Re: [Ag-bauen-verkehr] § 49 der Bauordnung NRW wird bezüglich Barrierefreiheit ausgehebelt

[Sachsenwolf <pjm-msa AT t-online.de>]

Hallo Uli ahoi,

mein Gedanke dazu ist: Wir sollten vor dem Bau eingreifen. Wenn ein Haus 
fertig ist, kann man kaum etwas ändern. Auf den Bauherren, den 
Architekten und die Baubehörde ist leicht geschimpft. Schon in der 
Planung sollte eingegriffen werden. Nicht mit mehr Vorschriften, sondern 
mit mehr Informationen.
Gerade die Seite nullbarriere.de bietet doch genügend Anregungen, den § 
50 der Bauordnung finde ich ja auch in der sächsBO...

Herausforderung ist meiner Meinung nach nicht der Neubau, da ist jeder 
Bauherr und Architekt selbst verantwortlich, sondern die Sanierung. 
Deshalb auch meine bewußt provokannte These mit dem Abriss. Klar, kann 
man so wie in Danzig oder bei uns rund um den Neumarkt an der Frauenkirche 
vorgehen: Abriss entweder durch Krieg (sorry nicht falsch verstehen!) der 
einmal stattgefunden hat oder tatsächlich jetzt erst abreißen. Dann eben 
komplett neu bauen, dies barrierefrei und energetisch vernünftig, davor 
wird einfach eine "alte" Fassade gestellt. Am Hauptmarkt in Danzig haben 
die Polen ein Parkhaus gebaut und davor einfach drei Fassaden der alten 
Patrizierhäuser nach Fotos aus dem Archiv gestellt. Fällt keinem 
Menschen auf, außer er kennt diese praktische Lösung.
In Dresden wurde etwas ähnliches mit dem Quartier F gemacht. Ein Hotel, 
eine edle Einkaufspassage und Wohnungen und Läden sowie Gaststätten sind 
neu errichtet worden. Die Fassaden wurden nach alten Plänen und Fotos 
gestaltet. Den Dresdnern und Besuchern gefällt es. Die Einkaufspassage 
ist natürlich barrierefrei. Wie es in den Wohnungen aussieht weiß ich 
nicht, da kann ich schließlich nicht einfach reingehen :-)

Noch etwas zu dem Aufruf der Wahlprogrammgruppe (Levo): Wir sollten unsere 
Ideen von hier in einen Programmantrag zum nächsten Bundesparteitag 
zusammenfassen.

Beste Grüße aus Dresden,
Peter