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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten


Chronologisch Thread 
  • From: Christian.Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Schwindende Kundeneinlagen bringen Banken in Schwierigkeiten
  • Date: Mon, 14 May 2012 18:44:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Keox

Tatsächlich gab es gleichzeitig den Zwang Sichteinlagen und Festeinlagen zu schaffen! Es wurde beides gemacht.

Meine Erklärung:

Es hätte vermutlich nicht gereicht die Reichsmark ohne Erstaustattung zu ersetzen da damit eine Verknappung der Geldmenge erreicht werden wollte. Die sich im Umlauf befindliche Geldmenge wurde um ein Zehntel gekürzt zumindest laut Wikipedia.

Wenn nicht zuvor ein neues Bargeld in den Umlauf gebracht worden wäre, das als Geld akzeptiert wurde, hätte man dann effektiv den Zwang zum Umtausch durchsetzen können?

Vermutlich ist es ein fehlendes Anreizpuzzleteil, denn mit Reichsmarkbargeld hat man sich nach der Erstaustattung mit DMark nichts mehr kaufen können denn die Individuen haben größtenteils die Dmark als Geld akzeptiert. Damit hätte fpr die die sich der ZWangseinzahlung und damit Reduzierung der Geldmenge, entzogen hätten, keinen Nutzen an der Reichsmark gehabt.

Auch wenn die Erstaustattung nicht gewesen wäre, täte dies der Logik keinen Abbruch, denn davor bestand ja BArgeld in Form von Reichsmark. Deshalb hätte man, wäre die Reichsmark nicht dysfunktional gewesen auch ohne Erstaustattung vorgehen können, denn dan wären die Guthaben ja nicht gemindert oder gelöscht worden, sondern es wäre einfach nur eine "Umbennung" im laufenden Prozess gewesen.

Bei der Euroeinführung war es ja anders, hier konnte man direkt vom DMark Geld zu Euros übergehen. Die DMark hat nämlich funktioniert. Dennoch steht außer Frage, dass hier DMark BArgeld einfach durch Euro Bargeld substitutiert wurde. Und Euro Giralgeld durch Dmark Giralgeld in dem vorher festgelegten Verhältnis.

Vielleicht wäre es hilfreich sich die Rentenmark Reform in der Weimarer Republik anzuschauen, die ja auch erfolgreich war.

Am 14.05.2012 18:17, schrieb Keox:
Hallo,

1948 wurde zwar tatsächlich Bargeld verteilt, aber woran lag das genau?

Wenn damals alle Bürger Girokonten gehabt hätten, wäre es für den Staat viel praktischer gewesen sich von der ZB ZB-Guthaben auf seinem ZB-Konto gutschreiben zu lassen und es anschließend per Überweisung zu verteilen.

Gibt es einen Grund, warum der Staat stattdessen doch Bargeld hätte verteilen sollen?

Gruß Keox

Am 14.05.2012 17:26, schrieb Christian.Seiler:
Willst du mich nciht verstehen???
Ich habe EXTRA geschrieben:
/Ich habe keine aktive Rolle in der Wirklichkeit untwerstellt, sondern
nur gesagt dass die Möglichkeit durchaus vorhanden ist.
Eckhard schrieb dass sich die Geldmenge nur durch Giralgeld erhöht. Das
ist falsch, denn die Zentralbank kann sich immer dazu entscheiden
einfach so Bargeld auszugeben. /

Ich habe nicht geschrieben dass sie das tatsächlich so macht! Hier geht
es auch nicht darum wie die Zentralbank agiert, hier geht es darum wie
die Giralgeldschöpfung funktioniert

Willst du etwa die Möglichkeit leugnen dass die Zentralbank
grundsätzlich die Möglichkeit hat BArgeld in den Umlauf zu bringen?


2. Man kann kein Kreditgeldsystem aus dem nichts erschaffen, ohne dass
ein zuvor akzeptiertes Geld im Umlauf kursiert. Wie soll das denn gehen,
wenn die Bevölkerung das Geld nicht benutzt, warum soll sie dann Kredite
über das Geld aufnehmen?? Wie gesagt nimm dir mal ein Stift und ein
Papier in die Hand und geh mal ein Beispiel durch in dem es Individuen
gibt die Geld haben und eine Zentralbank die ohne Beachtung dieses
Geldes ein neues Kreditgeldsystem einführen will.

Per Rückwärtsinduktion:

Individuen akzeptieren neues Geld nicht, denn es würde dem jetzigen Geld
seinen kompletten Wert entziehen (es ist ja das neue Geld, das noch
keiner hat)

Kreditnehmer nimmt Geld nicht an, denn er kann damit nicht zahlen

Kreditgeber (Bank) macht keine KRedite über dieses Geld, denn der
Kreditnehmer will das Geld gar nicht

Zentralbank gibt keine Zentalbankkredite, denn die Bank kann nichts
damit anfangen

Folglich ein von dir erdachtes System ohne vorherige Geldzirkulation ist
unmöglich.
Wir reden hier von den Anfängen des Geldsystems, nicht von dem jetzigen
Zeitpunkt. Ich will dir klar machen dass es logisch nicht möglich ist
ohne Fiatgeld/natürliches Geld ein Kreditgeldsystem an sich zu erschaffen.

Wie ich mehrmals erwähnt habe erschafft Giralgeld neue Einlagen die
neues Giralgeld erschaffen. Bedingung dafür ist aber dass es davor Geld
an sich gab.

Ich habe auch noch kein Argument von dir gehört dass meiner
theoretischen Überlegung an sich einen logischen Fehler unterstellt hätte.




Am 14.05.2012 17:03, schrieb Keox:
Hallo,

Am 14.05.2012 16:46, schrieb Christian.Seiler:
Ich habe keine aktive Rolle in der Wirklichkeit untwerstellt, sondern
nur gesagt dass die Möglichkeit durchaus vorhanden ist.
Eckhard schrieb dass sich die Geldmenge nur durch Giralgeld erhöht. Das
ist falsch, denn die Zentralbank kann sich immer dazu entscheiden
einfach so Bargeld auszugeben.

Sinngemäß hörte ich von Bernanke auch dass er zur Not mit dem Helikopter
über New York fliegt und Geld abwirft um eine Deflation zu verhindern.
Natürlich eine Anspielung auf Friedmans Helikoptergeld.


Du musst endlich von Deinem Bargeld-Trip runterkommen. Wenn eine ZB
unbedingt die Geldmenge erhöhen will, wäre es viel einfacher dem Staat
unbares ZB-Geld zu geben, als Bargeld zu verteilen.


Wie oft denn noch. BArgeld steht natürlich immer am Anfang. BArgeld ist
Zentralbankgeld und damit per Definition unser "Geld". Giralgeld sind
Forderungen auf dieses Geld.


Unbares ZB-Geld steht am Anfang und zwar unbares ZB-Geld im Besitz von
Banken. Danach können sie dann Giralgeld schöpfen und einige
Nichtbanken heben dann einen Teil ihres Giralgelds in bar ab.

Gruß Keox



Natürlich wie ich SHCON SO OFT gesagt habe kann der Fall, siehe mein
Beispiel, auftreten, dass eine Person noch nie Bargeld gesehen hat und
dieses von der Bank völlig legitim fordern kann oder eine Sichteinlage
hat, in diesem Fall Nichtbank C oder auch jeder Kreditnehmer.

Willst du es nicht einsehen dass es vor dem Buchgeld überhaupt Geld
geben muss oder wie? Was ist denn bitte Giralgeld für dich, was ist denn
bitte eine Sichteinlage, warum heißt das Ding Einlage, warum kannst du
dir damit Bargeld auszahlen lassen, weil es den Banken Spaß macht dass
Zentralbankgeld an dich abfließt? Mein Gott überleg doch einmal logisch
richtig zu Ende. Warum ist die Giralgeldmenge ein vielfaches des
Bargeldumlaufs? Warum gibt es Bargeld überhaupt? Warum sind nur Euro
Banknoten gesetzliche Zahlungsmittel? Warum ist Bargeld Zentralbankgeld?
Was ist denn Buchgeld? Warum macht man überhaupt ein Girokonto auf? Was
passiert wenn man einen Kredit nimmt und warum sind Banken die
Kreditgeber? Warum gibt es Bank Runs?

Wir sind halt nicht am Anfang der Giralgeldschöpfung. Natürlich muss
nicht für jedes Giralgeld direkt eine Bareinzahlung stattgefunden haben,
aber dafür dass es überhaupt Giralgeld gibt, muss es irgendwann am
Anfang die Aktion gegeben haben, dass jemand Sichteinlagen durch
Bargeldeinzahlung geschaffen hat und nicht 100% seines Geldes in BArgeld
gehalten hat oder gleifch 100% wieder haben wollte.

Wie du am Beispiel perfekt siehst, ist die Bargeldmenge die sich Umlauf
befindet immer konstant, während die Giralgeldmenge steigt, wobei sie
natürlich gegen einen Wert im Limes strebt, je nach
Mindestreservesatz+Wunsch nach Bargeldhaltung, gemittelte
Bargeldnachfrage. Anders bei dem Wunsch nach Bargeldhaltung von 0%. Dann
geht die Giralgeldmenge im Limes gegen unendlich.

Wobei Bargeld im Sinne von Geld (also als Fiatgeld) natürlich beliebig
substituierbar ist mit anderen Geldformen die vorher zirkulieren (Geld
als Gold).

Wenn du es so siehst, obwohl das natürlich nicht ganz stimmt, begann mit
der Währungsreform 1948 ein neuer Zyklus der Giralgeldschöpfung. Richtig
wäre es zu behaupten die Geldevolution beginnt mit dem ersten Geld
überhaupt. Vermutlich Kaurischnecken oder sonst irgendwas.

Erst mit der Existenz von Geld, kann es überhaupt einen Kredit auf Geld
geben!




Am 14.05.2012 16:16, schrieb Axel Grimm:

Christian Seiler schrieb:
Hallo Eckhard, zusätzlich Geld kann auch durch Bargeldausschüttung in
Umlauf kommen. Zudem kann die Zentralbank neue Zentralbankkredite auf
Zentralbankgeld schaffen.

Die hier unterstellte aktive Rolle der ZB ist etwas faslch. Es sind
dnur die Banken, die Kredite anfordern, bei der ZB entsteht dann das
ZB-Geld. die ZB kann von sich aus gar keine Kredite vergeben, die kann
die nur anbieten und nicht einen Euro mehr vergeben als angefodert
wird.
Die ZB hat eien passive Rolle.
Creutz unterstellt der ZB auch eine aktive Rolle

Bargeld schüttet die ZB schon gar nicht aus, das will kein einziger
der Geschäftspartner der ZB haben.
Creutz sagt das auch immer: Die ZB bringt das Bargeld in den Umlauf.

Bargeld wird von Personen angefordert, dann wird die Geschäftsbank
aktiv und besorgt sich welches bei der ZB. Bargeld steht am Ende der
Kette und nicht am Anfang.
Creutz und Du haben es an den Anfang gestellt.















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