Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)


Chronologisch Thread 
  • From: Susanne Putsche Dobert <putsche AT hotmail.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] (kein Betreff)
  • Date: Fri, 13 Apr 2012 20:12:54 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Hallo Heiko,

wenn Du die Studie hast, gib bitte Bescheid.
Ich versuche auch mein Glück beim Professor!

Liebe Grüße

Susanne
Susanne Putsche Dobert
Rechtsanwältin
Kroatien: Batvaci 100, 52215 Vodnjan
Österreich: Floridusgasse, 1210 Wien
Deutschland: Raiffeisenstraße 30, 86663 Asbach-Bäumenheim

Am 13.04.2012 17:30, schrieb Heiko Humbert:
Viele Waffengegner beziehen sich auf eine vor 35 Jahren erstellte Studie von
Prof. Dr. Franz Streng. Derzeit Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und
Kriminologie in Erlangen. Der Artikel wurde 1977 in der Fachzeitschrift
Kriminalistik veröffentlicht. Dieses Werk gilt bis heute als Referenz.

In dieser Studie finden sich Behauptungen wie:
• Besitz einer Schusswaffe ist oftmals der Auslöser für das Begehen einer
Straftat
• Die Waffe dient als Fetisch
• Es wird psychische Labilität mit Waffengewalt kompensiert
• Waffen sind dazu geeignet Selbstunsicherheit und Ängstlichkeit zu
kompensieren, dem Träger das Gefühl von Männlichkeit und Potenz zu
vermitteln und Aggressionen und frustrierte Sexualität abzureagieren.
• Die Schusswaffe als typisch männliche Waffe ist mitunter ein
„symbolischer Ersatz des männlichen Gliedes“
• „Schießen oder Bedrohen mit Feuerwaffen [kann] den Geschlechtsverkehr
symbolisieren.“

Diese Studie bezieht sich auf die Aussagen von nur 14 Probanden (auch noch
aus einer ausgesuchten Gruppe) und kann damit nicht als repräsentativ
angesehen werden. Trotzdem werden genau diese Argumente aus einer recht
selektiv angelegten Studie herangezogen um haarsträubende Behauptungen zu
konstruieren und aufrechtzuerhalten.

Aufgrund dieser (falsch verstandenen und/oder interpretierten) Studie werden
Millionen von zuverlässigen, geistig gesunden, Jägern, Sport- schützen
und Waffensammlern in die Nähe von sexuell Frustrierten, machtgeilen, von
Minderwertigkeitsgefühlen gesteuerten, Neurotikern, Amokläufern und
Straftätern gerückt, was - statistisch sehr leicht belegbar - völlig
falsch ist.

Es gibt inzwischen eine Menge neuer Studien, die das Prädikat
repräsentativ verdienen, und in denen ganz klar belegt wird, dass die oben
genannten Behauptungen vielleicht auf einen sehr kleinen Teil der illegalen
Waffenbesitzer anwendbar ist, aber definitiv nicht auf Legalwaffenbesitzer
zutrifft. „Die Motivation ist die Waffe“ Interview mit dem Forscher Arne
Niedernbacher.

Die absichtliche und irreführende Verwendung dieser diskriminierenden und
stigmatisierenden Behauptungen durch Politik, Medien und uninformierte
Bürger ist ehrenrührig und beleidigend.

Ich versuche seit einiger Zeit an diese Studie heranzukommen. Bisher habe
ich auf meine Anfrage keine Antwort von Dr. Streng bekommen. Aber vielleicht
finde ich sie in der Unibibliothek in Erlangen. Ist ja nur 20 km von mir
weg.

lg
Heiko


Am 13.04.12 16:58 schrieb "Dirksen-Immo AT t-online.de" unter
<Dirksen-Immo AT t-online.de>:

Interessante Betrachtung!

Als Jäger seit 35 Jahren habe ich niemals diese Empfindung
aufgebracht, habe meine Waffe/n stets als Mittel zum gewollten zweck
geführt und/oder auch eingesetzt.

Da gab es keine Stimmung von Übermacht und Geltungsbewertung. Es gab
auch niemals den Gedanken, je die Waffe anders einzusetzen, als eben -
für die Bestimmung - Jagd.

Was dabei eine Rolle spielt, ist, daß ein Jäger vor dem Erreichen
seines Lappen sehr viel trainieren muß, die Sicherheitsbestimmungen,
den Umgang, die Pflege und das Schießen beherrschen muß. Bei allen
Handlungen spielt die Sicherheit die größte Rolle.

Das übersteigt eigentlich schon fast oder gar mit Sicherheit die
Anforderungen an einen jungen Soldaten, der so eine Kanone mit rund 20
Jahren in die Hand gedrückt bekommt und damit locker, geladen und
entsichert im Gelände trainiert.  "Sprung auf -
marsch-marsch-hinlegen!!!!"

Das geschieht für Übungszwecke mit Platzpatronen. Wer aber weiß,
welches Risiko selbst von denen ausgeht, lacht nicht darüber!

Angsthasen sterben nicht aus, die haben auch Schiß, wenn sie nur
einen Polizisten vor Augen haben. Warum eigentlich?  Weil der eine
Waffe hat, oder weil der an ihm etwas zu bemängeln haben könnte?

Dabei sind das doch auch erzogene "Bürger in Uniform"  -   Behaftet
mit allen Fehlern und Mängeln die auch andere Menschen mitbringen.
Die Vorauslese ist auch nicht so sicher!

Haben vielleicht schon mehr Polizisten unsachgemäß oder illegal von
ihrer Waffe Gebrauch gemacht, als die übrigen Waffenbesitzer mit
Registrierung? 

Wie schon von einem Diskussionbeitrag per Telefon gesagt:

Ein Waffenbesitzer ist schon so ganz leicht in Gedanken der
Ordnungskräfte, der Exekutive, aber auch der Judikative,
"vorbestraft"! 

Wer ein Formblatt bei der Staatsanwaltschaft einsieht, wie ich das
soeben tat, um festzustellen, daß die bei einer Strafanzeige gegen
einen "netten Menschen" überhaupt nichts getan hatten,

wird schon per Formblatt nach "Waffenbesitz"  und  "ob die
Meldebehörde Zugriff zu dieser Akte bekommen soll" -  angeführt.

Also:  Das  "W"  auf den Formblättern und bei den Personalien steht
oben an. 

Leider nicht bei denen, die illegal mit Waffen versorgt sind.

Gruß 

Herbert Dirksen




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang