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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Christian.Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>
- To: Enter-Mario <pirat AT ubema.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle
- Date: Tue, 20 Mar 2012 16:51:24 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 20.03.2012 09:14, schrieb Enter-Mario:
@Christian SeilerIch wurde nicht betrogen, also hab ich auch nichts zu klagen. Bin ziemlich zufrieden sogar. Wo hingegen der Tatbestand des Betrugs besteht der sollte auch dagegen agieren, egal von wem er betrogen wurde. So einfach ist das.
Völlig falscher Ansatz! Willst Du wirklich, dass ALLE betrogenen Bankkunden
vor Gericht ziehen müssen? Das wären ja systembedingt ALLE Menschen
die bei einer Bank ein Girokonto unterhalten oder bei
Lebensversicherungsgesellschaften eine fondgebundene LV oder eine
Kapitallebensversicherung haben!
Hier muss schon der Staat darauf dringen, dass "Otto Normalkunde" NICHT
systembedingt und permanent von diesen Verbrechern ausgebeutet und betrogen wird!
Enter-Mario
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von Christian.Seiler
Gesendet: Montag, 19. März 2012 23:08
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle
Du hats glaube ich nicht verstanden was ich gesagt habe.
Das hat nichts mit Banken zu tun, die sind auch einfach nur Akteure auf dem
Finanzmarkt.
Betrug gehört bestraft. Wenn eine Bank einem Kunden unter falschen Angaben
sachen verkauft dann soll der Kunde sie doch einfach vors Gericht zerren.
Wer an die Börse geht und da in Casino Mentalität erwartet den Lotto Gewinn
zu kassieren ist selbst Schuld. Kurzfristige Gewinne als Kleinanleger sind
nur mit sehr sehr viel Glück zu haben. Wer nicht über ein paar hundert
Millionen verfügt, wie irgendwelc´he Pensionskassen, und über ein Up to the
Top Rechenzentrum sollte die Finger von kurzfristigen Investitionen lassen.
Viele Menschen haben ein absurdes Verständnis vom Finanzmarkt. Sie meinen sie
bkommen da auf wundersame Weise irgendwas geschenkt ohne ein Risiko
einzugehen - Hallo gehts noch?
Wer langfristig diversifiziert investiert geht hingegen ein geringes Risiko
ein.
Schelcht wirtschaftende Banken gehören in den Bankrott und gut ist.
Einlagenversicherung und geordnete Insolvenz. Trennung zwischen Investment
und Geschäftsbanken.
ICh glaube kaum dass eine Sparkasse Hinterdeutzingen oder die Bayern LB
irgendeinen Informationsvorteil auf dem Markt haben. Wie gesagt, es gibt
potenziell mehrere Milliarden Marktteilnehmer.
Wie auf jedem Markt entstehen Preise durch Angebot und Nachfrage. Die lassen
sich als Funktionen von Risiko, Preis, Laufzeit, etc. darstellen.
Was die Ratingagenturen machen ist mir persönlich egal. Das istr genauso wie
wenn ich mich an den Speakers Corner stelle und irgendeine Meldung rausgebe.
Tatsächlich können die genausowenig wie jeder andere Marktteilnehmer die
Risiken perfekt vorraussagen. Sie können nur Wischiwaschi Aussagen die
meistens in die richtige Richtung gehen treffen. Ratingagenturen erfüllen
ihren Dienst für diejenigen die sie dafür bezahlen wollen. Wenn jemand meint
irgendwer gebe eine gute Risikoprognose ab, dann soll er ihn halt dafür
bezahlen. Das kann doch echt wurscht sein.
nicht egal sind die peinlichen Einlassungen der Politiker die vor einem
Trümmerhaufen falsche Eurokonzipierung stehen, aus reiner Ahnungslosigkeit
(das Horrorszenario konnten sie schon 2003 in Krugman Obstfeldt nachlesen -
scheinbar hat aber nie jemand in den Apparaten so ein Basislehrbuch gelesen),
mit Schulden die durch die noch dümmere Bankenrettung in die Höhe geschossen
sind (Danke Bayern LB, danke IKB Bank, danke WestLB, Danke HSH Nordbank,
danke Commerzbank als einzig privates Institut dass diese illustre Runde der
gescheiterten beehrt) frisch gewappnet ein paar Konjunkturpakete raushauen
und mit einer katastrophalen, wirklich katastrophalen Wirtschaftpolitik der
letzten Jahre (Berlusconi Regierung, alle französischen Regierungen seit
1980, Aznar und Zapatero Regierung in Spanien)für Stillstand und Stagnation
(ich habe in Frankreich in der Nähe von einer Banlieux gewohnt, da weiß man
was los ist bei denen die systematisch ausgebootet werden) sorgten sich
ärgerlich wundern wenn irgendwelche Hansel von irgendwelchen Ratingagenturen
die Bewertung der Aussichten auf Rückzahlung der Staatsanleihen
logischerweise drastisch verschlechtern.
Am 19.03.2012 22:40, schrieb Keox aka Daniel Worofka:
Hallo,
Am 19.03.2012 22:28, schrieb Christian.Seiler:
Das ist empirisch gesehen nicht wahr. Natürlich gibt es immer größereZuerst widersprichst Du und im darauffolgenden Satz gibst Du mir Recht.
Akteure und kleinere Akteure und Insiderhandel auch.
Seltsam.
Mit Informationsungleichgewicht meine ich auch, daß Banken und andere
Finanzunternehmen ihren Kunden Schrott verkaufen, sie also abzocken.
Die Ratingagenturen hatten Lehmann noch Tage davor ein AAA gegeben.
Bankberater die irgendwelche Papiere verkaufen, durchschauen das Zeugs
selbst nicht mehr.
Informationsgleichgewicht bedeutet, daß alle über alle Informationen
verfügen. Zu glauben, daß so etwas auf dem Finanzmarkt existiert
grenzt doch an Schwachsinn oder Realitätsverlust.
Gruß Keox
Die Krux ist. In der kurzen Frist herrscht ein Anreiz durch
Informationen kleine Kursgewinne zu machen. Die Investmentbanken
haben dafür ihre COmputercenter und Datenanalysealgorithmen und bauen
danach Kaufalgorithmen. Die Gewinne sind so klein dass man schon in
riesigen Mengen traden muss also wirklich hundertausende Anteile
kaufen und Verkaufen, um irgendwas draus zu ziehen.
Das ist wie bei dem Bitcoin Minting. Am Anfang als der Markt klein
war, gab es Pioniergewinne, jetzt ist es kaum noch möglich einen
echten Gewinn über den Kosten zu machen - Opportunitätskosten
miteingeschlossen.
In der langen First schwankt aber alles um einen Trend. Die
Schwankung hat einen Erwartungswert von null.
Es gab eine Reihe teils komischer Versuche: Affen gegen Börsenmakler
- Unentschieden in der langen Frist, Dartpfeile gegen Börsenmakler -
Unentschieden in der langen Frist.
Neulich musste sogar ich lachen. Ein Radiosender, Deutschlandradio
glaube ich, wunderte sich über eine Studie die besagte dass
Investmentberater nicht besser abschneiden als wenn man zufällig was
kaufen würde auf dem Aktienmarkt. Na klar ist das so, ein
Investmentberater bekommt einfach Geld dafür dass er so tut als wisse
er wie sich ein Kurs bewegt.
Die Einpreisung findet furchtbar schnell statt.
Arg schlimm wird es nur wenn mal wieder ein Politiker entscheidet es
gäbe kein Konkursrisiko mehr. Oder wenn mal wieder irgendeine Blase
initiert wird durch irgendwelche FED oder Politiker Handlungen.
Finanzmärkte haben über Opportunitätskosten eine riesige Reichweite
in andere Märkte. Das überschwappen kann manchmal ganz plötzlich und
absurd passieren, wie in der Preisbewegung des Zeitgenössischen
Kunstmarkts
2004-2010 oder dme der Impressionistischen Kunst als die Risiken auf
dem Aktienmarkt zu hoch wurden und die Menschen plötzlich in Kunst
investiert haben und Kunst konsumiert haben.
Schlimm wirds auch wenn die Anleger wieder meinen sie hätten das
goldene Los gefunden und mal wieder ein neues Black-Scholes Modell
hervorgezaubert. Dumm nur das Modelle deskriptiv sind. Wenn man sie
als Kaufanleitung hernimmt kann das Modell nichts analysieren, weil
man mit der eigenen Anwendung des Modelles den Markt verzerrt.
Das ist alles wirklich schwer nachzuvollziehen und nicht umsonst
beschäftigen sich seit jahrzehnten Wissenschaftler langwierig mit
empirischen und theoretischen Untersuchungen intensiv damit.
Der Finanzmarkt ist faszinierend für den langfristigen Investor und
distanzierten Beobachter. Auf dem Parkett kann man schonmal den Wald
vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
Am 19.03.2012 21:52, schrieb Keox aka Daniel Worofka:
Hallo,
Am 19.03.2012 21:07, schrieb Christian.Seiler:
"In contrast to a monopoly<http://en.wikipedia.org/wiki/Monopoly> orAber ein sehr großes Informationsungleichgewicht, oder siehst Du das
oligopoly<http://en.wikipedia.org/wiki/Oligopoly>, it is impossible
for a firm in perfect competition to earn economic profit
<http://en.wikipedia.org/wiki/Economic_profit> in the long run,
which is
to say that a firm cannot make any more money than is necessary to
cover its economic costs. In order not to misinterpret this
zero-long-run-profits thesis, it must be remembered that the term
'profit' is also used in other ways. Neoclassical theory defines
profit as what is left of revenue after all costs have been
subtracted, including normal interest on capital plus the normal
excess over it required to cover risk, and normal salary for managerial
activity."
Quelle Wikipedia<http://en.wikipedia.org/wiki/Perfect_competition>
Wenn du eine mathematische Herleitung willst kann ich dir auch
behilflich sein. Wohlgemerkt haben wir in der echten Welt nur
selten Märkte nahe dem Ideal. Der Finanzmarkt ist wahrscheinlich
der Markt der dem am nächsten kommt. Geringe Transaktionskosten,
unbegrenzt viele Teilnehmer.
anders?
Gruß Keox
Auch die Märkte für Grundnahrungsmittel oder deren Faktormärkte
kämen dem ganezn wohl schon nahe. Zumindest früher. Auch durch das
Internet sind viele Märkte entstanden die dem ganzen ziemlich nahe kommen.
Das heißt noch nicht dass ein Oligopolmarkt allokativ ineffizienter
ist als andere Allokationsmechanismen! Gerade wir deutschen mit den
Discountern sollten das wissen.
Am 19.03.2012 19:44, schrieb Systemfrager:
*Christian Seiler* /Mo Mär 19 17:33:41 UTC 2012/
Bravo! Der Satz ist eine perfekte Idiotie.Nun ist der Gewinn in einer perfekten Volkswirtschaft gleich null.
(Aber du darfst es sagen, und ich darf meine Meinung dazu sagen.)
--
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Otto Normalkunde muss wie jeder Kunde auch Verluste hinnehmen wenn er an der Börse sein Geld investiert und kann auch eine gute Rendite erzielen. Niemand garantiert für die Sicherheit der Investments, das muss Otto Normalkunde schon selbst einschätzen können. Man kann doch ein bißchen das Hinterfragen von Angeboten erwarten oder?
Anders der Fall eines tatsächlichen Betrugs, der Absicht dem Kunden um sein Geld zu erleichtern unter vorspielung falscher Tatsachen. Ich weiß dass die Bankenleute und Investmentberater das alles antrainiert bekommen, wie man die Kunden am besten dazu bringt die Investments zu tätigen die die meisten Provisionen versprechen. Wenn das in Betrug umschwingt muss man diese Leute halt einfach verklagen. Die Bürger sind doch keine Babys. Niemand wird gezwungen sein Geld in Aktien zu investieren.
@systemfrager.. Ich bitte dich wenigstens die Beiträge durchzulesen. Renten sind langfristige Anlagen. Der Aktienkurs ist ein Randomwalk um die Rendite herum. Da man auch diversifizieren sollte verrringern sich die Ausfallrisiken. Ergibt im Erwartungswert die Rendite.
Kurzfristige Investitionen und Tagesverkäufe von Kleinanlegern sind hingegen rein dem Zufall unterworfen, machen die Transaktionskosten nicht wett und sind relativ uneinträglich, wenn man kein Megarechenzentrum hat und ausgefuchste Alorithmen.
Du scheinst nichtmal den Unterschied zwischen einer Investition mit einem Zeithorizont von 1 Tag und einer Investition von 10 Jahren zu verstehen. Willst du es nicht verstehen oder kannst du es nicht verstehen?
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian . Seiler, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Keox aka Daniel Worofka, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian . Seiler, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Keox aka Daniel Worofka, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian . Seiler, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Systemfrager, 20.03.2012
- [AG-GOuFP] WG: F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Enter-Mario, 20.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] WG: F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, CU_Mayer, 20.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] WG: F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Enter-Mario, 20.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Enter-Mario, 20.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian . Seiler, 20.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Benedikt Weihmayr, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian . Seiler, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Systemfrager, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian . Seiler, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Christian Seiler, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Nicolai Haehnle, 19.03.2012
- [AG-GOuFP] Kurze Vorstellung und ein Hallo, ppaggeld, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kurze Vorstellung und ein Hallo, Keox aka Daniel Worofka, 19.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle, Nicolai Haehnle, 19.03.2012
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