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Betreff: Ag-umwelt mailing list
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- From: Frank Roeder <frank-roeder AT gmx.net>
- To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie
- Date: Sat, 12 May 2012 12:48:58 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Am 11.05.2012 17:00, schrieb Dr. Volker Jaenisch:
Yep. das ist die entscheidende Frage. Diese kann die Wissenschaft alleine
nicht beantworten.
Dafür braucht es Ethikkommisionen, Politiker und Bürger, welche sich
zusammensetzen und darüber diskutieren.
absolut hier stimme ich zu
Wenn eine Pflanze durch z.B. Genveränderung Gifte gegen seine SchädlicheDas sehe ich nicht so, der Schädling sicher auch. Die Definition was ein
erzeugt, kann das eine Hilfe sein.
Nützling und ein Schädling sind ist völlig willkürlich.
Betrachtet man die meisten Gräser von denen wir uns ernähren so sind dies
eigentlich Erstbesiedler, welche eine geringe Biodiversität
benötigen um sich überhaupt zu entwickeln. Wenn wir diesen Pflanzen (als GVO)
noch dazu Schwachstellen entziehen, mit denen sie in der Natur
eine höhere Fitness aufweisen als die Wildpflanze so entsteht mit ziemlicher
Sicherheit im ursprünglichen Ökosystem in dem diese Pflanze
heimisch war eine heftige evolutionäre Verschiebung hin zur GVO-Pflanze. Nur
weil die Hybride die bisher durch Züchtung/Kreuzung erzeugt worden
sind in der Regel
irgendwo einen anderen Schwachpunkt hatten z.B. in der Reproduktionsrate oder
gar steril waren haben sie die Wildarten nicht komplett verdrängt.
ein Feld zum Anbau von Agrarprodukten ist natürlich kein Ökosytem, auch nicht in der sogenannten ökologischen Landwirtschaft und absolut nichts was auf Feldern angebaut wird oder aber auf Weiden und/oder in Ställen gehalten wird, entspricht noch den Wildformen!
Wenn dadurch diese ErbgutveränderungDie Frage ist immer ein Kosten/Nutzen Abwägung. Wer hat einen Nutzen davon,
die Natur negativ beeinflusst wird (Verkreuzung, Tieresterben die die
vergifteten Schädliche fressen, ...) ist das dann noch immer eine Hilfe?
Wer entscheidet wie, was eine Hilfe für die Menschheit ist?
dass wir GVOs in der Natur ausbringen?
Gibt es überhaupt von reinen Profitinteressen abgesehen eine Notwendigkeit?
Der aktuelle Bericht der Club of Rome zeigt ja gerade, dass die realen Profite
(bereinigt man sie um die Kosten die der "Natur" entstehen)
stetig sinken.
Dies scheint mir der wahre Antrieb dahinter zu sein z.B. GVOs einzusetzen.
Genau wie Fracking ist es eine Business as usual Strategie welche ein
überkommenes
Produktions-Prinzip versucht noch ein paar Jahre weiter am laufen zu halten,
wo doch schon lange klar ist, dass es so allein mittelfristig nicht
weitergeht.
Wenn wir z.B. den Mars kolonisieren wollen, oder resistente Hydrokulturen für
eine Mondstation benötigen dann wird sicher an GVOs kein Weg
vorbeigehen.
Aber hier auf der Erde sehe ich für GVOs einfach keinen sinnvollen Platz.
solange wie die Menschheit wächst und immer mehr Energie verbraucht, ist es leider unerlässlich insbesondere die Nahrungsmittelproduktion möglichst umweltverträglich zu erhöhen und aus meiner sicht führt da auch an neuen Züchtungsmethoden kein Weg vorbei, die Frage ist wo und wie und wo man GVO sinnvoll und gerade nicht alleine unter der monopolkapitalistischen "Herrschaft" von Monsanto einsetzt.
Also habe ich sehr sehr große Bedenken, wenn der Menschen GrenzenIch teile Deine zukunftspessimistische Ansichten nur zum Teil. Zumindest
überschreitet, die ihm nicht zu stehen zu überschreiten. Es ist keine
Frage der Forschung, sondern u.a. der Ethik und eine Frage von
Grundsätzen, wo die Grenzen der Menschen auf diesem Planeten liegen...
haben wir in der BRD und in Japan
kaum noch AKWs im Betrieb. Dort ist also Licht am Ende des Tunnels.
Letztendlich ist Erkenntnis immer erstmal wertfrei. Aber auch beim Einsatz
von Technologie sollte man auf die Wissenschaftler hören.
Es gibt genug Wissenschaftler, welche in der Gentechnik arbeiten und trotzdem
kritische Positionen dazu haben.
IMHO sind es nicht die Wissenschaftler, sondern große Lobbyorganisationen,
welche deren Erkenntnis z.B. durch Patente instrumentalisieren und dann
in verhängnisvoller Weise einen Komplex aus Geld, Macht, Politik um des
Profit willen geschmiedet wird, der von außen kaum angreifbar ist.
Das läßt sich auf viele Bereiche übertragen von der Tabakindustrie über Big
Oil bis hin zu den Energiekonzernen welche Klimaskeptiker finanzieren.
Daher ist die Frage der Gentechnik nur eine von vielen Gebieten. Die
Erkenntnis und die Methoden sind wertfrei. Wir brauchen also Gesetzte, welche
den Willen der Bevölkerung abbilden (und am besten noch den von nicht
geborenen Generationen) welche Technologien sie der Wirtschaft zugesteht
und welche nicht.
Gleichzeitig dürfen diese Gesetze nicht ideologisch verbrämt sein und
technischen Fortschritt abwürgen.
Definitiv keine einfache Frage.Yep. Aber dafür gibt es ja uns Piraten :-).
der letzte Absatz gefällt mir auch sehr gut und den kann ich nur unterschreiben
Gruss Frank @FraRoeBer
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, (fortgesetzt)
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Frank Roeder, 16.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, bestenfalls, 17.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Christoph "Pluto" Puppe, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Stephan Verbücheln, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Dr. Volker Jaenisch, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Christoph "Pluto" Puppe, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Dr. Volker Jaenisch, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Andreas Rohrmann, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Dr. Volker Jaenisch, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Frank Roeder, 12.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, volker jaenisch, 12.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Stephan Verbücheln, 11.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, bestenfalls, 12.05.2012
- Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie, Stephan Verbücheln, 12.05.2012
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