Re: [AG-GOuFP] Gretchenfrage: Wie haltet ihr es mit der marktwirtschaftlichen Geldordnung?

[Daniel Seuffert <ds AT praxis123.de>]

Hallo Oliver,

ich mache aus meiner ehemaligen Mitgliedschaft auch keinen
Hehl, daher nennt man mich hier den "FDP-Trojaner".

> mit meiner Mitgliedschaft in der FDP gehe ich offen um, weil ich weiß,
> dass ich sowieso gegoogelt werde. ;-)
> 
> Man findet aber so über einen Menschen nicht alles heraus. Ich habe auch
> schon in der freien Wirtschaft gearbeitet und stehe solidarisch zu
> meiner Gewerkschaft. Der schreibe ich übrigens auch offene Briefe:
> http://www.olivere.de/blog/archives/2012/03/29/offener_brief_an_frank_bsirske/
> 
> Soviel zum 1. Mai. ;-)

Schön, aber das gehört nicht in unsere AG.

> Ich habe wirklich nicht den Eindruck, dass es euch an ökonomischen
> Sachverstand mangelt. Ich bin die aktuellen Diskussionen mal
> durchgegangen. Vieles verstehe ich gar nicht, weil mir dazu einfach das
> Grundlagenwissen fehlt. Es geht schon sehr ins Detail.

Und das ist gut so.

Hältst Du
> es wirklich für vernünftig, dass Gestalten wie Strauss-Kahn unser
> Geldsystem maßgeblich beeinflussen?

Natürlich nicht.

> Die ganzen schlauen Regeln, die ihr euch heute hier ausdenkt, an die
> hält sich, sobald es darauf ankommt, kein Mensch. Wer hält sich den
> heute noch die EU-Konvergenzkriterien? Die sind doch nur noch Makulatur.
> Ich muss regelrecht lachen, wenn ich mich daran erinnre, mit welch
> heiligem Ernst die damals zu Kohls Zeiten verkündet wurden.

Das ist immer das Problem der Umgehungstatbestände und der
Ausnutzung von Schwachstellen. Wenn du eine gegebene
Geldreform (ob das bestehende System oder irgendein neues
System) durchführst wirst du sehr schnell damit kämpfen
müssen. Eine Tatsache die sehr viele Menschen auch hier
unterschätzen, das schmälert aber in meinen Augen nicht das
Bemühen neue Wege zu beschreiten. Ich bin nicht der
Geldmarktexperte, muß ich auch gar nicht sein. Hier machen
sich sehe viele Mesnchen sehr viele Gedanken und sie
entwickeln konkrete und durchdachte Konzepte nachdem sie so
ziemlich jede Theorie vorwärts und rückwärts durchgekaut haben.

Ob sich diese neu entwickelten Modelle durchsetzen lassen
kann nur eines klären: Der Versuch. Dazu muß das aber
erstmal innerparteilich vermittelt werden, vorher wird es
kein programmatischer Punkt. Wird diese erste Hürde schon
nicht übersprungen bleibt es bei dem was es jetzt ist.

> Nur, wenn den staatlichen Währungen freie Reservewährungen
> gegenüberstehen, hat der Staat ein echtes Motiv sich an seine eigenen
> Regeln zu halten. Der Staat, das sind letztlich auch nur Menschen, keine
> Heiligen. Ich weiß wovon ich spreche. Ich würde die Geldpolitik nicht
> einmal meinen eignen Parteifreunden anvertrauen, geschweige denn Leuten
> wie Strauss-Kahn.

Es gab und gibt immer Reservewährungen, frei sind die auch
nicht...

Grüße, Daniel