Re: [Ag-waffenrecht] Bürgerwaffe?

[Heiko Humbert <heiko.humbert AT gmx.de>]

Am 14.05.12 14:43, schrieb Pontius Piratus:
> 
>> von tirpitz4 schrieb:
>> Sebastian Möcker schrieb:
>>> Hi,
>>>
>>> gegen einen Taser spricht die nicht evidente Nichttödlichkeit des
>>> Systems.
>>
>> Und wieso verbieten wir dann keine Küchen-Messer?
> 
> Wir sollten die Küchenkräfte wegen Missbrauchsgefahr beaufsichtigen!

Beispiel:
Du gehst in ein Kaufhaus und holst Dir in der Haushaltswarenabteilung
ein neues Brotmesser. Du packst das in die Einkaufstüte und verlässt den
Laden.

Draußen findet eine Demo statt. Ein Polizist findet Dich "verdächtig"
(der klassissche "kriminalistische Spürsinn" - oft genannt, noch nie
bewiesen, und wenn, dann meist negativ). Der findet in Deiner
Einkaufstüte das Messer, das ganz klar eine feststehende Klinge über 12
cm Länge hat. Das Ding hat nur die durchsichtige Plastikhülle rum, mit
der es auf dem Grabbeltisch rumgelegen hat. Kein verschlossenes
Behältnis, wie von Politik und Gesetz gefordert.

Zack! Schon hast Du eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz
am Hals.

Aber in jeder Küche darf so was offen rumliegen. Jede Statistik zeigt,
daß alltägliche Gebrauchsgegenstände (Messer, Hämmer, Schraubendreher),
usw. sehr viel häufiger als Waffe mißbraucht werden, als Gegenstände,
die durch die "Zweckwidmung" im Waffengesetz eindeutig als Waffe
deklariert sind.

Bescheuert - aber das ist halt das Waffengesetz. Es ist ein politisches
Gesetz. Mit gesundem Menschenverstand haben nur ein paar wenige
Paragraphen zu tun. Der Rest ist Heuchelei und
Betroffenheitsargumentation geschuldet, aber nicht den statistischen
Tatsachen.

lg
Heiko