Re: [OWL] [Fwd: Die Partei kassiert Spenden der Deutschen Vermögensberatung...

[Sven Brandhorst <sven.brandhorst AT whams.de>]

Am 10. Dezember 2010 13:54 schrieb Andreas Rohrmann <andreas AT rohrmann.com>:

Ne, das sehe ich anders.

Muss Politik "käuflich" sein? Hier meine ich nicht, dass Unternehmen die
Politik kaufen, sondern mehr, dass die Politik die Wähler "kauft".

Politik sollte ein Selbstverständnis der Bürger sein. Und nicht ein
bürokratischer Machtapparat...
Genau da liegt in meinen Augen das PRoblem der heutigen Politik. Die
Parteien sind zu groß und mächtig und haben sich total vom Volke
abgenabelt. Die sind in einer eigenen Welt, da auch die Finanzierung im
großen Rahmen ohne zu tun des Volkes möglich ist.
Würde man genau hier einschneiden, würde sich schon von allein etwas
ändern und die Parteien müssten wieder "echte" Volksparteien werden und
dem Willen des GG entsprechen: Unterstützung der politischen
Willensbildung DES VOLKES...

Warum nicht statt Festangestellter, wieder die Mitglieder über Ehrenamt
einbinden? Politik vom Volk für das Volk, das fehlt mir heute :-(

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Volksnähe kann durchaus auch mit einem dicken Konto funktionieren. Und dass eine Partei einen Wähler kauft....denk da mal ein wenig nach. Sicherlich gibt es einige, die sich von den bunten Blättchen beeindrucken lassen, aber denen kannst du im Hochsommer auch einen Pelzmantel verkaufen. Die sind grundsätzlich für den, der am lautesten Schreien kann oder dessen Namen man am häufigsten hört. Ohne Blättchen würde sich dieser Wähler danach richten was das "überparteiliche" TV ihm bietet.

Der Rest der Wähler ist durchaus so mündig seine Entscheidungen subjektiv rational zu tätigen und sich zu informieren. Hierfür benötigt man entweder Geld um die Reichweite zu erhöhen (z.B. Werbung in Bereichen in denen man weniger Manpower hat) oder um eben die eigene Meinung quantitativ zu vermehren.

Und was du da über "Gleichheit" schreibst....da rollen sich mir sowieso die Zehennägel hoch. Das Unwort des Jahres! Man sieht doch immer wieder, dass auch kleine Budgets sehr kreativ sein können (Piraten) und große Budgets im Nichts verpuffen (SPD zur Europawahl). Wir brauchen keine Gleichheit sondern reine Transparenz. Einige würden es sich sicherlich doppelt überlegen, ob sie einer Partei Geld spenden, wenn ihr Name sofort und ohne Abkürzung im Netz auf einer entsprechenden Seite stehen würde. Wichtiger ist hier tatsächlich die Umsetzung auf die Variante, dass nur noch natürlich Personen Parteispenden ausführen dürfen.

Gruß

Sven