Re: [AG-GOuFP] Vorschlag zur Arbeitsweise

[Christian.Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>]

Es ist genau wie die Physik oder sonstiges ein Erkenntnissystem. Damit 
ist eigentlich fast jede Wissenschaft sinnlos. Was glaubst du wie das 
denn funktioniert?

Was die Ökonomie von Systemtheorien unterscheidetist ein in sich 
kongruenten Erkenntnissystem aus logischen Schlüssen basierend auf 
Annahmen. Man geht Schritt für Schirtt vor, baut sich so langsam ein 
Netz aus Zusammenhängen auf.

Zudem lassen sich im Gegensatz zu Systemischen Ansätzen diese 
Zusammenhänge oft wunderbar messen, denn sie haben einen funktionalen 
Zusammenhang der sich mit genügenden Samples mit etwaigen statistischen 
Methoden oftmals wenigstens nachvollziehen lassen kann.

Ich sage nicht dass man jede Einzelheit beweisen muss um das ganze zu 
beweisen. Vieles kann man auch vereinfachen und testen ob es 
vernachlässigbar ist, darum Modelle.

Aber willst du mir etwa sagen, dass man einfach gar ncihts beweisen 
muss. DAnn wäre ja für dich einfach jedwede Behauptung gleichwertig und 
richtig? Dann spielt es nicht einmal eine Rolle was die Konsequenzen der 
Handlung sind, denn da man ja nichts beweisen muss muss man auch keinen 
logischen Beweis der Konsequenzen antreten?

Zumal die systemischen Ansätze die absurdeste aller Annahmen tätigen, 
nämlich dass der Autor dieses Systems über den Zustand der Welt bescheid 
weiß und alle künftigen Zustände kennt (sonst könnte er kein System 
erschaffen).
Das dies absolut absurd ist zeigen doch wunderbar die ganzen 
Systemtheoretiker von Luhmann, über Wallerstein bis Prebisch, deren 
Erkenntnisse eine ziemlich kurze Halbwertszeit haben.

Wollen wir politische Entscheidungen wirklich nach systemischen Ansätzen 
ausrichten oder nach rationaler Logik?

@Oliver: auch ein Banking System das nicht in den Mikroentscheidungen 
begründet ist ist lächerlich. Wo ist der Unterschied... Du kannst 
behaupten dass das besser sei, kannst du es auch logisch zeigen, warum 
das so ist?

Am 15.05.2012 19:39, schrieb Oliver:
> Am 15.05.2012 18:43, schrieb Christoph Ulrich Mayer:
> > Es ist völlige Idiotie, wenn man meint, dies in der Volkswirtschaft 
> > realisieren zu können: jede Einzelheit beweisen und daraus das Ganze zu 
> > beweisen. Dies ist bisher nicht gelungen und wird auch in Zukunft nicht 
> > gelingen. Volkswirtschaft ist keine exakte Wissenschaft sondern ein 
> > Glaubenssystem auf das sich bestimmte Wissenschaftsgesellschaften geeinigt 
> > haben. Die Behauptung, dass auch nur irgendeine Formel der VWL bewiesen sei 
> > ist nachweislich falsch.
> Das sehe ich genauso, weshalb ich in der AG eine Abstimmung für wichtig
> hielte, in welche Richtung es politisch gehen soll. Currency-Theorien
> und Banking-Theorien sind grundsätzlich nicht vereinbar. Im Moment hält
> eine handvoll Currency-"Terroristen" die ganze AG in Schach, während
> sich andere offenbar kaum noch etwas zu sagen trauen.
>
> Currency-Modelle wie die Monetative haben realistischer Weise keine
> Chance auf Umsetzung, schon gar nicht auf europäischer Ebene. Und selbst
> wenn man so etwas durch alle Instanzen bekäme, würden die strikten
> Regeln solcher Systeme bei der erst besten Gelegenheit von den Staaten
> wieder gebrochen werden.
>
> Wir reden also die ganze Zeit über etwas, was 1. nicht umsetzbar ist und
> 2. von seiner Wirkung her sehr zweifelhaft.
>
> Lohnt die Zeit dafür?
>
> Gruß
> Oliver