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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] LÖSUNGEN: Prof Monheims "NEUE WEGE IM STADTVERKEHR"

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] LÖSUNGEN: Prof Monheims "NEUE WEGE IM STADTVERKEHR"


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weinert <thomas AT weinert.info>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] LÖSUNGEN: Prof Monheims "NEUE WEGE IM STADTVERKEHR"
  • Date: Fri, 9 Dec 2011 11:29:13 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hoi,

> so wie ich das sehe, trifft hier das eine Extrem auf das das andere. Der
> eine verteufelt Autos (im Vortrag), der andere schimpft auf den ÖPNV.

Jup. Es treffen aber auch eine gesellschaftliche und eine persönliche
Perspektive aufeinander.

Persönlich hat man ein Interesse in der aktuellen Situation möglichst
schnell und bequem von A nach B zu kommen. Gesellschaftlich ist das
Interesse das für die Mobilität der Menschen langfristig möglichst
wenige Ressourcen (Platz, Energie, ..) verbraucht werden.

> Wie so oft kommt es auf die gesunde Mischung an. Innerhalb einer Großstadt
> bin ich mit dem ÖPNV klar besser dran, sobald es aus der Stadt raus geht,
> punktet das Auto. Da sind wir uns einig, und da hat der ÖPNV ne Menge Luft
> nach oben.

Richtig - man kann Verkehrsmittel miteinander kombinieren. Ich habe
eine Car-Sharing Mitgliedschaft und eine Bahncard.

Meine häufigste Kombination ist (S-)Bahn + Faltrad. :-)

> Bjoern <bbb AT chefmail.de> schrieb:
>> Komischerweise fast immer da wo ich wohne / arbeite
>> Bin mal alles durchgegangen ... Echte Alternativen zum Auto hatte ich
>> nur im Studium (Fall 2)

Du analysierst in deinen Fällen den Ist-Zustand konkreter Situationen.

Deine Beispiele haben aber einen großen Mangel - es sind konkrete
Einzelfälle. Fall 2 kommt dem Großteil der Wege am nächsten. Die
meisten Leute leben/wohnen/arbeiten innerhalb einer Stadt. Die Wege
sind dann deutlich kürzer und der Platzverbrauch des individuellen PKW
verursacht die größten Probleme da der Platz sehr begrenzt ist.

Dein erstes Beispiel zeigt auch ein weiteres Problem des MIV. Er ist
nur einer begrenzten (wenn auch großen) Personengruppe zugänglich. Es
ist eine Frage der gesellschaftlichen Teilhabe die anderen
Verkehrsmittel zu stärken. Schüler haben im Normalfall kein eigenes
Auto. Senioren ziehen mittlerweile in die Stadt um nicht vom MIV
abhängig zu sein.

Im Beispiel 2 behauptest du außerdem das ÖPNV, Fahrrad und zu Fuß
gleich schnell sind. Das stimmt nicht generell. Innerhalb einer Stadt
wird ÖPNV ab ca. 5 km schneller als das Fahrrad. Die Wartezeit an der
Haltestelle ist beim ÖPNV noch zu bedenken. Ein Fußgänger ist bis ca.
1km am schnellsten. Das Fahrrad ist zwischen 1km und 5km das
sinnvollste Verkehrsmittel in einer Stadt. Bei 4min/km (15km/h) sind
dies maximal 20min Weg.

Die Fälle 3 und 4 sind Varianten von Fall 1 mit Entfernungen deutlich
über der durchschnittlichen Weglänge (siehe MiD 2008)

Der MIV ist innerhalb der Städte ein großes Problem. Staus sind ein
Problem während der Fahrt. Das zweite Problem ist schwerwiegender. Du
hast die Parkplatzsuche mehrfach angesprochen. PKW stehen einen
Großteil der Zeit irgendwo auf einem Parkplatz. Von meiner Perspektive
aus, gibt es *zu viele* (notwendige) Parkplätze. Parkplätze sind
verlorener Platz. An der gleichen Stelle könnte auch ein Stück Park,
ein Spielplatz oder die Stühle eines Cafés sein - Orte an denen sich
Menschen aufhalten können.

Gruß
Thomas Weinert




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