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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Liquiditätsgebühr
- Date: Thu, 26 Apr 2012 22:08:53 +0200 (CEST)
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Vermute mal, das wird in seiner Theorie einfach nicht reinpassen. Und was
nicht paßt gibt es auch nicht....
Alles weitere ist geschenkt.
LG
Peter
----- Original Nachricht ----
Von: Heinz-Ulrich Eisner <hueisner AT web.de>
An: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Datum: 26.04.2012 21:38
Betreff: [AG-GOuFP] Liquiditätsgebühr
> Bemerkenswert bei dem Mumble mit Prof. Huber war, dass er offensichtlich
> Funktionsweise und Wirkung einer Liquiditätsgebühr überhaupt nicht
> verstanden hat.
> Da er ja möglicherweise nicht der einzige ist, möchte ich das hier mal
> kurz darstellen.
>
> Ich gehe im folgenden von einem Vollgeldsystem aus.
>
> Die Funktionsweise ist denkbar einfach: die Banken erheben auf
> Kontoguthaben eine Gebühr, ähnlich wie eine Kontoführungsgebühr; die
> Höhe wird durch eine staatliche Stelle festgelegt, die erhobene Gebühr
> wird von der Bank an den Staat abgeführt.
> Hierfür ist keine überbordende staatliche Bürokratie erforderlich (wie
> Prof. Huber behauptete).
>
> Die Wirkung ist weitgehend identisch mit einer entsprechenden
> Inflationsrate.
> Bei einer Inflationsrate von 6% (z.B.) und einer Liquiditätsgebühr von
> 6% (bei Inflation 0%) verlieren Guthaben gleichermaßen 6% an Kaufkraft.
>
> Des Weiteren verändern sich die Ausgangs- bzw. Machtpositionen der
> Verhandlungsparteien bei einer Kreditvergabe gegenüber einer Situation
> ohne Inflation/Liquiditätsgebühr:
>
> Grundsätzlich ergeben sich Zinssätze im Vollgeldsystem nach Angebot und
> Nachfrage: hohes Kapitalangebot, wenig Nachfrage führen zu niedrigen
> Zinssätzen, umgekehrt zu hohen.
> Bei einem Vollgeldsystem mit 0% Inflation und ohne Liquiditätsgebühr
> (wie von Huber favorisiert) würden Zinsen für den Verleih von Geld
> niemals unter 2-3% sinken (was dann ein Realzins wäre), selbst bei einem
> Überangebot an Geldkapital und zu wenig Nachfrage.
> Durch eine Inflation bzw. Liquiditätsgebühr wird lediglich der Korridor
> der möglichen Realzinssätze nach unten erweitert: bei
> Inflation/Liquiditätsgebühr von 6% wäre ein Kredit zur Realverzinsung
> von -3% bereits ein Gewinn von 3% für den Geldbesitzer gegenüber einem
> bloßen Halten des Geldes.
>
> Diesen Effekt halte ich für gesellschaftlich äußerst begrüßenswert.
>
> Der Unterschied einer Liquiditätsgebühr zur Inflation ist, dass die
> Preise stabil gehalten werden können, die Geldfunktion als Wertmesser
> würde besser funktionieren.
> Gegenüber einer Situation mit hoher Inflationsrate gäbe es nicht die
> Notwendigkeit von jährlichen Lohnverhandlungen, Arbeitskämpfen, allein
> um die Kaufkraft zu erhalten, die kalte Progression fiele weg.
>
> Um das Bargeldproblem zu lösen (Marken kleben halte ich in großem Stil
> nicht für sinnvoll), würde ich vorschlagen, dass der Staat gar kein
> Bargeld mehr heraus gibt, aber es generell freistellt, Bargelder zu
> emittieren.
>
> Beim Mumble gefragt, welche Inflationsrate eine Monetative anstreben
> solle, meinte Prof. Huber, das werde noch diskutiert (innerhalb der
> Initiative): er würde 0% favorisieren. Des weiteren erklärte er in dem
> Gespräch, Geldhortung gäbe es ja in einem modernen Geldsystem nicht mehr.
> Sollte bei einem Vollgeldsystem tatsächlich eine 0%-Inflation realisiert
> werden, prognostiziere ich, dass er sehr überrascht wäre, wie schnell
> Geldhortung wieder massiv um sich greift.
>
> Schönen Gruß
> Heinz-Ulrich
>
>
>
> --------------------------------
>
>
> --
> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
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- [AG-GOuFP] Liquiditätsgebühr, Heinz-Ulrich Eisner, 26.04.2012
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