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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Maßnahmen gegen falsche Aufbewahrung

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

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Re: [Ag-waffenrecht] Maßnahmen gegen falsche Aufbewahrung


Chronologisch Thread 
  • From: Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Maßnahmen gegen falsche Aufbewahrung
  • Date: Sun, 27 May 2012 12:56:21 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Jan Schejbal schrieb:
Missbrauchsfälle legaler Waffen scheinen zwar selten zu sein, sind aber soweit ich das sehen kann oft auf mangelhafte Aufbewahrung zurückzuführen. Die Angst vor einem solchen Missbrauch nach mangelhafter Aufbewahrung ist zudem einer der Gründe, warum viele privaten Waffenbesitz ablehnen.

Da ihr die Wohnungskontrollen ablehnt - welche Maßnahmen schlagt ihr vor, um das Problem der falschen Aufbewahrung zu reduzieren?

Oder seht ihr die bestehenden Vorschriften (minus Wohnungskontrollen) als ausreichend ein, da Missbrauchsfälle selten sind?

Hallo Jan,

erstmal Danke für deine sachkundigen Fragen.

M.E. wäre AUFKLÄRUNG die beste Maßnahme, zudem ist m.E. eine echte Evaluation nötig.

Annahme 1: es gibt keine 100% Sicherheit
Auch wenn jeder legale Waffenbesitzer eine 1:1 Kontrolle durch einen Polizisten hätte, sobald er Waffen in die Hände bekommt, könnte man einen Missbrauch nicht ausschließen (Bestechung oder Überrumplung der Kontrollperson sind möglich)

Annahme 2: Vertrauen in Rechtsbürger ist wichtig.
Die wenigen Missbrauchfälle und Diebstähle zeigen, dass registrierte Waffenbesitzer alles mögliche unternehmen, um selber keinen Missbrauch zu begehen und Dritte daran hindern

Annahme 3: Strafen helfen.
Die falsche Aufbewahrung ist seit 2009 eine Straftat und keine Ordnungswidrigkeit mehr.

Annahme 4: Aufklärung hilft
Wie Oberstaatsanwalt Hofius erklärte, ist das Waffenrecht so kompliziert geworden, dass sich viele nicht mehr dran halten, weil sie a) nichts von den Regeln mitbekommen und b) das Gesetz nicht mehr verstehen
In Baden-Württemberg wurden z.B. die legalen Waffenbesitzer im Jahr 2003 NICHT von den neuen Reglen der Aufbewahrung informiert. Auch holten die Behörden nicht die Nachweise ein.
Die Witwe, die den Offiziersrevovler ihres Mannes (ohne Munition) im abgeschlossenen Zimmer in einem abgeschlossenen Schrank in einer abgeschlossenen Schatulle aufbewahrte, wusste gar nichts von einem Waffenschrank Stufe #B, weil ihr das keiner gesagt hatte.

Annahme 5: Entbürokratisierung hilft
Wenige, klare Regelungen im Waffenrecht statt derer, die du im Cartoon meiner Signatur erkennen kannst, könnten die Aufklärung und Sachkkenntnis (auch von Polizisten, Sachbearbeiter, legale Waffenbesitzer und auch Jedermann) vereinfachen. Viele Bürger wissen gar nicht, dass sie gegen das Gesetz verstoßen.

Annahme 6: Echte Evaluation der Sicherheitstechnik hilft
Wie in Memmingen vertrauen viele auf ELEKTRONISCHE Sicherungen. Hier wäre es mal wichtig, zu erfahren, welche Sicherungen wirklich sicher sind und welche nur Sicherheit vorgaukeln (z.B. Biometrie in Massenprodukten). Auch der Umgang mit Zahlencodes (z.B. monatlich ändern, Bedienfeld von Fettflecken befreien) ist hierbei zu beachten.

Mein FAZIT: Der Vater in Memmingen dachte, er hätte alles richtig gemacht. Die Polizei hatte ihm das auch 2010 bescheinigt. Die Frage bleibt: Wie konnte der Junge die Sicherung aushebeln? Bedienungsanleitung aus dem Internet? Ausspionieren des Zahlencodes?




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