGB III in Anspruch nehmen konnte; sie wird deshalb im Rahmen der Entlastungs- und Unterbeschäftigungsrechnung unter den Regelungen zum Vorruhestand subsumiert (vgl. Kapitel 3). Während aber die Regelung des § 428 SGB III die Definition von Arbeitslosigkeit Methodenbericht der Statistik der BA Umfassende Arbeitsmarktstatistik Seite 9 unberührt ließ und bei Inanspruchnahme die Arbeitslosigkeit mittelbar über die fehlende Verfügbarkeit beendete, führt der § 53a einen Ausnahmetatbestand für ältere Arbeitslose im Geltungsbereich des SGB II ein, der festlegt, dass die Zählung als Arbeitsloser endet, wenn dem älteren Arbeitslosen innerhalb eines Jahres kein Vermittlungsvorschlag gemacht wer-den kann, und zwar auch dann, wenn alle anderen Kriterien der Arbeitslosigkeit erfüllt sind. Es gibt viele Arbeitslose, die länger als 1 Jahr kein Vermittlungsangebot von der BA erhalten haben und ich schätze mal, dass vor allem Personen über 58 Jahre keine Angebote mehr bekommen, schon alleine deshalb, weil sich das dann nach einem Jahr so schön auf die Statistik auswirkt. Aber sie sind nicht nur arbeitslos, sondern werden es zu einem überwiegenden Teil auch bleiben, es sei denn, ihre persönlichen Bemühungen habe Erfolg, was bei den Einstellungspraktiken der Unternehmen wohl nicht allzu häufig der Fall sein wird. Auf Seite 9 des Methodenberichtes wird der $ 16 SGB III näher erläutert. Dort steht: Damit liegt Arbeitslosigkeit nach dem § 16 SGB III vor, wenn die in Übersicht 1 aufgeführten Tatbestandsmerkmale kumulativ erfüllt sind. Ich übersetze das mal in eine wahrhaftige Aussage: Man steckt Arbeitslose in Maßnahme, deren Sinn in vielen Fällen sinnlos ist und damit wird er statistisch nicht mehr als Arbeitsloser geführt, obwohl er weiter arbeitslos ist. Maßgeblich dabei ist, dass seine Möglichkeiten während der Zeit der Maßnahme, sich um einen regulär bezahlten Job zu bemühen, stark eingeschränkt sind, die BA aber in dieser Zeit ihre Vermittlungsbemühungen (falls es die überhaupt gibt) einstellt. Man könnte auch sagen, dass die Methoden, die seinerzeit Jagoda angewendet hat, um Statistiken zu schönen, nun in Gesetze übernommen wurden und damit nun ungehindert weiter angewendet dürfen. Auf Seite 10 lese ich:
Welchen Sinn die Quote haben soll, erschließt sich mir nicht so richtig, denn zu den zivilen Erwerbspersonen zählen auch Beamte und, wenn ich das richtig verstanden habe, werden "nicht beschäftigte Beamte" auch in der Rubrik Unterbeschäftigung geführt. Nicht beschäftigte Beamte sind die, die "geparkt" wurden, also weder arbeitslos noch ohne Einkommen sind, aber für die man momentan (oder auch auf Dauer) keine Planstellen hat. Das passiert vor allem bei Privatisierungen regelmäßig und oft in erschreckendem Umfang (Post, Telekom). Auch die Vergleichszahlen mit der von der ILO (International Labour Organization) ist für die Breitendarstellung völlig verfehlt, weil die ILO völlig andere Kriterien bei Arbeitslosigkeit verfolgt. Für die zur BA gehörende IAB mag das nützlich sein. In der Breitendarstellung kann das nur der Verschleierung der echten Arbeitslosigkeit dienen, indem man die Menge der bereitgestellten Daten derart aufbläht, dass der normale Bürger schließlich nur verwirrt und nicht informiert wird. Interessant ist die Rubrik Leistungsempfänger in Mappe 1. Dort werden 937.194 Empfänger von Arbeitslosengeld aufgeführt. Die tauchen normal in den jeweils verkündeten Arbeitslosenzahlen nicht auf, weil sie ALG I beziehen und somit noch nicht zu den Langzeitarbeitslosen zählen. Würde ich sie zu den offiziell gemeldeten 3.081.706 Arbeitslosen hinzuzählen, käme ich auf die Zahl 4.018.900, eine Zahl, die Frau von der Leyen so gar nicht in den Kram passt, würde es doch die Jubelmeldungen arg verwässern. Danach folgen die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Hier werden 4.456.870 gemeldet. Ob darin die ALG I-Empfänger enthalten sind, kann ich nicht sagen. Auch im Methoden-File habe ich dazu nichts gefunden, denn dort taucht dieser Begriff nicht auf. In der dritten Zeile dieser Rubrik folgen die "nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten", , insgesamt 1.698.119 Personen. Nicht erwerbsfähig gilt, wer krank ist, wer im Alter von 58 Jahren und älter seit einem Jahr kein Vermittlungsangebot mehr bekommen hat (§ 53a Abs. 2 SGB III), wer sich in Ausbildungsmaßnahmen oder in Arbeitsgelegenheiten befindet oder wer eine Arbeit hat, die von der BA bezuschusst wird und diese Arbeit gleich wieder verliert, wenn der Zuschuss entfällt. Dazu gehören auch die, die in einer Ausbildungsmaßnahme und einer Berufsausbildungsmaßnahme befinden. Da ist man ja richtig froh, wenn man mal Zahlen, die unterhalb der Millionengrenze liegen und die findet man bei den gemeldeten offenen Stellen, insgesamt 451.619, davon versicherungspflichtig 422.624 stellen, davon gleich zu besetzen sind 404.606 Stellen. Für mich bedeutet das, dass die Zahl der freien Stellen nicht einmal 10% der erforderlichen Stellen beträgt, die man benötigen würde, um die Arbeitslosigkeit wieder zu beenden. Um diese Sicht zu komplettieren, habe ich mir die Mappe 30 angeschaut. Dort sind die Zahlen der geringfügig Entlohnten aufgeführt, einmal die ausschließlich geringfügig Entlohnten(4.879.800), einmal die im Nebenjob geringfügig Entlohnten (2.622.300) und einmal die gesamte Zahl der geringfügig Entlohnten (7.502.100). Darunter dürften sich natürlich auch die Leute befinden, die gar nicht voll arbeiten wollen und deshalb auch nur ein geringes Einkommen aufweisen. Aber ganz sicher befinden sich darunter auch die eine oder andere Million der Arbeitnehmer, die von der BA in solche Jobs gepresst wurde und teils nicht einmal ein Einkommen hat, dass die Höhe der Grundsicherung erreicht. Die nachfolgende Tabelle werde ich nicht mehr kommentieren. Sie ist in Mappe 4 zu finden, wurde von mir, wie auch Mappe 1, auf 4 Spalten reduziert und wer sich mit dieser Tabelle auseinandersetzen möchte, muss dazu das Kapitel 3 der verlinkten Methoden-Statistik lesen. Mein Fazit? Es gibt eine alte Volksweisheit, die lautet: "Viele Köche verderben den Brei!". Wie schlimm wird das erst, wenn diese Köche nicht die mindeste Ahnung vom kochen haben? Und das trifft hier zu, denn die "Köche der Arbeitslosenstatistik" sind Beamte, Politiker, Statistiker, Juristen und wohl noch einige andere, die vom Arbeitsmarkt im produktiven und Dienstleistungsgewerbe keine Ahnung haben, ebenso wenig ihre Erfüllungsgehilfen in den ARGEn und Optionskommunen. Und die haben einen wirklich ungenießbaren Brei mit gesundheitsschädigender Wirkung "gekocht", dessen oberste Prämisse es ist, ihre Unfähigkeit zu verschleiern und wie in der Werbung ihre schön gemalten Ergebnisse zu präsentieren. Wer mal gesehen hat, wie Werbefirmen die schönen Filmchen der Produktdarstellung erstellen und welche Mittel sie dafür verwenden, erkennt schnell die Parallele zu den monatlichen BA-Statistiken. Und die Erfüllungsgehilfen in den ARGEn und Optionskommunen zwingen ihre "Kunden", diesen Brei zu schlucken. Und die Arbeitgeber und Arbeitgeberverbände? Die haben natürlich Ahnung von der Materie. Aber gerade die großen unter ihnen begrüßen das Prozedere, weil es ihnen und ihrer Gier nutzt. Sie haben damit die Mittel in der Hand, Ihre Arbeiter und Angestellten regelrecht zu erpressen, auch wenn sie das weit von sich weisen werden. Denn sie haben ja zwei Argumente, den Markt und die Globalisierung. Aber schaut man genauer hin, haben sie sich längst selbst entmannt, weil sie sich Mechanismen unterwerfen, die auch für sie schädlich sind. Das Label "Made in Germany"hat bereits viel von seinem Glanz verloren, denn wo "Made in Germany" draufsteht, ist in den meisten Fällen nur noch wenig Germany enthalten, weil man sich dem "Markt" unterordnet und nur noch billig, auf Kosten der Qualität produziert. Dabei hat man das, was Made in Germany mal so berühmt gemacht hat, völlig aus den Augen verloren, weil man auf Masse statt auf Qualität setzt. Damit wird auch das, was die Deutschen mal auszeichnete, der Ideenreichtum und Erfindungsgeist, dem kurzfristigen Gewinnstreben geopfert. Und mit jedem Entlassenen wird ein potentieller Kunde aufgegeben. Das aber, denke ich, ist vor allem eine Folge des Shareholder Value. Aktionäre haben völlig andere Vorstellungen von einem funktionieren Unternehmen, weil sie keine langfristigen Interessen haben, sondern nur auf die schnelle Rendite aus sind. Und daran krankt der Markt und die Globalisierung. Billig und Massenproduktion beschleunigt die Marktsättigung, Qualitätseinbußen reduzieren den Kundenkreis und fehlende Innovation verhindert die Weiter- und Neuentwicklung.
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- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Nicolai Hähnle, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, alex, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, George, 23.10.2012
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- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Peter Wittfeld, 23.10.2012
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- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Pieter Hogeveen, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, GeorgeDorgan, 23.10.2012
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- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Rudi, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, George, 23.10.2012
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