Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: "Arne-H. Rehse" <rehse AT gmx.de>
  • Cc: ML AG GOuFP <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung ist nicht das zentrale Problem
  • Date: Fri, 25 May 2012 14:53:07 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/5/25 Arne-H. Rehse <rehse AT gmx.de>

Sorry, dass ich mich einmische:

 

Seit einiger Zeit lese ich hier mit, muss aber gestehen, dass ich die „wahnsinnig vielen“ E-Mails einfach lösche. Zwischenzeitlich hatte ich den Eindruck, dass die Diskussion hier in die „richtige“ Richtung geht, aber in letzter Zeit ist immer wieder vom Thema „Sparen/Horten“ zu lesen (oder irre ich mich? Vielleicht sollte ich doch nicht so viel löschen … ;-)..) als „Hauptgefahr“, die größer sei, als die Gefahr durch die „Geldschöpfung“.

 

Was auch immer, eins sollte klar sein: Der Begriff „Sparen“ ist hier wohl gemeint als eine (von vielen anderen Bedeutungen) völlig überholte Bezeichnung für Ansprüche gegenüber einer Bank,


Also ich benutze oft die Begrifflichkeit "Sparen & Horten", aber Systemfrager zb. sagt es handelt sich um ein "Nachfrageproblem".
Damit kann ich mich genauso anfreunden. Für mich persönlich fällt auch der "Lieferantenkredit" unter "Sparen & Horten", denn für mich fällt alles Geldvermögen darunter und das bedeutet Geld und Forderungen die direkt oder indirekt auf Geld lauten. Deshalb ist auch der Lieferantenkredit diesem zuzuordnen. Wenn natürlich ein "Geldguthaben" (was in diesem Sinne auch der Lieferantenkredit ist) in der aktuellen Umschlagsgshäufigkeit bzw. in der aktuellen Umlaufgeschwindigkeit bleibt, so ist es kein "Sparen & Horten". Denn ein Geldguthaben das ich als Einkommen erhalte kann natürlich nicht schon in der ersten Sekunde nach Erhalt als "Sparen & Horten" deklariert werden. Leider ist die "Umlaufgeschwindigkeit" nicht so einfach zu erfassen und die Begrifflichkeit "Sparen & Horten" die auch auf einen lange gehaltenen Lieferantenkredit zutrifft ist auch nicht die allerbeste Bezeichnung, aber in Ermangelung besserer Begriffe nenne ich es bisher so.

 

die diese Ansprüche zwar mit entsprechenden „Sicherheiten“ (die wiederum nur Schulden sind!!!) bei der ZB und zeitlich eingeschränkter „Auszahlungsverpflichtung“ versieht, aber munter wieder auf den Finanzmarkt „wirft“. Ein „Sparen“ (oder gar Horten) wie zu Ur-Ur-Ur-Omas Zeiten gibt es nicht mehr!


Was ein Sparen und Horten zu Ur-Ur-Ur-Omas Zeiten war ist mir unklar. Der aufgeblasene Finanzmarkt ist für mich ein "VIRTUELLES HORTEN". Denn nur weil ich in überschaubarem Rahmen Geld hin und her überweise, so das es Transaktionen registriert werden, ohne das ich es Ausgabe, macht das Horten nicht plötzlich zum Nichthorten. Meiner Meinung nach ist eine universelle Transaktionssteuer das einzige, was virtuelles Horten sinnvoll verhindern kann. Die Transaktionsgebühr ist so eine Art "Beweis" dafür, dass die Transaktion keine Scheintransaktion war.
 

Deswegen bekommen ja so gut wie alle Bankkunden kein Zentralbankgeld (Bargeld) ausgehändigt, wenn ihre Bank pleite ist.

 

Das – und vieles mehr – soll mit einer Vollgeldreform ja verhindert werden. Sie soll „mehr“ Vertrauen schaffen und macht alles, womit wir bezahlen, zu gültigem Geld; deswegen gibt es ja auch den (unwichtigen) Vorschlag, Geld zukünftig mit „t“ zu schreiben – Gelt (wie „gül-t-ig“). Gelt kann man dann nur noch „verlieren“, wenn man der Bank Gelt für Anlagen übergibt, die ja immer mit Verlustrisiko verbunden sind.


Ich finde es nicht schlecht die Geldschöpfungs und Inumlaufbringungspraxis grundlegend zu hinterfragen und zu verändern, aber selbst mit einer neuen verbesserten Praxis kann das Problem des Sparens und Hortens, was exakt die gleiche Krise verursachen kann und wahrscheinlich auch wird wie die die wir heute haben, dadurch nicht verhindert werden.
 



Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang