Re: [Ag-umwelt] Vom Klimaskeptiker zum Warner? - Getarnter Klimaforscher sorgt für Aufregung

[Leapfrog <FuzzyLeapfrog AT gmx.de>]

Am 07.08.2012 um 03:25 schrieb "Dr. Volker Jaenisch" 
<volker.jaenisch AT inqbus.de>:

> Ahoi!
> 
> Ich persönlich mag Konvertiten nicht, sie sind IMHO oftmals extrem.
> Ob also ein Herr Muller für oder gegen den Klimawandel votiert ist für mich 
> genauso egal
> wie eine Frau Curry, die versucht in diesem unfruchtbaren Dialog das Beste 
> zu finden.
> Ich halte mich an die Paper und bilde mir aufgrund meiner Expertise meine 
> eigene Meinung.
> Leider können das nicht viele ebenso tun.
> 
> Damit also eine Masse von Menschen eine Meinung erwirbt muss irgendwo ein 
> Multiplikator sein.
> Früher war dies der Priester/Professor, dann der Fernseher dann das 
> Internet. Da letzterem völlig die Kontrollinstanz über die Qualität des 
> Inhalts
> entglitten ist, haben wir also endlich wieder den Zustand vor der 
> Aufklärung erreicht. Jeder glaubt an irgendwas und das kann er auch belegen.
> So viel zur aufklärerischen Funktion des Internets. Das Medium klärt 
> niemanden auf, eine Kultur ist nötig Aufklärung zu erzielen.
> Leider scheint das nur wenigen Net-Citycens klar zu sein.
> 
> In der Auseinandersetzung (Ich sage jetzt bewusst nicht Diskussion - die 
> Diskussion darüber was mit unserer Erde passiert findet in
> Fachmagazinen statt.)

An dieser Stelle mal ein Einwurf der diese AG mit einem anderen Piratenthema 
verknüpft:

Viele Fachmagazine sind für die meisten nicht zugänglich, da nicht Open 
Access. Schon öfter hätte ich gerne mal einen Artikel zitiert der aber leider 
außerhalb der Uni / des Instituts - diese zahlen teures Geld für den Zugang - 
keinem zugänglich ist.

Wäre es nicht wichtig - jetzt auch mal abseits der Wichtigkeit für eine 
Meinungsbildung zum Klimawandel - dass Forschungsergebnisse offen zugänglich 
sind?

Für die "Auseinandersetzung" - ob "mit einem Thema" oder "in einer Gruppe" - 
wäre das gerade auch im Bezug auf die Klimadebatte doch ebenfalls wichtig, 
oder?

LG,
Claudia

> ob man nun an einen antropogenen Klimawandel glaubt oder nicht, spielt also 
> die Faktenlage so gut wie keine Rolle.
> So lange keiner die Fakten an der Realität falsifizieren kann sind sie 
> bedeutungslos - zumindest für die, die das glauben wollen.
> 
> Selbst wenn wir Wissenschaftler glasklar mathematisch bewiesen hätten, dass 
> wir jetzt handeln müssen, damit es für unsere
> Zivilisation nicht in 20 Jahren sehr ungemütlich wird, so würde es 
> letztendlich nichts bewirken. Meinungen werden nicht durch Wissenschaft
> gemacht, jedenfalls
> nicht innerhalb einer Generation.
> 
> Die beiden Weltanschauungen, die sich hier kreuzen sind IHMO die der 
> Aufklärung und die des Glaubens.
> 
> Da es immer einfacher ist dem Volk irgendwas hinzuwerfen, als ihm 
> Bildung/Aufklärung zu bringen, sind natürlich
> die Organe der Desinformation strukturell im Vorteil. Noch dazu müssen die 
> Organe der Desinformation keinerlei Standards an Glaubwürdigkeit
> erfüllen, Wunder genügen vollauf.
> Von daher ist der Kampf gegen die Desinformation gegen den Klimawandel in 
> den Medien schon längst verloren.
> 
> Daher solten wir tatsächlich Kochrezete anstelle von geistiger Energie 
> aufbringen. Denn mehr machen unsere Opponenten auch nicht.
> 
> Klügere Menschen als ich gehen davon aus, dass es noch 10-20 Jahre dauern 
> wird, bis der Klimawandel
> unsere Erde so gebeutelt hat, dass selbst dem letzten klar ist, das die 
> Klimaskeptiker von damals an die letzten Bäume gehänkt gehören.
> 
> Leider werde dann wohl ich daneben baumeln weil der Mob nicht sehr viel 
> Unterscheidungsvermögen mehr aufweisen wird.
> Alles was mit Klima zu tun hat wir ausradiert ob dafür oder dagegen ist 
> egal.
> 
> Wenn man 2052 gelesen hat, kann man sich entscheiden ob man eher der 
> Meinung ist, dass der Autor und die 70 Co-Autoren,
> welche im O-Ton Ihre Meinung zur Entwicklung der nächsten 40 Jahre darlegen 
> Quatsch erzählen, und das nur Science Fiction ist, oder
> ob das authentisch ist und damit ernst zu nehmen.
> 
> Ich zitiere hier nur den Autor:
> 
> """
> The "growth versus no-growth" debate has already raged for forty years. It 
> can be simplified as a conflict
> between traditionalists -- the "pro-growers" who want continue economic 
> growth based on fossil fuels --
> and the sustainabiltity crowd the "hesitators" who seek enduring life 
> satisfaction within planetary limitations and doubt that continued
> economic growth is the right tool. The clash between the pro-growers and 
> the hesitators is an interesting example of a paradigm conflict
> -- a conflict between two incompatible wordviews. The available data from 
> the real world is not yet sufficient to decide which paradigm
> will server humanyty best, Although the climate callenge is starting to tip 
> the scale in favor of the hesitators. The fact that the world's output
> of conventional oil production seems to have reached a plateau, and is 
> declining in in many regions, adds further support
> to the thought that humanity is approching planetary limits.
> """
> 
> 
> Von daher ist wie ich genau hier in dieser AG lernte auch jede 
> Auseinandersetzung mit sogenannten Klimaskeptikern sinnlose 
> Energieverschwendung.
> Entweder sind diese sowieso bezahlte Agenten großer Interessenverbände, 
> oder von ihrer Weltsicht so stark überzeugt, dass sich Argumente auf sie
> nicht mehr auswirken.
> Die Idee mit den Kochrezepten erscheint mir wirklich die Beste zu sein, 
> neben Teern und Federn.
> 
> Es mag nicht sonderlich Piratisch erscheinen, aber welcher 
> Kaninchenzüchter-Verein duldet in seinen Reihen Füchszüchter :-).
> 
> """
> There will be grous for and against everything. If the leaders try to move 
> forward they will be opposed; if they try to move backwards the will
> also opposed. There will be well organized perssure groups pushing right, 
> and equally strong and eloquent groups pushing left. And if the tired
> goverment tries to stand still, there will be groups calling for action.
> The effecton productivity growth is obvious: the pace of advance will slow 
> down because it will take longer to agree.
> """
> Ich denke viel besser kann man das Dilemma der Piraten nicht beschreiben.
> 
> Ich bin der Meinung unbelehrbare Aktionisten auf dieser Liste entweder 
> auszugrenzen: Kochrezepte,
> oder sogar auzusperren. Wenn wir uns noch so brutal gegen Störer schützen 
> rufen wir auf der anderen Seite nicht gleich zum Holocaust auf.
> Dialog ist schön, wo man ihn sich leisten kann. Ich denke nicht dass wir 
> viel Dialog (mit dem "Feind") übrig haben,
> wenn wir uns der Aufgaben dieser AG mal bewusst werden.
> 
> Ja, genau das ist der Weg zu Extremismus. Aber ich habe so langsam das 
> Gefühl das wir Piraten zumindest mal etwas Position gebrauchen könnten.
> Ich bewundere da Danebod der ab und oft nur mit ein paar markigen 
> Kommentaren anwesend ist, aber von allen respektiert und
> geachtet wird. Er macht nicht viele Worte, und sagt was Sache ist. Evtl. 
> sollten wir uns in diese Richtung orientieren.
> 
> Auf der anderen Seite sollten wir natürlich nicht vergessen für besonders 
> gelungene Beiträge z.B. besondere Coctails zu servieren.
> 
> Beste Grüße
> 
> Volker
> 
> -- 
> Dr. Volker Jaenisch
> Geschäftsführer
> 
> Inqbus GmbH & Co. KG
> Softwareentwicklung, Consulting & Hosting
> Karl-Heine-Straße 99 | 04229 Leipzig | Deutschland
> 
> Telefon: +49 341 989758-54
> Fax: +49 341 989758-79
> E-Mail: volker.jaenisch AT inqbus.de
> Web: http://inqbus.de/
> 
> Persönlich haftende Gesellschafterin: Inqbus Management GmbH (Amtsgericht 
> Leipzig, HRB 27350)
> Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Maik Derstappen, Dr. Volker 
> Jaenisch, Thomas Massmann, Markus Zapke-Gründemann
> 
> Registergericht: Amtsgericht Leipzig
> Registernummer: HRA 16424
> 
> Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE278744671
> 
> -- 
> Ag-umwelt mailing list
> Ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-umwelt
> http://wiki.piratenpartei.de/AG_Umwelt/Mailingliste/Regeln