Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle


Chronologisch Thread 
  • From: Christian.Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle
  • Date: Mon, 19 Mar 2012 23:07:52 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Du hats glaube ich nicht verstanden was ich gesagt habe.

Das hat nichts mit Banken zu tun, die sind auch einfach nur Akteure auf dem Finanzmarkt.
Betrug gehört bestraft. Wenn eine Bank einem Kunden unter falschen Angaben sachen verkauft dann soll der Kunde sie doch einfach vors Gericht zerren.

Wer an die Börse geht und da in Casino Mentalität erwartet den Lotto Gewinn zu kassieren ist selbst Schuld. Kurzfristige Gewinne als Kleinanleger sind nur mit sehr sehr viel Glück zu haben. Wer nicht über ein paar hundert Millionen verfügt, wie irgendwelc´he Pensionskassen, und über ein Up to the Top Rechenzentrum sollte die Finger von kurzfristigen Investitionen lassen. Viele Menschen haben ein absurdes Verständnis vom Finanzmarkt. Sie meinen sie bkommen da auf wundersame Weise irgendwas geschenkt ohne ein Risiko einzugehen - Hallo gehts noch?

Wer langfristig diversifiziert investiert geht hingegen ein geringes Risiko ein.

Schelcht wirtschaftende Banken gehören in den Bankrott und gut ist. Einlagenversicherung und geordnete Insolvenz. Trennung zwischen Investment und Geschäftsbanken.

ICh glaube kaum dass eine Sparkasse Hinterdeutzingen oder die Bayern LB irgendeinen Informationsvorteil auf dem Markt haben. Wie gesagt, es gibt potenziell mehrere Milliarden Marktteilnehmer.
Wie auf jedem Markt entstehen Preise durch Angebot und Nachfrage. Die lassen sich als Funktionen von Risiko, Preis, Laufzeit, etc. darstellen.

Was die Ratingagenturen machen ist mir persönlich egal. Das istr genauso wie wenn ich mich an den Speakers Corner stelle und irgendeine Meldung rausgebe. Tatsächlich können die genausowenig wie jeder andere Marktteilnehmer die Risiken perfekt vorraussagen. Sie können nur Wischiwaschi Aussagen die meistens in die richtige Richtung gehen treffen. Ratingagenturen erfüllen ihren Dienst für diejenigen die sie dafür bezahlen wollen. Wenn jemand meint irgendwer gebe eine gute Risikoprognose ab, dann soll er ihn halt dafür bezahlen. Das kann doch echt wurscht sein.

nicht egal sind die peinlichen Einlassungen der Politiker die vor einem Trümmerhaufen falsche Eurokonzipierung stehen, aus reiner Ahnungslosigkeit (das Horrorszenario konnten sie schon 2003 in Krugman Obstfeldt nachlesen - scheinbar hat aber nie jemand in den Apparaten so ein Basislehrbuch gelesen), mit Schulden die durch die noch dümmere Bankenrettung in die Höhe geschossen sind (Danke Bayern LB, danke IKB Bank, danke WestLB, Danke HSH Nordbank, danke Commerzbank als einzig privates Institut dass diese illustre Runde der gescheiterten beehrt) frisch gewappnet ein paar Konjunkturpakete raushauen und mit einer katastrophalen, wirklich katastrophalen Wirtschaftpolitik der letzten Jahre (Berlusconi Regierung, alle französischen Regierungen seit 1980, Aznar und Zapatero Regierung in Spanien)für Stillstand und Stagnation (ich habe in Frankreich in der Nähe von einer Banlieux gewohnt, da weiß man was los ist bei denen die systematisch ausgebootet werden) sorgten sich ärgerlich wundern wenn irgendwelche Hansel von irgendwelchen Ratingagenturen die Bewertung der Aussichten auf Rückzahlung der Staatsanleihen logischerweise drastisch verschlechtern.

Am 19.03.2012 22:40, schrieb Keox aka Daniel Worofka:
Hallo,

Am 19.03.2012 22:28, schrieb Christian.Seiler:
Das ist empirisch gesehen nicht wahr. Natürlich gibt es immer größere
Akteure und kleinere Akteure und Insiderhandel auch.

Zuerst widersprichst Du und im darauffolgenden Satz gibst Du mir Recht.
Seltsam.

Mit Informationsungleichgewicht meine ich auch, daß Banken und andere
Finanzunternehmen ihren Kunden Schrott verkaufen, sie also abzocken. Die
Ratingagenturen hatten Lehmann noch Tage davor ein AAA gegeben.
Bankberater die irgendwelche Papiere verkaufen, durchschauen das Zeugs
selbst nicht mehr.

Informationsgleichgewicht bedeutet, daß alle über alle Informationen
verfügen. Zu glauben, daß so etwas auf dem Finanzmarkt existiert grenzt
doch an Schwachsinn oder Realitätsverlust.

Gruß Keox

Die Krux ist. In der kurzen Frist herrscht ein Anreiz durch
Informationen kleine Kursgewinne zu machen. Die Investmentbanken haben
dafür ihre COmputercenter und Datenanalysealgorithmen und bauen danach
Kaufalgorithmen. Die Gewinne sind so klein dass man schon in riesigen
Mengen traden muss also wirklich hundertausende Anteile kaufen und
Verkaufen, um irgendwas draus zu ziehen.

Das ist wie bei dem Bitcoin Minting. Am Anfang als der Markt klein war,
gab es Pioniergewinne, jetzt ist es kaum noch möglich einen echten
Gewinn über den Kosten zu machen - Opportunitätskosten miteingeschlossen.

In der langen First schwankt aber alles um einen Trend. Die Schwankung
hat einen Erwartungswert von null.

Es gab eine Reihe teils komischer Versuche: Affen gegen Börsenmakler -
Unentschieden in der langen Frist, Dartpfeile gegen Börsenmakler -
Unentschieden in der langen Frist.

Neulich musste sogar ich lachen. Ein Radiosender, Deutschlandradio
glaube ich, wunderte sich über eine Studie die besagte dass
Investmentberater nicht besser abschneiden als wenn man zufällig was
kaufen würde auf dem Aktienmarkt. Na klar ist das so, ein
Investmentberater bekommt einfach Geld dafür dass er so tut als wisse er
wie sich ein Kurs bewegt.

Die Einpreisung findet furchtbar schnell statt.

Arg schlimm wird es nur wenn mal wieder ein Politiker entscheidet es
gäbe kein Konkursrisiko mehr. Oder wenn mal wieder irgendeine Blase
initiert wird durch irgendwelche FED oder Politiker Handlungen.
Finanzmärkte haben über Opportunitätskosten eine riesige Reichweite in
andere Märkte. Das überschwappen kann manchmal ganz plötzlich und absurd
passieren, wie in der Preisbewegung des Zeitgenössischen Kunstmarkts
2004-2010 oder dme der Impressionistischen Kunst als die Risiken auf dem
Aktienmarkt zu hoch wurden und die Menschen plötzlich in Kunst
investiert haben und Kunst konsumiert haben.

Schlimm wirds auch wenn die Anleger wieder meinen sie hätten das goldene
Los gefunden und mal wieder ein neues Black-Scholes Modell
hervorgezaubert. Dumm nur das Modelle deskriptiv sind. Wenn man sie als
Kaufanleitung hernimmt kann das Modell nichts analysieren, weil man mit
der eigenen Anwendung des Modelles den Markt verzerrt.

Das ist alles wirklich schwer nachzuvollziehen und nicht umsonst
beschäftigen sich seit jahrzehnten Wissenschaftler langwierig mit
empirischen und theoretischen Untersuchungen intensiv damit.

Der Finanzmarkt ist faszinierend für den langfristigen Investor und
distanzierten Beobachter. Auf dem Parkett kann man schonmal den Wald vor
lauter Bäumen nicht mehr sehen.

Am 19.03.2012 21:52, schrieb Keox aka Daniel Worofka:
Hallo,

Am 19.03.2012 21:07, schrieb Christian.Seiler:
"In contrast to a monopoly<http://en.wikipedia.org/wiki/Monopoly> or
oligopoly<http://en.wikipedia.org/wiki/Oligopoly>, it is impossible for
a firm in perfect competition to earn economic profit
<http://en.wikipedia.org/wiki/Economic_profit> in the long run,
which is
to say that a firm cannot make any more money than is necessary to cover
its economic costs. In order not to misinterpret this
zero-long-run-profits thesis, it must be remembered that the term
'profit' is also used in other ways. Neoclassical theory defines profit
as what is left of revenue after all costs have been subtracted,
including normal interest on capital plus the normal excess over it
required to cover risk, and normal salary for managerial activity."

Quelle Wikipedia<http://en.wikipedia.org/wiki/Perfect_competition>

Wenn du eine mathematische Herleitung willst kann ich dir auch
behilflich sein. Wohlgemerkt haben wir in der echten Welt nur selten
Märkte nahe dem Ideal. Der Finanzmarkt ist wahrscheinlich der Markt der
dem am nächsten kommt. Geringe Transaktionskosten, unbegrenzt viele
Teilnehmer.
Aber ein sehr großes Informationsungleichgewicht, oder siehst Du das
anders?

Gruß Keox


Auch die Märkte für Grundnahrungsmittel oder deren Faktormärkte kämen
dem ganezn wohl schon nahe. Zumindest früher. Auch durch das Internet
sind viele Märkte entstanden die dem ganzen ziemlich nahe kommen.

Das heißt noch nicht dass ein Oligopolmarkt allokativ ineffizienter ist
als andere Allokationsmechanismen! Gerade wir deutschen mit den
Discountern sollten das wissen.

Am 19.03.2012 19:44, schrieb Systemfrager:
*Christian Seiler* /Mo Mär 19 17:33:41 UTC 2012/

Nun ist der Gewinn in einer perfekten Volkswirtschaft gleich null.
Bravo! Der Satz ist eine perfekte Idiotie.

(Aber du darfst es sagen, und ich darf meine Meinung dazu sagen.)











Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang