Re: [Ag-bauen-verkehr] Einführung der PKW-Maut

["Oliver P. Bayer" <Oliver.Bayer AT uni-duesseldorf.de>]

Zitat von "Kai F. Lahmann" <kfl AT 3dots.de>:

> Lily | Piraten Sachsen schrieb:
> > Das greift aber alles ineinander, denn dann müßte man aber auch
> > z.B. bezahlbaren Wohnraum (Miete/Eigentum) in den Städten zur
> > Verfügung halten.
> > Viele Familien sind deshalb raus aufs Dorf gezogen, weil die
> > Grundstückpreise in der Stadt nicht finanzierbar sind.
>
> Das ist ja genau das Problem: Auf dem Land ist erstmal fast alles
> billiger - und das einzige, was es nicht ist (die Fahrerei) wird vom
> Staat künstlich verbilligt.

Das ist natürlich ein "generelles" Problem, das mehr Lösungen braucht als nur
eine faire Autosteuer. Richtig.
Billiger ist es außerhalb der Stadt ja auch nur für die Bewohner, nicht für
die Gesellschaft, die die Infrastruktur bereitstellen muss (nicht nur
Straßen -
alles - auch Kindergärten, Strom, Parks..). Dazu kommen
Umweltbelastungen durch
den Verkehr, weniger Naturflächen und Flächenversiegelung.
Statistisch gesehen ziehen zudem eher wohlhabendere Familien in die
Außenbezirke, wodurch die Subventionierung der Zersiedlung zusätzlich unfair
erscheint.

..und insgesamt besserer ÖPNV - vor allem in den Städten und größeren
Gemeinden, so dass man dort kein Auto mehr braucht - sowie eine
Finanzierung der
Verkehrsinfrastruktur über die Mineralölsteuer würde ziemlich viele Probleme
elegant und einfach lösen sowie die zukünftige Ansiedlung intelligent steuern.

Klar gibt es dann das Problem, dass sich natürlich viele Familien bereits das
Haus im Speckgürtel gekauft haben. Diese Siedlungen muss man daher fair ins
ÖPNV-Netz integrieren.

Klingt nach einer ziemlich grün-linken Meinung, aber eigentlich ist das mein
Fazit aus den Siedlungsgeographie-Vorlesungen.

Viele Grüße
Oliver

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