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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: axel.grimm AT baig.de
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld
  • Date: Tue, 28 Feb 2012 17:15:56 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Axel,

2012/2/28 <axel.grimm AT baig.de>:
> Am Tue, 28 Feb 2012 15:02:31 +0100 hat
> Keox aka Daniel Worofka <piratkeox AT googlemail.com> geschrieben:
>
>>>
>>>> Eine Kapitalverknappung würde nicht eintreten, weil die Zentralbank
>>>> stets so viel Geld in Umlauf
>>>> geben kann wie benötigt wird.
>>>
>>>
>>> *Wie* gibt die Zentralbank dieses Geld in Umlauf? Und warum ist dann
>>> gewährleistet, dass dieses Geld auch letztlich dazu führt, dass die
>>> Passivseiten der Banken verlängert werden? Es könnte ja auch einfach
>>> auf Vollgeldkonten liegen bleiben, oder sehe ich das falsch?
>>
>>
>> Im Normalfall, indem es dem Staat als regelmäßige Seigniorage
>> "geschenkt" wird, als zinsloser und tilgungsfreier Kredit abhängig vom
>> Wirtschaftswachstum. Der Staat gibt es aus, so daß das Geld zu
>> Nichtbanken gelangt, die es sparen könnten.
>> Falls irgendetwas unvorhergesehenes passieren sollte, könnte die ZB
>> entgegen ihrer Grundabsicht jederzeit Kredite an Banken vergeben.
>>
>
>
> Der Staat bzw. die ZB begibt Geld bei Geldknappheit in das Spiel, dann
> gelangt es an Personen und erst wenn die gespart haben kann sich jemand
> verchulden (=Kredit erhalten).

Das sehe ich aus als Problem an. Zumal: wenn die ZB der Regierung mehr
Geld bereitstellt, dann wird dieses Geld ja sowieso erst einmal nicht
ausgegeben. Denn die Ausgaben der Regierung richten sich nach dem
Haushalt, der jährlich vom Parlament bestimmt wird. Da sind Reaktionen
also nur sehr langsam möglich.

> @Nicolai
> Das Huber-Modell hat einige Schwächen und Lücken und es trägt den Keim der
> Überschuldung und es ungezügelten Sparwahns in sich (Grund: Geld kann
> mehrfach gespart werden (=mehr Kreditvolumen als es Geld gibt), einige
> Fristen enden alle im gleichen Monat aber es gibt nicht genug Geld nur für
> die Tilgungen = die ZB MUSS jetzt direkt an die Banken Geld verschenken,
> wenn es nicht wieder zu einem fraktionalem Sysem kommen soll.

Vielleicht kann man es auch so sehen: das Bankengeschäft ist eine
Fristen-Transformation. Langfristigen Forderungen auf der Aktivseite
stehen kurzfristige Verbindlichkeiten auf der Passivseite gegenüber.
Das beinhaltet zwangsläufig die Gefahr eines "Bank Runs", weil es eben
vorkommen kann, dass die Geldgeber der Bank schneller ihr Geld
zurückfordern, als die Bank es von den ausstehenden Forderungen
einsammeln kann.

> Es ist einfacher gleich alle geldschaffenden Banken zu verstaatlichen und so
> ist automatisch alles Geld staatlich.

Also Geld-erzeugende Kreditvergabe in staatlichen Banken, und private
Banken nur noch so, wie orthodoxe Ökonomen sich den Finanzmarkt
vorstellen, bzw. wie Huber es haben will? Das hört sich gut an - geht
so in die Richtung von dem hier (richtig?):
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Geldsch%C3%B6pfung_in_%C3%B6ffentlich-rechtlichen_Banken

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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