Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG

[Bodo Thiesen <bothie AT gmx.de>]

* Nicolai Hähnle <nhaehnle AT gmail.com> hat geschrieben:
>* 2012/10/11 Bodo Thiesen <bothie AT gmx.de>:
>>* Keox <piratkeox AT googlemail.com> hat geschrieben:
>>>> Darüber hinaus bildet
>>>> jede Bank auch aus Betriebswirtschaftlichen Gründen Rücklagen.
>>> Du musst zeigen wie groß diese Rücklagen sind und woraus sie genau 
>>> bestehen.
>> Größe, s.o.
>>
>> Woraus sie bestehen? Buchgeld, woraus denn sonst? Aber die Bank verlangt
>> ja auch Buchgeld als Zinsen und Tilgung.
>>> Soll das etwas anderes sein als Eigenkapital?
>> Es spielt keine Rolle. Relevant ist: Das Geld steht dem
>> Wirtschaftskreislauf nicht für Zinszahlungen und Tilgung zur Verfügung.
> Respekt gebührt zwar dafür, dass das der einzige Ansatz im ganzen
> Thread ist, wirklich inhaltlich auf den Antrag einzugehen.

Danke ;)

> Letztlich
> greift das Argument aber auch nicht, weil es halt nur ein besonderer
> Teil des Problems "Das Geld ist ungleich verteilt" ist.

Bei diesem Aspekt der Zinskritik ging es um die Aussage »Kredite können
nicht vollständig zurückgezahlt werden, weil der Zins nicht mitgeschöpft
wird«. Die Ungleichverteilung ist ein anderer Aspekt der Zinskritik, die
hier aber nicht thematisiert wird.

> Denn ob das
> Geld nun in Rücklagen gebunden ist oder an einen Anteilseigner
> ausgeschüttet wurde, der es bei sich auf dem Sparkonto bunkert ist ja
> letztlich gleich.

Nein. Alle Gelder, die auf Sparkonten liegen, können jedenfalls und werden
früher oder später auf die eine oder andere Art und Weise zurück in die
Wirtschaft fließen. Dies gilt für die Rücklagen eben nicht.

> Und darauf gehen wir ja im letzten Absatz des Antrags ein.

Es nützt aber nichts, eine fehlerhafte Aussage zu beschließen und in der
Begründung darauf hinzuweisen, dass es auch noch andere Probleme gibt, die
nie angezweifelt wurden.

> Es war halt _eine_ These der Zinskritik, die offensichtlich falsch
> ist, die damals im Mumble zerpflückt wurde.

Ich war damals nicht dabei, sonst hätte ich mein Argument damals schon
angebracht. Sie wurde eben nicht universell zerpflückt, sondern *nur*
unter der Annahme, dass alle Zinseinnahmen in irgend einer Form die Bank
verlassen (Kosten der Bank, Steuern, Dividende etc). Sobald diese Annahme
nicht mehr zutrifft - und sie trifft nicht zu - ist die daraus
hergeleitete Schlussfolgerung nicht mehr haltbar. Das macht die
Schlussfolgerung nicht notwendigerweise falsch, in diesem Falle ist sie
aber falsch.

> Und mit diesem Antrag
> könnten wir das jetzt gewissermaßen "offiziell" dokumentieren.

Derzeit 16 ja, 14 nein. Wenn man das Quorum für Programmanträge zugrunde
legen würde, dann käme der Antrag wohl nicht durch.

Gruß, Bodo