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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe
- Date: Wed, 23 May 2012 11:40:09 +0000
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katzama schrieb:
Hallo Axel,
http://home.claranet.de/zuckerman/zins/anleihe.html
obigen Betrag habe ich gelesen und möchte auf diesen nun näher eingehen.
Wie ich durch Einstellung des Links zur Bundesbank aufzeigte, werden Bundesanleihen im Tenderverfahren ausgegeben. Dies bedeutet, das sich die Bilanz der Zentralbank, wie auch die, des beteiligten Kreditinstituts verlängert
Die ZB Bilanz verlängert sich nicht. Bitte unterscheide zwischen den Dienstäglichen Tendergeschäften oder Offenmarkt und den Auktionen von Staatsanleihen, das sind zwei ganz verschiedene Vorgänge.
Bei den Auktionen sind nur die ca. 33 Bieterbanken zugelassen,
bei den Offenmarkt-Tendern sind alle Banken zugelassen.
katzama schrieb:
Auch schrieb ich in obigem Beitrag: "Nicht benötigte Barreserven vorzuhalten, würde der Bank nur Kosten (Refinanzierung) verursachen. Deshalb ist die Bank darauf bedacht, nur soviel an Bargeld bereitzustellen, wie für den reibungslosen Zahlungsverkehr mit Bargeld benötigt wird."
In deiner Ausführung zeigst Du auf, dass die Bieterbanken Zentralbankgeld auf das Staatskonto überweisen. Warum Axel sollten die Banken Zentralbankgeld, für das sie ja Zinsen an die EZB zahlen müssen, vorrätig halten und darauf warten, dass der Staat eine Anleihe ausgibt?
Keine Bank hat schon jemals für Zentralbankgeld Zinsen gezahlt. Im Gegenteil, für das Übernacht „einlegen“ (tagsüber war es auch schon dort), erhalten die Banken noch Zinsen.
Zinsen kosten nur die „Kredite“ bei der ZB und da auch nur, was überhalb der MR gehalten wird und das sind heute ein paar hundert MRD.
Für die Deutschen Banken kostet das Bargeld momentan gar nichts, da die Summe aus Gold und Target höher sind als die Bargeldmenge, die bei deutschen Banken abgehoben worden ist.
Das erklärt wunderbar, warum der Gewinn der Bundesbank um fast 90% eingebrochen ist.
Die Überweisungen der Bieterbanken auf das Staatskonto IST die Bezahlung der auktionierten Anleihe. Schon wenige Minuten später wird das wieder zurücküberwiesen, da findet keine Bilanzverlängerung statt.
katzama schrieb:
Eine weitere Frage an Dich. Im obigen Text schreibst Du, dass durch den Ankauf eines Vermögenswertes durch die Bank Giralgeld entsteht. Doch dieses Geld ist bereits bei deinen Buchungen vorhanden und zwar als Barreserve. Diese wird, laut deinen Worten, lediglich hin und her verschoben.
Die Barreserve ist so unwichtig wie ein Kropf. Mit „Barreserve kann keine Nichtbank bezahlen, das ist nur Interbankengeld. Die Barreserve ist nun mal nicht „unser“ Geld. Unser Geld ist M1.Mit M0 kann niemand etwas anfangen.
Unser Geld entsteht bei der Rücküberweisung vom Staatskonto zurück auf die ZB-Konten der Banken (wo es wenige Minuten zuvor noch gewesen ist). Hier liegt nun eine Bilanzverlängerung vor. Es wird die Barreserve gebucht und zeitgleich ein Giralgeld auf dem Konto der Zieladresse.
Dieses Giralgeld gab es vor der Rücküberweisung nicht, das ist neu entstanden und M1.
Die Rücküberweisung nicht vergessen, es ist schon schlimm genug, das die van Straehlens, Creutzianer und systemis das nicht wahrnehmen und somit nur die Hälfte des Vorgangs erkannt haben.
katzama schrieb:
Die Banken in Deutschland verfügen über genug Geld um, wie von Dir beschrieben, mit diesem direkt auf die Staatsanleihen zugreifen zu können. Doch das ist nicht die Regel. Staatsanleihen werden im Tenderverfahren ausgegeben. Hat eine Bank genug Geld um nach der Ausgabe des Tenders diesen bei der Zentralbank auszulösen, wird sie es tun, da sie für dessen Finanzierung Zinsen zahlen muss.
Staatsanleihen werden nach wie vor auktioniert. Die Ankündigungen lauten auf Auktion, sowohl in englisch als auch in deutsch. Nur die Pressemitteilung nach der Auktion wird seit wenigen Monaten „Tender“ genannt, in englisch ist es weiterhin Auktion.
Die Tender gehören zu den Offenmarktverfahren mit den Wertpapierpensionsgeschäften.
Die Auktion selbst wird nach einem Tenderverfahren durchgeführt, es bleibt aber eine Auktion. Die Bundesbank beschreibt nur das angewendete Verfahren innerhalb der Auktion.
Jede Bieterbank hat zum Zeitpunkt der Bezahlung immer genug Barreserve, die kommt ja sofort wieder zurück. Es wird keine Finanzierung dazu benötigt. Die Staatanaleih sind dann auf der Vermögensseite der Bank und die kassiert die Zinsen (solange die Bank die nicht an die „Sparorganisationen Lebendversicherung und Fonds“ verkauft hat.
Für Staatanleihen ist der Faktor der EK-Hinterlegung Null = keine EK-Reservierung nach Basel erforderlich. Für das entstehende Giralgeld ist sein Mindestereserve erforderlich, dazu können gleich die frisch erworbenen Anleihen am kommenden Dienstag eingesetzt/hinterlegt werden 8oder auch sofort, die ZB hat keine Schalterschluss mehr. Schau mal in die Tenderhistorie, dort kann man sehen, dass es auch 1 Tages und 3 Tagesläufer gibt, die an anderen Wochentagen als Dienstag durchgeführt werden.
Die Tenderhistorie hat nichts mit den Auktionen der Staatsanleihen zu tun.
katzama schrieb:
Es würde mich freuen, wenn Du auf meine Überlegungen und Buchungen einen Blick drauf werfen würdest und mir deine Gedanken hierzu mitteilen könntest.
Welche Buchungen?
- Die Anleihe werden in einem Tenderverfahren auktioniert.
- Die Bank bezahlt die Dinger mit einer Überweisung zu Lasten er Barreserve und zugunsten des Staatskontos.
- Der Staat überweist zu Lasten des Staatskontos und zugunsten der Barreserve bei den Banken.
- Die Bank bucht mit dem erhalt der Barreserve dem Zielkonto bei der Geschäftsbank M1 (Giralgeld) in Höhe der Überweisung.
Wikipedia ist für das Geldwesen keine gute Quelle.
katzama schrieb:
Zum Basisgeld
Da ich mich jetzt nicht auf die Suche nach neueren Zahlen begeben möchte, stelle ich hier einen Teil eines alten Beitrags von mir ein.
Basisgeld ist die Summe der Positionen Einlagefazilität, Banknotenumlauf und Guthaben der Kreditinstitute auf Girokonten. Einlagefazilität plus Guthaben der Kreditinstitute auf Girokonten wäre das Zentralbankguthaben. Addiere ich hierzu noch den Banknotenumlauf so erhalte ich die Geldmenge M0.
M0 ist nicht mehr wichtig, damit kann niemand bezahlen. es kommt es so vor, als wenn der Creutz eine Fernwirkung hat. Die Creutzritter sehen nur dieses Geld und verneinen, dass unser Geld M1 ist.
Nur M1 ist unser Geld, mit Basisgeld haben wir nicht mehr zu tun. Wir bezahlen nur mit M1 und nicht mit M0.
Der Begriff Geldbasis ist ebenso nicht mehr zutreffend. Der kram mgbit nur zwei Gröene an
1. Wieviel Giralgeld ist in Bargeld gewandelt worden
2. Welche Referenz halten die Banken gerade für den mindestreservepflichtigen Teil des Giralgelds, das in liquider bzw. eingefrorenen Zustand bei Banken geführt wird.
Zu mehr taugen die Angaben nicht mehr.
Mit Einlagen hat das Ganze schon seit Jahrzehnten nichts mehr zu tun. Diese „Einlagen“ entstehen bei den dienstäglichen Tendergeschäften und das ohne das Geld eingelegt wird.
Machen glauben ja noch, das die Banken aus z.B. 1.000 Euro Einzahlung über 1.200 Euro auszahlen könne und auch noch 10 oder 20 Euro bei der ZB einleben.
Nimm mal die Barreserve aus dem Speil raus udn betrachte besser M1. Die Barrserve wird bei Bedarf einfach geschaffen, die hat keine Bedeutung mehr. Die Höhe des M0 ist ebenfalls unwichtig.
Die Fixierung auf das ZBG führt in die Irre, so wie man z.B, beim Huber seiht, der ein 100%MR-System erschaffen will und selbst nicht mal merkt, wie gut es maskiert worden ist.
M1 ist das Geld, mit dem bezahlt wird.
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Systemfrager, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 26.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 26.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 22.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 23.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 23.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 26.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 29.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, katzama, 31.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Das Leben einer Staatsanleihe, Axel Grimm, 22.05.2012
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