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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Wo ÖPNV ausbauen.

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Wo ÖPNV ausbauen.


Chronologisch Thread 
  • From: Jürgen Hey <richter169 AT gmail.com>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Wo ÖPNV ausbauen.
  • Date: Sat, 29 Sep 2012 00:14:41 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo,
Ich bin ein Mandatsträger auf kommunaler Basis und versuche bei den ÖPNV eine
bessere Anbindung von Land und Stadt zu erreichen. Wir Arbeiten da mit der
ganzen Opposition zusammen. Aber gegen die Mehrheitsfraktion und Verwaltung
kommen wir kaum an. Es ist nicht so einfach da was zu erreichen, da sollten
wir uns alle drüber klar sein.

Bis dann
Lg von Jürgen Hey
Abgeordneter Region Hannover

Am 28.09.2012 um 22:33 schrieb Robert Merz <pirrobby AT gmail.com>:

> Ahoi Verkehrspiraten!
>
> Land gegen Stadt ausspielen geht wirklich nicht!
> Verbesserungen des ÖPNV sind eine Kärrnerarbeit mit vielen kleinen
> Detailverbesserungen.
> Ein paar positive Beispiele.
> 1. Ich wohne hier im Hohenlohekreis. Die haben vor etwa 30 Jahren
> bundesweit als erste einen Verbund eingeführt. D.h. die
> Einzelkonzessionen der Linien wurden der Gemeinschaft übertragen und
> die Busunternehmer fuhren dann gegen Kilometergeld. Es gab vorher
> Werksbusse. die waren danach für alle offen.
> Solche Verbünde gibt es immer noch nicht überall in Deutschland. Nach
> meiner Karte von 2009 fehlen sie noch in den Räumen Magdeburg,
> Schwerin, Friesland, beinahe ganz SLH, Thüringen außer Erfurt,
> Kempten, Landshut, Rosenheim, Garmisch und einige kleinere Flecken.
> Das wäre die erste Aufgabe, wenigstens dort Verbünde mit einheitlichen
> Fahrscheinen einzuführen.
> Bisher hat das immer zu Einnahmeausfällen geführt und der
> Subventionsbedarf stieg.
> Davor haben die Angst.
> Das muss aber nicht sein.
> Durch vereinfachtes Umsteigen mit einem Fahrschein profitieren
> letztlich alle und der Preis kann entsprechend festgesetzt werden.
> Dann wäre schon was gewonnen.
> Die Busse hier fahren beinahe kostendeckend.
> 2. Im Randbereich des Ballungsraums Stuttgart wurden mehrere kurze
> Bahnstrecken reaktiviert. Die haben alle einen großen Erfolg.
> Böblingen - Dettenhausen wird immer weiter ausgebaut.
> Schorndorf - Rudersberg fährt samstags aber nur bis Mittag und am
> Sonntag gar nicht regulär, sondern nur viel teurere Dampf-Sonderzüge
> bis Welzheim.
> Aber diese auch mit großem Erfolg!
> 3. Ludwigsburg - Markgröningen wurde bisher nicht reaktiviert, weil
> man einigen Anwohnern bei der Streckeneinstellung versprochen hat,
> dass sie künftig Ruhe vor Bahnlärm haben!
> Dabei hat diese Strecke das gleiche Potenzial. Die Busse sind voll!
> 4. Alle Busse fahren leer vom/zum Betriebshof. Diese Fahrten als
> Sonderlinien ausweisen. Wenn jemand einsteigt kostet das nicht mehr,
> bringt aber den einen oder anderen zuätzlichen Fahrgast.
> 5. In mehreren Orten gibt es Bürgerbusse. Bis Fahrer + 8 Personen
> reicht der Pkw-Führerschein. Dann braucht man nur noch einen
> entsprechenden Kleinbus. Da einige Leute sogar günstig hobbymäßig
> fahren sind die Kosten überschaubar.
> 6. In den Städten sollte vor allem der Berufsverkehr entzerrt werden.
> Die Betriebe sollten eine halbe Stunde vor 8 und die Schulen eine
> halbe Stunde nach 8 beginnen, Dann wäre die Spitze zwischen 7:00 und
> 8:00 geringer, d.h. die Drückerei fiele weg. Alle Schüler sagen, man
> solle mehr Busse fahren lassen. Aber es kostet zuviel, einen Bus nur
> für eine Fahrt/Tag anzuschaffen.
> Auch da geht niemand dran.
>
> Falls ihr Gelegenheit habt in der einen oder anderen Sache auf die
> Entscheidungsträger einzuwirken so macht das.
>
> Piratige Grüße
> Pi-Robby
>
>
> Am 28.09.12 schrieb Jürgen Hey <richter169 AT gmail.com>:
>> Hallo Michael,
>> Du hast die Lage von Stadt und Land sehr treffend Beschrieben. Es trifft
>> den
>> Nagel auf den Kopf.
>>
>> Bis dann
>> Lg von Jürgen Hey
>>
>>
>> Am 28.09.2012 um 11:02 schrieb Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>:
>>
>>> Am 28.09.2012 07:20, schrieb Bernd:
>>>> HI!
>>>>
>>>> Kein entweder oder sondern neue Konzepte um mit dem Geld auszukommen.
>>>>
>>>>
>>>> HIer, ländliche Region ist es fast auf die Shculbusse reduziert... und
>>>> dazwischen der kleine Rest.. fahren die großen Busse leer durch die
>>>> Gegend.
>>>> Dann lieber kleine Busse (9Sitzer) die häufiger fahren oder eben iÖPNV,
>>>> also ein Angebot an Verkehrsmitteln die man individuell nutzen kann.
>>>>
>>>> Welche das sind, muss vor Ort entschieden werden, sich mal ein E-bike
>>>> dabei, ein kleines Auto oder auch ein Transporter.. zusammen mit einem
>>>> System diese zu buchen etc..
>>>>
>>>
>>> Die kleinen Busse haben in der Regel keinen großen Kostenvorteil. Die
>>> großen Busse müssen für den Schülerverkehr vorgehalten werden, von den
>>> Kosten ist es günstiger diese, trotz höherem Verbrauch, zu nutzen anstatt
>>> weitere Fahrzeuge anzuschaffen. Kleinere Fahrzeuge bedeuten oft auch
>>> kleinere (kürzere Linien), vorallem wenn diese häufiger bedient werden
>>> sollen erhöhen sich die Lohnkosten weil teilweise mehrere Fahrzeuge
>>> parallel im Einsatz sind.
>>> Das ist ein Teil der Gründe warum es oft (finanziell) günstiger ist die
>>> großen Busse für 2 Leute laufen zu lassen. Bei uns sind die ersten
>>> Kindergartentouren die komplett mit 12-Sitzern gefahren werden, deswegen
>>> sind hier, vorallem in den Ferien auch öfter 12-Sitzer im Einsatz.
>>>
>>> Ruftaxen (die nur zu bestimmten Zeiten rufbar sind) haben hier den Charme,
>>> das die Auslastung normaler Taxiunternehmer in den Zeiten am höchsten ist,
>>> wenn auch der Schülerverkehr läuft und die Taxen für den ÖPNV nicht
>>> gebraucht werden, hier kann es also zu kostensparenden Synergien kommen.
>>>
>>> Ein E-Bike ist in der Stadt eine sehr gute Idee, auf dem Land halte ich es
>>> für schwieriger. In einer Stadt reichen relativ weniger Stationen mit
>>> entsprechender Infrastruktur, auf dem Land müsste ich zumindest in jedes
>>> Dorf eine entsprechende Station bauen, oder man hätte nur zentrale
>>> Rückgabepunkte, was nutzt es mir aber wenn ich in Dorf a mein Rad leihen
>>> kann und in Dorf b (8km weiter) angekommen wieder in Dorf A muss um das
>>> Ding zurück zu geben?
>>>
>>> Das gleiche gilt für Carsharing, in der Stadt reicht es normalerweise
>>> einmal am Tag die ungleichgewichte in den Verleihstationen auszugleichen
>>> (ebenso bei den Radverleihen), auf dem Land wäre das schwieriger., nicht
>>> unmöglic aber schwieriger. Schwieriger wäre auch eine kostendeckende
>>> Dichte herzustellen. In einem 150 Einwohner Dorf sind vielleicht 5 Leute
>>> dennen diese Konzepte wahrscheinlich hilfreich wären, in einer 10 000
>>> Einwohner Stadt sind das ein paar mehr:-)
>>>
>>> Dazu kommt, das alles ausserhalb des Schülerverkehrs keine Pflichtaufgabe
>>> ist (wenn ich das richtig weis), für freiwillige Leistungen sind in den
>>> meisten der RLP-Kommunen, Verbandsgemeinden, Kreise, keine finanziellen
>>> Mittel vorhanden, die stehen schon unter Verwaltung (Kommunaler
>>> Entschuldungsfonds als Stichwort).
>>> Deswegen wird fast nur noch Pflichtaufgabe = Schulbuss dargestellt.
>>>
>>> Auf dem Land ist ÖPNV ein sehr schwieriges Thema, wichtiger noch als in
>>> der Stadt (längere Wege) aber schwieriger zu bewältigen.
>>>
>>> Gruß Michael
>>> --
>>> AG-Bauen-Verkehr mailing list
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