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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle


Chronologisch Thread 
  • From: Keox aka Daniel Worofka <piratkeox AT googlemail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] F Vermögenssteuer 100% nach Nicolai Hähnle
  • Date: Mon, 19 Mar 2012 22:40:52 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Am 19.03.2012 22:28, schrieb Christian.Seiler:
> Das ist empirisch gesehen nicht wahr. Natürlich gibt es immer größere
> Akteure und kleinere Akteure und Insiderhandel auch.
>

Zuerst widersprichst Du und im darauffolgenden Satz gibst Du mir Recht.
Seltsam.

Mit Informationsungleichgewicht meine ich auch, daß Banken und andere
Finanzunternehmen ihren Kunden Schrott verkaufen, sie also abzocken. Die
Ratingagenturen hatten Lehmann noch Tage davor ein AAA gegeben.
Bankberater die irgendwelche Papiere verkaufen, durchschauen das Zeugs
selbst nicht mehr.

Informationsgleichgewicht bedeutet, daß alle über alle Informationen
verfügen. Zu glauben, daß so etwas auf dem Finanzmarkt existiert grenzt
doch an Schwachsinn oder Realitätsverlust.

Gruß Keox

> Die Krux ist. In der kurzen Frist herrscht ein Anreiz durch
> Informationen kleine Kursgewinne zu machen. Die Investmentbanken haben
> dafür ihre COmputercenter und Datenanalysealgorithmen und bauen danach
> Kaufalgorithmen. Die Gewinne sind so klein dass man schon in riesigen
> Mengen traden muss also wirklich hundertausende Anteile kaufen und
> Verkaufen, um irgendwas draus zu ziehen.
>
> Das ist wie bei dem Bitcoin Minting. Am Anfang als der Markt klein war,
> gab es Pioniergewinne, jetzt ist es kaum noch möglich einen echten
> Gewinn über den Kosten zu machen - Opportunitätskosten miteingeschlossen.
>
> In der langen First schwankt aber alles um einen Trend. Die Schwankung
> hat einen Erwartungswert von null.
>
> Es gab eine Reihe teils komischer Versuche: Affen gegen Börsenmakler -
> Unentschieden in der langen Frist, Dartpfeile gegen Börsenmakler -
> Unentschieden in der langen Frist.
>
> Neulich musste sogar ich lachen. Ein Radiosender, Deutschlandradio
> glaube ich, wunderte sich über eine Studie die besagte dass
> Investmentberater nicht besser abschneiden als wenn man zufällig was
> kaufen würde auf dem Aktienmarkt. Na klar ist das so, ein
> Investmentberater bekommt einfach Geld dafür dass er so tut als wisse er
> wie sich ein Kurs bewegt.
>
> Die Einpreisung findet furchtbar schnell statt.
>
> Arg schlimm wird es nur wenn mal wieder ein Politiker entscheidet es
> gäbe kein Konkursrisiko mehr. Oder wenn mal wieder irgendeine Blase
> initiert wird durch irgendwelche FED oder Politiker Handlungen.
> Finanzmärkte haben über Opportunitätskosten eine riesige Reichweite in
> andere Märkte. Das überschwappen kann manchmal ganz plötzlich und absurd
> passieren, wie in der Preisbewegung des Zeitgenössischen Kunstmarkts
> 2004-2010 oder dme der Impressionistischen Kunst als die Risiken auf dem
> Aktienmarkt zu hoch wurden und die Menschen plötzlich in Kunst
> investiert haben und Kunst konsumiert haben.
>
> Schlimm wirds auch wenn die Anleger wieder meinen sie hätten das goldene
> Los gefunden und mal wieder ein neues Black-Scholes Modell
> hervorgezaubert. Dumm nur das Modelle deskriptiv sind. Wenn man sie als
> Kaufanleitung hernimmt kann das Modell nichts analysieren, weil man mit
> der eigenen Anwendung des Modelles den Markt verzerrt.
>
> Das ist alles wirklich schwer nachzuvollziehen und nicht umsonst
> beschäftigen sich seit jahrzehnten Wissenschaftler langwierig mit
> empirischen und theoretischen Untersuchungen intensiv damit.
>
> Der Finanzmarkt ist faszinierend für den langfristigen Investor und
> distanzierten Beobachter. Auf dem Parkett kann man schonmal den Wald vor
> lauter Bäumen nicht mehr sehen.
>
> Am 19.03.2012 21:52, schrieb Keox aka Daniel Worofka:
>> Hallo,
>>
>> Am 19.03.2012 21:07, schrieb Christian.Seiler:
>>> "In contrast to a monopoly<http://en.wikipedia.org/wiki/Monopoly> or
>>> oligopoly<http://en.wikipedia.org/wiki/Oligopoly>, it is impossible for
>>> a firm in perfect competition to earn economic profit
>>> <http://en.wikipedia.org/wiki/Economic_profit> in the long run,
>>> which is
>>> to say that a firm cannot make any more money than is necessary to cover
>>> its economic costs. In order not to misinterpret this
>>> zero-long-run-profits thesis, it must be remembered that the term
>>> 'profit' is also used in other ways. Neoclassical theory defines profit
>>> as what is left of revenue after all costs have been subtracted,
>>> including normal interest on capital plus the normal excess over it
>>> required to cover risk, and normal salary for managerial activity."
>>>
>>> Quelle Wikipedia<http://en.wikipedia.org/wiki/Perfect_competition>
>>>
>>> Wenn du eine mathematische Herleitung willst kann ich dir auch
>>> behilflich sein. Wohlgemerkt haben wir in der echten Welt nur selten
>>> Märkte nahe dem Ideal. Der Finanzmarkt ist wahrscheinlich der Markt der
>>> dem am nächsten kommt. Geringe Transaktionskosten, unbegrenzt viele
>>> Teilnehmer.
>> Aber ein sehr großes Informationsungleichgewicht, oder siehst Du das
>> anders?
>>
>> Gruß Keox
>>
>>
>>> Auch die Märkte für Grundnahrungsmittel oder deren Faktormärkte kämen
>>> dem ganezn wohl schon nahe. Zumindest früher. Auch durch das Internet
>>> sind viele Märkte entstanden die dem ganzen ziemlich nahe kommen.
>>>
>>> Das heißt noch nicht dass ein Oligopolmarkt allokativ ineffizienter ist
>>> als andere Allokationsmechanismen! Gerade wir deutschen mit den
>>> Discountern sollten das wissen.
>>>
>>> Am 19.03.2012 19:44, schrieb Systemfrager:
>>>> *Christian Seiler* /Mo Mär 19 17:33:41 UTC 2012/
>>>>
>>>>>>> Nun ist der Gewinn in einer perfekten Volkswirtschaft gleich null.
>>>> Bravo! Der Satz ist eine perfekte Idiotie.
>>>>
>>>> (Aber du darfst es sagen, und ich darf meine Meinung dazu sagen.)
>>>>
>>>>
>>>
>>>
>>>
>>>
>
>

--
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem
: wird noch erweitert und stellt keine endgültige Version dar.




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