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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: wiwg AT gmx.net
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam
- Date: Thu, 02 Feb 2012 11:24:51 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Der Vergleich hinkt nicht nur, er kann kaum laufen. Monopoly ist ein
Zwangssystem mit sehr, sehr begrenzten Handlungsmöglichkeiten. Die
Generalisierungsmöglichkeiten auf eine freie/soziale Marktwirtschaft sehe ich
nicht. Ich bin aber auch nicht in der Pflicht, diese Generalisierung zu
widerlegen, das wäre nach wissenschaftlichem Standard der Verfasser der Idee.
Nur wenn dies nicht gelingt, kann man von einer Haltbarkeit dieser Theorie
reden. (Siehe Falsifikationsprinzip, da das im Betreff "Science Slam" heißt,
dachte ich, das wäre der richtige Platz, um das mal anzubringen)
Rein auf argumentativer Ebene kann ich aber den Zusammenhang zwischen dem auf
zu wesentlichen Teilen auf Würfelglück basierenden Monopoly und einem echten
Markt nicht erkennen. Du sagts, die laufenden Kosten in Form von Mieten,
stellen in echt laufende Kosten durch Kleidung, Nahrung etc. dar. Dabei ist
aber zu beachten, dass ich bei Monopoly in mehreren Runden (mehrfach das BGE
kassiert) keine laufenden Kosten hatte (Würfelglück), während aber andere
ohne BGE zu kassieren, (über)laufende Kosten hatten (das nenn ich mal
pauschal Pech).
Auch Unterschieden sich die Kosten in Monopoly nicht durch die Verarbeitung
der Produkte, oder andere Qualitätsmerkmale. Es ist simpel die schiere
Position, die, ich wiederhole es, nicht mal ansatzweise frei gewählt werden
kann, weder bei Käufer, Bestizer noch Kunde. Überhaupt kann kaum etwas in dem
Spiel gewählt werden, wenn man es mit den Wahlmöglichkeiten einer
freien/sozialen Marktwirtschaft vergleicht.
Zum Thema Zinsen:
Monopoly hat Zinsen. Ich habe auch lange überlegt, ob die Mieten in Monopoly
als Zinsen bezeichnet werden können. Abgehalten davon hat mich aber lediglich
der Zufallscharakter, wann man das Geld erhält, aber eigentlich ist Miete in
der Regel Zins (google mal den Begrif Mietzins).
Ein anderes Beispiel sind die Hypotheken, die man in Monopoly aufnehmen kann.
Diese werden Pauschal mit 10% verzinst, wenn ich mich recht erinnere.
Alles in allem finde ich aber diesen Monopoly-Vergleich nicht geeignet, um
Erkenntnisse über die "echte" Welt zu erlangen. Das Grunddesign des Spiels
gibt das einfach nicht her.
Das wird gleich besonders deutlich, wenn ich mal zitieren darf:
> Axel Grimm schrieb:
> Ein Vergleich mit dem zufallsgsteuerten Monopoly halte ich durchaus für
> zulässig.
Genau da ist der Haken: Zufallssteuerung, wie du selbst sagst. In unserem
Kapitalsimus ist die Steuerung nicht Zufall, sondern Angebot und Nachfrage
auf dem Markt.
> Axel Grimm schrieb:
> Mike Arnhold schrieb:
> > Hallo,
> >
> > ich bin zwar erst neu hier, aber ich muss gleich mal einer Kritik
> > beginnen. Ist euch mal aufgefallen, dass es in Monopoly gar keinen
> > wirklich freien Markt gibt? Ich meine, ich kann mir das Hotel zum
> > übernachten nicht aussuchen, ich muss zahlen, no matter what.
> >
> > Auch kann ich nicht kaufen, was ich will, ich kann nur kaufen, wo mich
> > der Würfel hinzwingt.
> > Das Ganze ist daher aus meiner Sicht mit einem kapitalistischen System,
> > welches auf freien Märkten bassiert nicht vergleichbar.
> >
> > Grüße
> >
> > Mike
>
> Vergleiche hinken fast immer, jedoch enthalten Vergleiche auch einen
> passenden Inhalt.
>
> Im realen Monopoly sind es keine Mieten von Strassen, Häusern und Hotels,
> hier sind es laufende Ausgaben. Lebensmittel, Kleidung, Unterkunft,
> Inventar, Mobilität, ....
> Sobald eine Ware/Dienstleistung bezahlt wird, hat ein andern eine
> Einnahme. Da ist zunächst der Händler mit seiner Handelsspanne und in
> der Kette zurück der Hersteller mit einem Gewinn.
>
> Wer das Produktivvermögen hat, der hat im Normalfall eine höheres
> Einkommen, von dem ein Teil zum Erwerb von weiterem Einkommen-bringendem
> Vermögen eingesetzt wird (Reiche sparen nicht!). Die
> Einkommensunterschiede werden größer.
>
> Ein Vergleich mit dem zufallsgsteuerten Monopoly halte ich durchaus für
> zulässig. In einer Welt ohne Zins und einem BGE werden die gleichen
> Einkommensunterscheide und Vermögensverhältnisse entstehen, wie mit Zins
> und ohne BGE. Einen Unterschied sehe ich in der Zeitspanne, die bis zur
> Ausbildung der Extreme anfällt. Mit BGE und ohne Sparzins dauert es nur
> länger.
>
> Das reale Monopoly ist der Kapitalismus. Ich sehe nur eine Lösung, um die
> Vermögensansammlungen bei immer Wenigeren in den Griff zu bekommen und
> das sind die Erbschaftsregeln. Alternativ kann auch eine
> Vermögensbegrenzung funktionieren oder Beides (Gurgel mal nach Artikel
> 123 Absatz 1 bis 3 der Bayrischen Verfassung* ... es war alles schon mal
> da, die Verfasser haben die Weisung nicht aus Spass an der Freude oder aus
> Spass am Ärgern dort so deutlich und klar hinein geschrieben).
>
> Nur die Veränderung eines Geldsystems und die Einführung eines BGE
> reicht nicht.
>
> * Die Bayrische Verfassung ist mit der sozialistischsten Werke, die ich
> bisher gelesen habe und was dort drinsteht ist fast nur reine Vernunft,
> die ist gut! Man braucht gar nicht soviel Parteiprogramm, ein großer
> Anteil eines Parteiprogramms steht in dieser Verfassung drin.
>
> --
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> AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
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- [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, MonikaHerz AT t-online.de, 01.02.2012
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Axel Grimm, 01.02.2012
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, MonikaHerz AT t-online.de, 01.02.2012
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Mike Arnhold, 01.02.2012
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Axel Grimm, 02.02.2012
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, wiwg, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, axel . grimm, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Mike Arnhold, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Piratos aka. Tobias, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Stephan Schwarz, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, wiwg, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Mike Arnhold, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, MonikaHerz AT t-online.de, 02.02.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, axel . grimm, 02.02.2012
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- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Axel Grimm, 02.02.2012
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, Mike Arnhold, 01.02.2012
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- Re: [AG-GOuFP] [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Science Slam, MonikaHerz AT t-online.de, 02.02.2012
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