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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG
  • Date: Thu, 11 Oct 2012 12:35:57 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: PiratenPartei LV Bayern

nur am Rande Nicolai,

meinst du tatsächlich, die Basisgurken der Piraten lesen sich die Anträge so aufmerksam & philiströs durch und sind in der Lage, das zu abstrahieren?
Ich denke nicht. Das Gros wird den Antrag überfliegen und - gerade im Hinblick auf unser verbreitetes, mieses Image als Geldesoteriker - wird die Suggestion bei ihnen hängen bleiben:
"Aahja, nun versucht sich die AG also vom widerspenstigen Kern der Geldspinner & Zinskritiker zu distanzieren"

Und wenn wir dann doch noch mal eine detaillierte Teil- Zinskritik nach Aussen tragen wollen, dann heissts auf einmal:
"Jaa, ihr habt euch doch klar distanziert von diesem ganzen ESO-Geseiere! Scheint sich doch nix geändert zu haben bei den Geldspinnern^^"

Man sollte sich doch mal überlegen, welche semantischen Anforderungen und welch Verständnis-/Auffassungsvermögen - welch Tugend zur inhaltlichen Auseinandersetzung man hier an den gemeinen oder bestenfalls wirtschaftlich interessierten Basis-Piraten stellt..?!

lG




Am 11.10.2012 09:57, schrieb Nicolai Hähnle:
Hallo Frauke,

es ist natürlich dein Recht, aber sehr schade, da ja die meisten
deiner Punkte auf den Antrag gar nicht zutrifft - siehe unten:

2012/10/11 Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>:
Zum einen könnte die Abstimmung suggerieren, dass die im Antragstext
formulierte Kritik am Zinssystem die einzige Kritik der Zinskritiker am
Zinssystem wäre und dass, wenn diese These widerlegt werden würde, die
gesamte Zinskritik hinfällig würde.
Das wurde im Mumble gestern diskutiert, und deswegen der Text so
geändert, dass es ganz klar heißt "*Eine* Grundthese der
Zinskritiker".


Zum anderen ist das Modell mit dem ihr die von euch angeführte These der
Zinskritiker zu widerlegen sucht irreführend, da ihr zum einen von
Idealbedingungen ausgeht, die in der Realität nicht vorherrschend sind,
etwa, dass die Banken die Zinseinnahmen vollständig in den allgemeinen
Geldkreislauf, mit dem auch die Schuldner in Berührung kommen, zurück geben
würden. Das ist allein insofern Unsinn, als ein Teil der Zinseinnahmen als
Guthabenszinsen auf Bankkonten landen und dann nicht ausgegeben werden. Zum
anderen investieren auch die Banken nicht unbedingt in Geldkreisläufe, mit
der die Allgemeinheit/die Schuldner ausreichend in Berührung kommt.
Das hat aber nichts mit dem Zins zu tun - und dieser Möglichkeit wird
eben im letzten Absatz der Begründung Rechnung getragen.


Außerdem wird das Wirtschaftswachstum und der auf lange Sicht gesehen
permanente und rasante Anstieg der Geldmenge, der auch eine permanent
wachsene Verschuldung nach sich zieht - zunächst einmal egal wodurch
begründet - nicht berücksichtigt. Ein permanenter Anstieg der Geldmenge -
selbst wenn er keine direkte Folge des Zinssystems sein sollte (was ich
immer noch anzweifle), sondern z.B. auch durch das Wirtschaftswachstum
begründet ist - führt im herrschenden System bei einem permanenten
Wirtschaftswachstum dennoch zu einer permanent wachsenden Verschuldung auf
der einen und zu einem Anstieg der Guthaben auf der anderen Seite. Diese
Guthaben - auf der Bank gebunkert - führen zu Guthabenszinsen, d.h. zu
leistungslosem Einkommen, was wiederum von anderen erwirtschaftet werden
muss und zudem durch den Zinseszins exponentiell ansteigen kann. Dieser
potentiell exponentiell ansteigende Guthabenszins / Anstieg der Bankguthaben
wiederum führt zu einem Zwang des Geldmengenwachstums und einem Zwang zu
immer mehr Kreditvergaben, da sie ja irgendwie bedient werden müssen, wenn
die Leute ihr Geld auf der Bank lassen.
Aber das geht eben an der These vorbei. Die These, mit der wir uns
hier beschäftigen, ist "Die Schulden können nicht getilgt werden, weil
die Zinsen nicht mit geschaffen werden". Diese These ist falsch. Es
mag vielleicht sein, dass nicht alle Schulden getilgt werden können -
aber das hat mit dem Zins nichts zu tun! Und genau das ist unsere
Aussage.

Es muss doch so viel Sachlichkeit sein, dass man die verschiedenen
Unterthemen voneinander trennt.

Schöne Grüße,
Nicolai


--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz
Piratenpartei Deutschland, Landesverband Bayern

Tel: 089 / 38 164 693-2
xmpp: simpel81 AT jabber.piratenpartei.de
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