Re: [AG-GOuFP] Heutige und alternative Geldsysteme

[Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>]

2012/2/13 Hilmar Benecke <pirathilmar AT arcor.de>:
> Am 12.02.2012 23:08, schrieb Axel Grimm:
>> Zurück zu den Bankschuldverchreibungen. Wenn die handelbar sind, dann kann
>> eine Bank die anbieten und eine andere Bank kauft die Dinger. Das gleiche
>> macht die kaufende Bank, die selbst handelbare Bankschuldverschreibungen an
>> die zuvor verkaufende Bank verkauft.
>> Die Zahlungsströme heben sich wieder auf, beide Banken (bei vielen Banken
>> 0 viele Banken) haben nun Wertpapiere auf der Vermögensseite stehen und ein
>> erhöhtes Eigenkapital.
>>
>>
> Hallo Axel,
>
> auch hier eine im Prinzip ähnlich Frage wie eben an Tobias. Wie kann durch
> Bankschuldverschreibungen Eigenkapital entstehen? Zumindest bei dem
> emittierenden Institut entsteht doch Fremdkapital. Bei dem kaufenden
> Institut erfolgt zwar beim Kauf eine Geldschöpfung (stimmt das?), aber wirkt
> diese EK erhöhend?

Ich glaube nicht, dass man beim kaufenden Institut von Geldschöpfung
reden kann. Die kaufende Bank macht lediglich einen Aktivtausch: sie
erhält auf der Aktivseite die Bankschuldverschreibung der anderen
Bank, während z.B. Reserven an die andere Bank verschoben werden. Beim
verkaufenden Institut verlängert sich die Bilanz.

Ich denke, die Frage ist u.a., was Geldschöpfung eigentlich bedeutet
(von seinem Gebrauch als Kampfbegriff mal abgesehen). Wenn die Anleihe
so kurzfristig ist, dass sie unter M2 fällt, dann kann man vielleicht
von Geldschöpfung sprechen.

Was die Kapitalfrage angeht: zumindest nach Basel können sehr lang
laufende Anleihen (>= 5 Jahre) als Tier II-Kapital verwendet werden.
Wie die genauen Regeln nach deutschem Recht sind weiß ich nicht.

Schöne Grüße,
Nicolai
-- 
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
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