Re: [MS Piraten] Wahlkampfthema "Nichttödliche Waffen"

[Christian Walther <cptsalek AT gmail.com>]

Hi,

2009/8/25 Jan Vitense <jan.vitense AT gmx.de>:
> Niels-Arne Münck schrieb:
>> Ehrlich gesagt würde ich sogar befürworten, wenn die Polizei nur noch
>> nichttödliche Waffen tragen darf, wenn nicht gerade irgendwelche
>> Schwerbewaffneten Amok laufen.
> Das Problem (zu mindest in den USA und Frankreich) ist, dass diese
> Waffen eben NICHT genau so selten gezückt werden wie tödliche Waffen.
> Die Polizisten glauben, dass der Einsatz eines Tasers "nicht so schlimm"
> ist. Das senkt die Hemmschwelle erheblich (dazu gibt's Studien, siehe
> meine angeführten Links im Originalposting)! Klar bin ich auch dafür, an
> Stelle einer Pistole einen Taser einzusetzen. Aber eben nur an gleicher
> Stelle, nicht häufiger oder in weniger bedrohlichen Situationen, oder
> gar nur, um Gehorsam zu erzwingen.
> Viele Grüße,
>   Jan

ich bin dagegen, Polizisten ihre Dienstwaffen weg zu nehmen. Ihr geht
davon aus, das die Polizei am schwersten bewaffnet ist, und das eine
Bedrohung für den Bürger ist. Die Polizei ist aber dazu da, die Bürger
zu schützen, und zwar vor den Menschen die, aus welchem Grunde auch
immer, nichts gutes im Schilde führen.
Und vor diesen muß sich auch die Polizei verteidigen können. Und hier
kann man nicht argumentieren, dass man weiß, wenn ein solcher Einsatz
ansteht. Ist ein Polizist auf Streife, kann das jederzeit der Fall
sein.
Ja, ich kenne Polizisten, um nicht zu sagen, eine ganze
Polizistenfamilie. Niemand geht da leichtfertig mit einer Dienstwaffe
an, und unterhält man sich mit einem Polizisten über diese Seite der
Arbeit, merkt man, das die meisten durch Einsatz der Waffe, oder aber
Leichen am Tatort mehr oder weniger traumatisiert sind.

Ein Taser kann eine Dienstwaffe nicht ersetzen (Reichweite, z.B.). Im
Gegenteil muß man davon ausgehen, dass diejenigen, die gezielt auf
Stunk aus sind, sich schwere Klamotten besorgen, die ein Taser nicht
durchdringen kann. Es wird also auch hier zu einem Wettrüsten zwischen
Kriminellen und Polizisten kommen. Die Opfer sind die Bürger, die
unbescholten und ungeschützt dazwischen stehen.

Gruß
Christian