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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem


Chronologisch Thread 
  • From: "Arne-H. Rehse" <rehse AT gmx.de>
  • To: <alex AT twister11.de>
  • Cc: ML AG GOuFP <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem
  • Date: Fri, 25 May 2012 19:23:32 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hi Alex,

 

1)     ich fasse zusammen: Geld im weitesten Sinne, das nicht direkt investiert wird (für Produkte oder Dienstleistungen) ist für dich(!) „gespartes/gehortetes Geld“, ok?

2)     Ich meinte Umlaufgeschwindigkeit, nicht Umlaufsicherung.

3)     Ich bin der Meinung, dass die Geldschöpfung in staatliche Hand gehört; der Staat soll investieren, dann kommt es auch wieder „unten“ an „zur freien Verfügung“.

 

Gruß

 

Arne

 

 

PS: Jetzt bin ich vom „Nur-Leser“ zum „Hin-und-wieder-Schreiber“ geworden! ;-)

 

 

Von: alex AT twister11.de [mailto:alex AT twister11.de]
Gesendet: Freitag, 25. Mai 2012 16:41
An: Arne-H. Rehse
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem

 

2012/5/25 Arne-H. Rehse <rehse AT gmx.de>

Hi Alex,

 

ich glaube, ich verstehe dich: Mit „Sparen/Horten“ meinst du Spekulation? Wiederholtes Investieren in Finanzprodukte? Das aber ist nun wirklich kein „Sparen/Horten“ …

 

Eigentlich meine ich mit Sparen & Horten das halte von direkten oder indirekten Forderungen auf Geld und Geld selber.
Der Finanzmarkt ist für mich ein "virtuelles Horten". Statt das ich Geld oder Forderungen auf Geld unter einem Kopfkissen verschimmeln lasse schiebe ich es hin und her ohne real einkaufen zu gehen. Durch die Transaktionen sieht es nicht nach Horten aus, aber faktisch verlässt das Geld einen einigermaßen gut umreissbaren Wirtschaftsteil niemals. Es sind also im Grunde nur Scheintransaktionen.
Also unter Sparen und Horten fällt nach obiger Definition auch ein lang gehaltener Lieferantenkredit.

 

 

 Ich bin der Meinung, dass die Begriffe „Sparen/Horten“ gänzlich aus dem Sprachgebrauch in diesem Bereich gestrichen werden sollten; sie vernebeln mehr als dass sie zur Klärung beitragen. Als „Sparen/Horten“ sollten wir nur das „Bargeld unterm Kopfkissen“ bezeichnen; und genau dieses Bargeld ist von der Menge völlig bedeutungslos für die Beeinflussung der „riesigen“ Finanzmärkte.

 

Der Finanzmarkt ist virtuelles Horten.
Das Sparen bezieht sich außerdem nicht auf Horten und die Summe aller Kopfkissenhortungen ist vielleicht, wenn auch nur ein kleiner Teil, nicht ganz irrelevant. Der Vollständigkeit halber sollte es vielleicht trotzdem dazugezählt werden. Auch ein täglich fälliges Sichtguthaben auf dem Girokonto das nicht bewegt wird fällt unter Horten.

 

 Auch die Umlaufgeschwindigkeit ist heute doch kein Thema mehr; erst recht nicht im Zeitalter der „Millisekunden-Käufe und –Verkäufe“ (die ich übrigens für außerordentlich schädlich halte, weil sie noch schneller „Blasen“ erzeugen können).

 

Was heisst das Umlaufsicherung kein Thema mehr ist? Umlauf gibts quasi nicht. siehe gigantische Guthabenberge die den gigantischen Schuldenbergen gegenüber stehen... da ist schon vor langer Zeit was mit dem Umlauf schief gelaufen :-)

 

 

 Eine Vollgeldreform löst nicht alle Probleme; da stimme ich dir zu. Aber sie dämpft die Blasenentwicklung, wenn man sich auf Zinsgewinne um die 4% einpendelt und die Seigniorage dem Staatshaushalt zufließt. Von dort werden dann Investitionen getätigt.

 

Also ob Vollgeld tatsächlich was am "Sparer und Horter"-Problem ändert das wage ich stark zu bezweifeln. Trotzdem wäre mir eine Geldschöpfungsreform lieb. Aber beser nicht durch den Staat sondern durch freie gleichmäßige Ausgabe an alle natürlichen Personen im Wirtschaftsraum. Der Staat darf sich dann im Anschluss via Steuer bedienen.

 




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