Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-drogen - Re: [Drogen- und Suchtpolitik] Antrag Berlin

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogen- und Suchtpolitik] Antrag Berlin


Chronologisch Thread 
  • From: Martin Steldinger <tribble AT hanfplantage.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Drogen- und Suchtpolitik] Antrag Berlin
  • Date: Sat, 10 Oct 2015 21:04:58 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Timo,

es wird erst besser, wenn man vom Tagträumen wegkommt in die harte Realität der Gesetze und Juristerei.
Da hilft einem keine Freeman-Ideologie ala "der Staat ist böse und ich distanziere mich" und will sich dann doch mitten im Kernsystem dieses Staates einbringen, in Parteien.

Ich teile deine Einschätzung nicht.

Auf der einen Seite ist es mittlerweile legal möglich an Cannabismedikamente zu kommen. Dass das noch nicht perfekt ist sei mal dahingestellt.
Es wäre neu, dass Staaten innerhalb einer kurzen Zeit ihre Systeme umkrempeln, vor allem, wenn die seit 50 Jahren in Betrieb sind, wie das BtMG.

Damit wäre die "gleiche Stelle" schon mal verlassen.

Zum anderen:
Wenn es um den Coffeeshopantrag geht sehe keine Zuständigkeit beim Bund, sondern erstmal beim Bundesland Berlin. Bundesländer als Entität können Modellprojekte beantragen, Bezirke eher weniger. Schon wieder ein handwerklicher Fehler im Antrag, na sowas!

Es ist ja immer schwierig ganze Staatssysteme zu vergleichen, aber in den USA gibt es schon seit den 1970er Jahren eine große Cannabisbewegung und zum anderen gibt es dort Wählerinitiativen, die auch umgesetzt werden müssen.
Wo werden wir in 20 Jahren sein, wenn die USA gute 20..25 Jahre Vorsprung haben?

Sämtliche aktuellen Cannabisregulierungen abseits des Totalverbots sind dort durch den Willen der Wähler entstanden und nicht durch Partei/Berufspolitiker.

Ansonsten haben sie ja auch einen heissen Drogenkrieg seit Jahrzehnten gleich Nebenan, und die südlichen Länder lassen sich das Kriegsdiktat vom Norden nicht länger gefallen. Jede Menge Druck, der hier nicht oder nur wenig existiert und quasi nicht Thematisiert wird.

grüße

Am 06.10.2015 um 11:03 schrieb Timo Strohmenger:
Es wird doch immer darauf hinauslaufen, dass die Zuständigkeit an den Bund
geschoben wird! Es ist auch eine Frage des Wollens! Da will nur niemand.
Wir treten mit der ReLegalisierung seit 20 Jahren auf der gleichen Stelle
im Kreis herum und es ist eher schlimmer als besser geworden! Wie viele
Legalisierungsgruppen und Grüppchen gibt es? Es ist alles kleinteilig in
der Republik verstreut, fast jeder kocht sein eigenes Süppchen und macht
teilweise die Arbeit der anderen schlecht! Warum nicht mal versuchen alle,
wirklich alle an einen Tisch oder auch Halle zu bekommen und gemeinsam
endlich Druck auf den Bund machen?

Es ist so schade, dass wir so etwas nicht hinbekommen, mit Grünen, FDP,
Piraten und Linken.
Wir kämpfen natürlich gegen einen riesigen Geld und Machtapparat. Es gibt
doch aber ein gemeinsames Ziel!

HG
Timo


Am 5. Oktober 2015 um 20:25 schrieb Michael Stenzel <micha-stenzel AT gmx.de>:

Wer mag einen wohl formulierten Erster Entwurf schreiben, Andreas
Gerold duerfte diesen mit Ihnen bzw. mit Dir perfektionieren. Ich
wuensche es, noch besser, diese Gruppe tauscht sich gegenseitig aus.
Hanfige Gruesse
--
Diese Nachricht wurde von meinem Android Mobiltelefon mit GMX Mail
gesendet.

Andreas Gerhold <[1]andreas.gerhold AT piraten-hh.de>schrieb:

Am 05.10.2015 um 18:23 schrieb Maximilian Plenert:
> Am 05.10.2015 um 18:17 schrieb Andreas Gerhold:
>
> > hier liegt m.E. der Grundfehler des Kreuzberger Antrags. Man hat
> versucht
> > den Antrag auf Genehmigungsfaehigkeit hin zu formulieren - wie
zu
> erwarten
> > erfolglos - hat dabei aber das Ziel, das sich aus der
>
> Mitnichten! Maximale Genehmigungsfaehigkeit haette man bei einem
klaren
> Forschungsprofil des Antrages erreicht.
Ueber die Klarheit des Forschungsprofils kann man vielleicht noch
streiten. Aber Konsummustererforschung an einer beschraenkten
Probandengruppe ist eben keine wissenschaftliche Begleitung eines
zielgerichteten Projekts zur Verbesserung von Jugend- und
Verbraucherschutzes durch Verdraengung des vorhandenen
Schwarzmarktes,
sondern eine davon unabhaengige wissenschaftliche Fragestellung.
Insofern
hat man nicht deutlich auf die in S: 3 (2) formulierten "... anderen
im
Oeffentlichen Interesse liegenden Zwecke" abgehoben.
> Die Antragsbegruendung ueber das
> rechtlich undefinierte "oeffentlichen Interesse" hat eine
Ablehnung und die
> Notwendigkeit einer gerichtlichen Klaerung geradezu unumgaenglich
> gemacht. IMHO
Haette es meiner Einschaetzung nach, hat es aber hier nicht. Ein
zielgerichteter Antrag mit einer auf das formulierte Ziel
ausgerichteten
Ausgestaltung, waere wohl ebenfalls abgelehnt worden, haette aber
meiner
Einschaetzung nach, bei einer gerichtlichen Klaerung die besseren
Chancen
als dieser Antrag, der das oeffentliche Interesse zwar erwaehnt, die
Ausgestaltung aber so formuliert, dass dieses gar nicht zum tragen
kommen kann und stattdessen eine davon losgeloeste wissenschaftliche
Fragestellung in den Vordergrund stellt. Dass dies in Hinblick auf
eine
vermeintlich erhoehte Chance der Genehmigung so formuliert wurde und
damit kein Einfluss auf den Schwartzmarkt genommen werden kann,
raeumt
uebrigens auch Monika Herrmann ein.
>
> Mit hanfgruenen Gruessen, Max
>
Andreas
--
AG-Drogen mailing list
AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
[2]https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen

References

1. http://andreas.gerhold/
2. https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
--
AG-Drogen mailing list
AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen






Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang