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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld


Chronologisch Thread 
  • From: Keox aka Daniel Worofka <piratkeox AT googlemail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Fragen zum Vollgeld
  • Date: Wed, 29 Feb 2012 06:13:09 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Am 28.02.2012 17:15, schrieb Nicolai Haehnle:
> Hallo Axel,
>
> 2012/2/28 <axel.grimm AT baig.de>:
>> Am Tue, 28 Feb 2012 15:02:31 +0100 hat
>> Keox aka Daniel Worofka <piratkeox AT googlemail.com> geschrieben:
>>
>>>>
>>>>> Eine Kapitalverknappung würde nicht eintreten, weil die Zentralbank
>>>>> stets so viel Geld in Umlauf
>>>>> geben kann wie benötigt wird.
>>>>
>>>>
>>>> *Wie* gibt die Zentralbank dieses Geld in Umlauf? Und warum ist dann
>>>> gewährleistet, dass dieses Geld auch letztlich dazu führt, dass die
>>>> Passivseiten der Banken verlängert werden? Es könnte ja auch einfach
>>>> auf Vollgeldkonten liegen bleiben, oder sehe ich das falsch?
>>>
>>>
>>> Im Normalfall, indem es dem Staat als regelmäßige Seigniorage
>>> "geschenkt" wird, als zinsloser und tilgungsfreier Kredit abhängig vom
>>> Wirtschaftswachstum. Der Staat gibt es aus, so daß das Geld zu
>>> Nichtbanken gelangt, die es sparen könnten.
>>> Falls irgendetwas unvorhergesehenes passieren sollte, könnte die ZB
>>> entgegen ihrer Grundabsicht jederzeit Kredite an Banken vergeben.
>>>
>>
>>
>> Der Staat bzw. die ZB begibt Geld bei Geldknappheit in das Spiel, dann
>> gelangt es an Personen und erst wenn die gespart haben kann sich jemand
>> verchulden (=Kredit erhalten).
>
> Das sehe ich aus als Problem an. Zumal: wenn die ZB der Regierung mehr
> Geld bereitstellt, dann wird dieses Geld ja sowieso erst einmal nicht
> ausgegeben. Denn die Ausgaben der Regierung richten sich nach dem
> Haushalt, der jährlich vom Parlament bestimmt wird. Da sind Reaktionen
> also nur sehr langsam möglich.

Die ZB könnte jederzeit Kredite an die Banken vergeben, falls es
notwendig wäre.

>
>> @Nicolai
>> Das Huber-Modell hat einige Schwächen und Lücken und es trägt den Keim der
>> Überschuldung und es ungezügelten Sparwahns in sich (Grund: Geld kann
>> mehrfach gespart werden (=mehr Kreditvolumen als es Geld gibt), einige
>> Fristen enden alle im gleichen Monat aber es gibt nicht genug Geld nur für
>> die Tilgungen = die ZB MUSS jetzt direkt an die Banken Geld verschenken,
>> wenn es nicht wieder zu einem fraktionalem Sysem kommen soll.
>
> Vielleicht kann man es auch so sehen: das Bankengeschäft ist eine
> Fristen-Transformation. Langfristigen Forderungen auf der Aktivseite
> stehen kurzfristige Verbindlichkeiten auf der Passivseite gegenüber.
> Das beinhaltet zwangsläufig die Gefahr eines "Bank Runs", weil es eben
> vorkommen kann, dass die Geldgeber der Bank schneller ihr Geld
> zurückfordern, als die Bank es von den ausstehenden Forderungen
> einsammeln kann.
>

Bankruns können im jetzigen System auch schon stattfinden. Im
Vollgeldsystem geht es ja um die Sparguthaben. Schau Dir an wie die
Sparguthaben während der Finanzkrise gesunken sind:

http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem#Vergangene_Entwicklung_der_Geldmengen

Solch einen Einbruch könnte die ZB durch Kreditvergabe an Banken
ausgleichen. Man sollte daran denken, daß fast alle Sparer heutzutage
fälschlicherweise davon ausgehen, daß ihr Gespartes tatsächlich
weiterverliehen wird. Außerdem könnte dieser Einbruch abhängig von der
Größe der Geldbasis durch neue Sparer ausgeglichen werden. Im
Vollgeldsystem kann nicht jeder sparen. Die Banken nehmen nur
Sparguthaben an, wenn sie auch Kreditnehmer dafür haben. Deshalb kann es
auch viele sparwillige Kunden geben, die gar nicht sparen durften.
Hinzu kommt, daß in einem Vollgeldsystem in kombination mit einem
Trennbankensystem und anderen Maßnahmen eine Krise wie 2008 gar nicht
auftreten sollte.

Gruß Keox

>> Es ist einfacher gleich alle geldschaffenden Banken zu verstaatlichen und
>> so
>> ist automatisch alles Geld staatlich.
>
> Also Geld-erzeugende Kreditvergabe in staatlichen Banken, und private
> Banken nur noch so, wie orthodoxe Ökonomen sich den Finanzmarkt
> vorstellen, bzw. wie Huber es haben will? Das hört sich gut an - geht
> so in die Richtung von dem hier (richtig?):
> http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Geldsch%C3%B6pfung_in_%C3%B6ffentlich-rechtlichen_Banken
>
> Schöne Grüße,
> Nicolai

--
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem
: wird noch erweitert und stellt keine endgültige Version dar.




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