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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie


Chronologisch Thread 
  • From: Frank Roeder <frank-roeder AT gmx.net>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie
  • Date: Sat, 12 May 2012 12:30:45 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Am 12.05.2012 11:58, schrieb bestenfalls:
Aha:

Wie denn auch, da sie ja nach Kauf und Einsatz des genmanipulierten Saatguts pleite waren, konnten sie Nichts mehr kaufen!

die monopolkapitalistischen Geschäftspraktiken von Monsanto sind natürlich unterirdisch, haben aber erstmal nichts mit Gentechnologie sondern mit Leistungsschutzrechten zu tun.

Kommt es tatsächlich auf die Anzahl der genmanipulierten Pflanzenarten an oder vielmehr auf die Anzahl des eingesetzten Pflanzen und die genutzten Flächen?

Baumwolle:
400 000 Bauern bauen Gen-Baumwolle an - Jährlich Neukauf von Saat
Link: http://www.welt.de/print-welt/article496413/Indiens-Landwirte-verschulden-sich-fuer-Gen-Saatgut.html

Leinsamen
http://www.sueddeutsche.de/leben/genmanipulierter-leinsamen-gen-saat-breitet-sich-aus-1.34867

Mais & Soja usw.

Weltweit werden auf rund 125 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, das entspricht der dreieinhalbfachen Fläche der Bundesrepublik. Ob süße Snacks, Suppen oder Fertigbackwaren – gentechnisch veränderte Lebensmittel sind, insbesondere bei Importprodukten, schon lange ein fester Bestandteil des deutschen Speiseplans. Auch Fleisch und andere tierische Produkte stammen häufig aus der Mast mit genverändertem Mais oder Soja.

Link: http://www.zeit.de/online/2009/10/kekule-genmais

Raps:

Pestizid-resistenter Raps
Pestizid-resistenter Raps enthält ein Gen, das es der Pflanze ermöglicht, einem bestimmten Unkrautvernichtungsmittel zu widerstehen. Dieses Gen stammt aus einem Bakterium, das von Natur aus in der Lage ist, bestimmten Pestiziden zu widerstehen. Der Landwirt kann nun solche Felder mit dem betreffenden Pestizid „spritzen" und so die meisten unerwünschten Pflanzen auf dem Feld vernichten, ohne den Raps zu schädigen.

Link: http://www.bionetonline.org/deutsch/content/ff_cont3.htm

Zuckerohr:

http://www.bionetonline.org/deutsch/content/ff_cont3.htm


Sojabohnen:

http://www.bionetonline.org/deutsch/content/ff_cont3.htm

Kartoffel:

Die Genkartoffel:

Der Anbau der Gentech-Kartoffel Amflora ist umstritten, da die Kartoffel ein antibiotikaresistentes Marker-Gen enthält. Da Mediziner in der humanmedizinischen Therapie auf Antibiotika angewiesen sind, befürchten Kritiker, dass die massive Verbreitung von Resistenzgenen in der freien Natur über den extensiven landwirtschaftlichen Anbau die Wirksamkeit solcher Medikamente sehr bald erheblich beeinträchtigt.

Link: http://www.nachdenkseiten.de/?p=3913


Das waren grade mal 7 Pflanzenarten...ohne mich bemüht zu haben ;-)

das sind alles transgene Pflanzen der 1. Generation, da waren dann noch noch Antibiotikaresistenzen vorhanden, um sie im Labor zu selektionieren, die bekommen heute keine Zulassung mehr bevor die nicht rausgekreuzt werden, obwohl die "Gefahr" durch diese Markergene
auch nur theoretisch ist.

die Resistenzen gegen das Totalherbizid Roundup sind ein Monsantopatent und hier gilt wieder das kritikwürdige Leistungsschutzrecht. Roundup ist aber zumindest biologisch abbaubar, was von vielen sonst eingesetzten Selektivherbiziden leider nicht behauptet werden kann.

* Saatgut steril
Unüblich, aber möglich. Hat allerdings nichts mit Gentechnik zu tun.

* Mutantenpflanzen am Rand der Felder mit genveränderten Pflanzen
Passiert mit konventionell gezüchteten Sorten genauso.
Wenn ich eine
schädlingsresistente Sorte habe, kann sich die Resistenz natürlich in
die Wildnis auskreuzen. Dazu spielt es aber keine Rolle, wie diese Sorte
gezüchtet wurde.

Um die geht es aber gerade nicht, außerdem entschuldigt es nicht den zusätzlichen Einsatz von genmanipulierten Pflanzen, sondern verharmlost diesen nur:


nochmal wenn der Selektionsdruck nachlässt, dann kreuzen sich Resistenzen früher oder später wieder raus, weil sie den Pflanzen keine Vorteile bringen, egal ob bei Wildtypen, gezüchteten oder transgenen Pflanzen.

Die neuen Gene aus dem Raps könnten auf andere Pflanzen übertragen werden, die dann ebenfalls pestizid-resistent werden könnten. Der Einsatz des betreffenden Pflanzenschutzmittels würde sinnlos.
Manche „Unkräuter" sind nahe mit Raps verwandt und der Raps-Pollen kann diese Pflanzen bestäuben. So könnten Resistenzgene aus dem Raps z.B. auf die Kohlrübe oder Wruke, ein in Rapsfeldern häufiges Unkraut, übertragen werden. Ein pestizid-resistentes Unkraut wäre entstanden.

Link: http://www.bionetonline.org/deutsch/content/ff_cont3.htm

nochmal eine Resistenz gegen ein Pestizid ist für die Pflanze eher ein Nachteil und bringt ihr nur dann Vorteile, wenn das Pestizid auch permanent eingesetzt wird, eine Gefahr für die Umwelt (oder den Verbraucher) ist wenn dann nur das Pestizid und nicht eine Resistenz dagegen, die sich eben auch natürlicherweise durch Mutation und Selektion ausbilden kann (gerade bei Bakterien und sogenannten Schädlingen mit hohen Generationszyklen)

PS: Mutant ist an der Stelle das falsche Wort.

* Bauern die ihr Hab und Gut verloren weil ihre Felder kontaminiert wurden
* Bauern die darüber klagen dass ihre Rinder sterben nachdem sie auf
Genfood umgestellt haben
Klingt beides unplausibel, da bist du einen Nachweis schuldig.



Aber das ist ja alles Mumpitz und völlig harmlos, denn eine Verschwörung von Greenpeace und Co. Das sind die wahren Übeltäter, denn die sind ja so gierig und nicht die Industrie...oder?

Monsanto ist sicher gieriger als Greenpeace, aber beide haben Partikularinteressen und verbreiten eben keine seriösen Informationen.

Gruss Frank @FraRoeBer




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