Re: [Ag-bauen-verkehr] Wahlprogramme / Bundestagswahlprogramm

[Guido Körber <koerber AT codemercs.com>]

Am 13.06.2012 um 18:35 schrieb Dietmar Hölscher:

> So, bevor es hier ins Detail geht, wär ne globale Position zu Elektroautos 
> ganz nett.
> 
> Ich bin kein wirklicher Fan davon, ich denke wenn man die Aufwändungen in 
> andere Antriebsarten (Wasserstoff o.ä.) steckt, gelangt man schneller zu 
> nem halbwegs umweltverträglichen Verkehr.

Nicht so einspurig denken, Mobilität verändert sich gerade grundlegend.

Immer mehr Leute in Städten verzichten auf das eigene Auto und benutzen z.B. 
Car-Sharing.

Dazu kommt die Micromobility in Form von Pedelecs, eBikes, Segways und 
ähnlichen Kleinstfahrzeugen. In dem Bereich geht momentan voll die Post ab. 
Letztes Jahr wurden ca. 300k Pedelecs in Deutschland verkauft, Schätzungen 
für dieses Jahr sind >500k.

Für längere Strecken sind die Verbrennungsmotoren noch einige Zeit die 
bessere Lösung, aber für viele Anwendungen macht eMobility sehr viel Sinn. 
Auch beim innerstädtischen Lieferverkehr, z.B. Post, ist das absolut 
sinnvoll, da rekuperativ gebremst werden kann, was eine enorme Einsparung an 
Energie gegenüber Verbrennungsmotoren erlaubt.

Guckt mal hier, die forschen zu dem Thema:
http://www.innoz.de/


>> 1.) Die Normierung der Akkus für Elektrofahrzeuge. So wie es bei
>> Haushaltsbatterien gemacht wird, da gibt's Micro- Mignon- Baby- und
>> Monozellen. Es geht erstmal nur um die genauen Abmessungen des Akkus.
>> Was da später mal an Technik drin steckt wird sich zeigen, aber die
>> Klotzgrößen und die Position der Pole stehen erstmal fest.
> 
> Normierung ist immer gut (ernstgemeint, ich bin ein großer Fan von 
> Standards). Allerdings spielt in dem Thema ne Menge mit (Batterietypen, 
> Spannungen, Belastungskurven...). Ich würds super finden wenn wir da nen 
> Experten zur Mitarbeit gewinnen könnten.

Normierung ist nicht unsere Aufgabe, das kann die Politik nun wirklich nicht. 
Wie Du schon feststellts sind da technische Anforderungen im Spiel die 
ziemlich komplex sind. Es gibt momentan Ladesysteme die mit bis zu 250 A 
arbeiten. Wenn Du so eine Verbindung nicht sauber trennst, dann ziehst Du 
einen lebensgefährlichen Flammbogen.

Da sind wie gesagt schon Gremien am Arbeiten, aber das ist ein 
multinationales Problem, dass kann man nicht politisch von Deutschland aus 
lösen.

>> 4.) Die Einrichtung eines möglichst kompletten nationalen
>> Recyclingsystems für verbrauchte Akkus. Festlegung einer offiziellen
>> Verschleißgrenze, z.B. 85% Leistung.
> 
> Kann man fordern, sollte sogar bei der Industrie offene Türen einrennen. 
> Auch kaputte Akkus sind was wert.

Tür ist offen und eingerannt. Die AltFahrzeugVerordnung deckt das Recycling 
von Autos ab, zuständig für die Regelsetzung ist die EU.