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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] AG Gentechnologie
  • Date: Fri, 11 May 2012 14:18:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: INqbus Gmbh & CO. KG

Ahoi!

On 11/05/12 11:05, Stephan Verbücheln wrote:
> On 05/11/2012 09:05 AM, Christoph "Pluto" Puppe wrote:
>> Naja, ein direkter Eingriff in das Erbgut ist schon was anderes als
>> Selektion und Auslese.
> Klassische Züchtung ist nicht nur Selektion und Auslese. Weizen zum
> Beispiel ist eine Kreuzung von drei verschiedenen wilden Arten (!!) und
> ist genetisch betrachtet ein totales Frankenstein-Monster, denn es hat
> keine Chromosomen-Paare (mütterlich und väterlich), sondern ganze sechs
> (!!) Sätze von Chromosomen.
>
> <http://de.wikipedia.org/wiki/Polyploidie>
Ich bin zwar keine Biologe, mag hier aber doch mal einhaken.
Es ist definitiv etwas anderes ob Plfanzenarten gekreuzt werden, oder das
Erbgut anderer Lebewesen
in ein Saatgut eingefügt wird (Chimären). Letzteres ist auf "natürlichem
Wege" nicht so ohne weiteres möglich.

Das aus der Kreuzung mehrerer wilder Arten etwas gänzlich gefährliches
entsteht ist recht unwahrscheinlich, da alle
konstituierenden Arten schon sehr lange auf der Erde existieren und daher
evolutionäre eingeordnet sind.
Bei gänzlich neuen Arten (welche Gentechnisch erzeugt werden) ist hingegen
nicht klar, wie sich diese in die Ökosysteme einfügen
und wohin das eingeschleuste Erbgut sich evtl. verbreitet.

Allein invasive Arten (welche nur durch Handel von Ökosystem-A nach
Ökosystem-B wandern) erzeugen riesige Schäden am Ökosystem.
Wenn also schon vorhanden Arten solche Schäden verursachen können, ist recht
klar, dass neue gentechnisch erzeugte Arten das gleiche
Potential besitzen, wie invasive Arten.

Es gibt also ein Risiko. Und bie jeder Risko-Abschätzung muss mit dem Nutzen
verglichen werden. Den Nutzen gentechnisch veränderter Pflanzen
sehe ich überhaupt nicht:
* weder wird die Biodiversität durch diese erhöht
* noch Monokulturen reduziert
* noch Düngemittel und Pestizideinsatz reduziert.
* die sozialen und gesundheitlichen Bedingungen für die Bauern werden nicht
verbessert

Es gibt einzig Behauptungen, dass sich der Ertrag steigern ließe. Die Frage
z.B. des Hungers auf der Welt ist aber nicht durch höhere Erträge zu
beantworten.
Daher dienen höhere Erträge i.d.R. nur der Gewinnmaximierung der Großbauern
und globaler Food-Chains, welche die reichen Nationen mästen.

Ich begrüße die Gentechnik und die Genforschung, sie sollten aber nur für
Dinge eingesetzt werden, welche der Menschheit wirklich helfen.

Beste Grüße

Volker Jaenisch


--
Dr. Volker Jaenisch
Geschäftsführer

Inqbus GmbH & Co. KG
Softwareentwicklung, Consulting & Hosting
Karl-Heine-Straße 99 | 04229 Leipzig | Deutschland

Telefon: +49 341 989758-54
Fax: +49 341 989758-79
E-Mail: volker.jaenisch AT inqbus.de
Web: http://inqbus.de/

Persönlich haftende Gesellschafterin: Inqbus Management GmbH (Amtsgericht
Leipzig, HRB 27350)
Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Maik Derstappen, Dr. Volker Jaenisch,
Thomas Massmann, Markus Zapke-Gründemann

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Registernummer: HRA 16424

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