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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Fritz Vahrenholt: ein Klaus Traube der Klimaskeptiker?

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Fritz Vahrenholt: ein Klaus Traube der Klimaskeptiker?


Chronologisch Thread 
  • From: <klaus.oellerer AT oellerer.net>
  • To: <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Fritz Vahrenholt: ein Klaus Traube der Klimaskeptiker?
  • Date: Mon, 6 Feb 2012 06:03:46 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hallo Pierre,

in meiner Präsentation ist der Divergenz Sonne/globale Temperatur ab 1980 die Folie 7 gewidmet.

www.KlimaNotizen.de/diverseDateien/2012.01.24_Praesentation KlimaKontroverse_Klimabericht-Sonne_K.pdf

Und der Verlauf Sonnenflecken/globale Temperatur ist dort rot in Folie 5 gezeigt.

 

Auf die wichtigste Frage bist Du nicht eingegangen:

Ist es Zufall das von 1610 bis 1980 die Sonnenaktivität (in Sonnenflecken gemessen) und die globale Temperatur überwiegend gut bis sehr gut korrelieren?

Das ist in diesem Zusammenhang die wichtigste aller Fragen. Und unabhängig davon wie man zu einer möglichen Antwort steht gehört sie geklärt, wenn man „Understanding and Attributing Climate Change“ (Chapter 9) betreibt wie der Klimabericht es dort macht. Aber er behandelt diese Korrelation nicht.

 

Sollte es geklärt werden oder kannst Du begründen wieso nicht?

Allein, dass es diese weltweite öffentliche Diskussion gibt ist aus meiner Sicht ein triftiger Grund das entsprechend zu klären.

Das Cern in Genf widmet dem Thema sogar das berühmte CLOUD Experiment. Der neue Spiegel handelt im Interview mit Vahrenholt davon.

Bild.de von heute hat eine große Geschichte auch zur Sonne:

Globale Erwärmung Die CO2-Lüge

http://www.bild.de/politik/inland/globale-erwaermung/die-co2-luege-klima-katastrophe-ist-panik-mache-der-politik-22467268.bild.html

 

Das Thema ist weltweit schon länger am kommen und jedenfalls schon lange vor 2007 als der Klimabericht erschien.

Ich selbst wurde 2001 durch einen Spiegelartikel aufmerksam.

 

Die Divergenz seit den 80ern macht die vorherigen 370 Jahre (1610 bis 1980) Korrelation überhaupt nicht unbedeutend. Wie sollte es auch.

Hat die Sonne nun aufgehört das globale Klima derart zu beeinflussen?

Was sind die Gründe für die abrupte Divergenz ab den 80ern?

Meeresphänomene? CO2? Oder was sonst?

 

Bis dann

Klaus

 

 

 

 

 

 

Von: ag-umwelt-bounces+klaus.oellerer=oellerer.net AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-umwelt-bounces+klaus.oellerer=oellerer.net AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Pierre Busch
Gesendet: Sonntag, 5. Februar 2012 14:28
An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-umwelt] Fritz Vahrenholt: ein Klaus Traube der Klimaskeptiker?

 

Klaus, der Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Temperaturverlauf ist leider ausgerechnet nur bis 1980 synchron, für die letzten 30 Jahre verlaufen beide so unterschiedlich, dass die Sonnenaktivität für den Temperaturverlauf schlicht nicht in Frage kommt. Die Daten für die Zeit nach 1980 sind bekannt, warum unterschlagen das Diagramm in deiner Präsentation und dein Hinweis in deiner Mail ausgerechnet diesen Zeitraum? Damit löst sich der Wert deiner Grafik mal kurz in Luft auf, wenn du schon das Wort "wertlos" hier ins Spiel bringst, dann sind das jedenfalls nicht die "Schlussfolgerungen des IPCC-Reports". 

 

Wenn ich das richtig sehe, wird ein prinzipieller Einfluss der Sonnenaktivität auch angenommen. Er ist mit 0,12 W/m² (siehe IPCC-Report, die von dir erwähnte Seite) schlicht zu schwach und kann vom Verlauf her (letzte 30 Jahre) den entscheidenden Teil der Temperaturkurve nicht erklären. Wieso sollte man diesen Faktor also als Hauptreiber beim derzeitigen Stand der Forschung in den Fokus stellen????

Das sind ausreichende Gründe um den von dir angesprochenen Ursachenzusammenhang erst mal nicht anzunehmen, die bekannten Fakten sprechen insgesamt dagegen. Selbst auf Svendsmark und Co wird auf der von dir genannten IPCC-Berichts-Seite eingegangen, eine irgendwie prinzipiell falsche Heransgehensweise des IPCC an dieses Thema kann ich da nicht feststellen, wozu die Aufregung? 

 

Der Ton deiner Mails wird schon wieder mit jedem Mal drastischer, die erste schien noch konstruktiv und inhaltlich geprägt, die letzte ist dann schon wieder etwas wirr. Du verwendest erstens eine Grafik die trotz bekannter Daten 1980 aufhört und ziehst dann auch noch zweitens einen für mich unzulässigen Bogen von genau dieser Diskussion eines kleinen Teilthemas zur gesamten Wertlosigkeit eines 3000 Seiten langen Berichts!! 

 

Wieso nimmst du auf dem Weg von einer Diskussion eines Teilthemas immer nach spätestens 2 Mails die Abkürzung zur pauschalen Wertlos-Bewertung des Sachstandsberichtes? Gehen dir auf dem Weg dazwischen die Argumente und die Puste aus? Willst du die Einzelthemen gar nicht inhaltlich diskutieren, sondern ist dein eigentliches Ziel eine Hetze gegen den IPCC und diesen Bericht?? Warum das Ganze dann ausgerechnet in diesem Forum? Das Thema und auch speziell der teilweise synchrone Verlauf werden in der FAQ verlinkt, Antworten auf deine Fragen hättest du dort gefunden. Warum dann noch hier posten??  

 

Ich bin mit der Arbeit des IPCC insgesamt recht zufrieden (trotz Potentials für Verbesserungen und Veränderungen) und sehe keinen Grund zu deiner pauschalen Sichtweise zu konvertieren, auch nicht wenn du es mit drastischen Zuspritzungen und mit fragwürdigen Methoden versuchst. 

 

Besten Gruß

 

Pierre

 

 

 

Leider, schon wieder viele Worte für letztlich 0 neue Inhalte oder Fortschritt! 

 

 

 

 

 

Am 5. Februar 2012 12:58 schrieb <klaus.oellerer AT oellerer.net>:

Guido,

erkläre mir mal bitte warum der Klimabericht die jahrhundertelange starke Korrelation zwischen Sonne und globaler Temperatur bis in die 1980er nicht erwähnt noch kommentiert.

Diese Frage ist äußerst wichtig. Nicht nur im Hinblick auf die öffentliche Diskussion.

Nun ist „correlation not causation“, d.h., dass ein Gleichlauf nicht auch automatisch einen Ursachenzusammenhang beweist. Aber eine Korrelation legt diesen Zusammenhang nahe. Und dann muss man begründen, ob ein Ursachenzusammenhang besteht oder nicht.

Wenn man das ignoriert, darf man sich über grundsätzliche Zweifel am Klimabericht nicht wundern.

 

Denn, wenn ein Ursachenzusammenhang besteht, dann muss folgerichtig auch die Erklärung des vergangenen globalen Temperaturganges im Klimabericht falsch sein. Und dann heißt das, dass den anthropogenen Treibhausgasen zu viel Bedeutung und der Sonne und wohl auch den Meeresströmungen zu wenig beigemessen wird.

Und dann heißt das auch, dass alle auf die Zukunft gerichteten Szenarien/Prognosen unglaubwürdig sind

 

Im Endeffekt kann allein diese Frage der Sonne im Klimabericht zu dem Schluss führen, dass er in seinen Schlussfolgerungen wertlos ist.

 

Beste Grüße

Klaus

 

Klaus Öllerer

www.KlimaNotizen.de

 

 

 

Von: ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Guido Körber
Gesendet: Mittwoch, 1. Februar 2012 12:26
An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-umwelt] Fritz Vahrenholt: ein Klaus Traube der Klimaskeptiker?

 

Das sieht mal wieder nach einem Galileo-Gambit aus...

 

Interessant finde ich immer wieder die Argumentationsweise der "Klimaskeptiker", da werden haufenweise Zitate angeführt, statt mal auf die Mechanismen einzugehen. Und dann kommen solche Aussagen wie, dass der Einfluss der Sonne diskriminiert wird. Müssen wir jetzt eine Kommission für Gleichbehandlung von Klimaeffekten anrufen wegen der Diskriminierung? Der Einfluss der Variabilität der Sonne wird sehr wohl in den Klimamodellen eingerechnet. Wir sind übrigens momentan wieder auf dem Weg aus dem Strahlungsminimum, ein Teil der Erwärmung in den nächsten Jahren wird also direkt auf das Konto der ansteigenden Sonnenstrahlung gehen. Nur komisch, dass wir in den letzten Jahren auch steigende Temperaturen hatten und das wo doch die Sonne im Strahlungsminimum war?

 

Ach, sorry, habe ja vergessen, es gibt einzelne Messstationen bei denen sinkenden Temperaturen gemessen wurden. Und das funktioniert mit dem Wetter ja so wie an der Börse: Wenn ein Unternehmen in einer Branche gute Zahlen hat, dann steigen die Aktien von allen Unternehmen in dieser Branche. Oder war da noch ein Unterschied zwischen Wetter und Klima?

 

Ein echtes Armutszeugnis ist die Aussage, dass Du zum Einfluss der Arktis nichts sagen kannst. Als "interessierter Laie" sollte man das schon verstanden haben, schließlich werden Aussagen zu einem komplexen Thema nicht brauchbarer wenn derjenige, der die Aussagen macht wesentliche Mechanismen nicht versteht.

 

Du pickst hier Rosinen und ignorierst den Kuchen.

 

 

 

 

Hallo Pierre,

 

Du hast recht, dass die Themen, die Vahrenholt anführt nicht neu sind.

Bei der Bewertung gibt es allerdings nach wie vor keinen Konsens. Im Gegenteil. Die klimakeptische Sichtweise gewinnt an Boden.

Er ist sicher kein Klimaforscher und ich bin es mit meiner Ingenieursherkunft auch nicht. Trotzdem kann man als Außenstehender eine gewissen Kompetenz erlangen und den von mir postulierten Status eines mehr oder weniger versierten Laien erreichen.

Gerade die Umweltbewegung zeigt, dass deren Geschichte voll von diesen versierten Laien war und ist, die den Fachleuten oft gezeigt haben wo es lang geht. Die Erfahrungen im Bereich der Atomenergie sind mir noch gut in Erinnerung. Erst später kamen ausgewiesene Fachleute als Kritiker dazu.

Beim Klima haben inzwischen schon längst ausgewiesene Fachleute die Führung in der Kritik übernommen.

 

Ich spreche inzwischen immer weniger von der Klimawissenschaft sondern mehr von der Klimabranche. Es sind beinahe immer dieselben, die sich öffentlich zum Klima äußern und dabei gleichzeitig knallharte auch wirtschaftliche Interessen verfolgen wie das beim PIK mit Rahmstorf und Schellenhuber der Fall ist. Es erscheint mir wie ein Lobbyismus der ganz normalen Sorte.

 

Meine Kritik an der dominierenden Sichtweise besteht im Wesentlichen aus 2 Themenbereichen:

1. Die Klimarealität ist anders als öffentlich kommuniziert wird und zwar fast gleichgültig wo ich hinschaue:

Grönlandhttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_11.html

 Alaskahttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_12.html

Meeresspiegel, Antarktishttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_10.html

Kilimandscharohttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_5.html

Extremwetter (Hurrikanshttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_9.html

Tornadoshttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_8.html

Hochwasserhttp://www.klimanotizen.de/html/newsletter_7.html

etc.), Wüsten, Temperaturen global und regional. http://www.klimanotizen.de/html/temperaturen.html

 

2. Der Klimabericht diskriminiert den Einfluss der Sonne. Bei der Stratosphäre wird mehr als gepfuscht. Der ganze Bericht wirkt wie Propaganda.

Und alles geschieht zu Gunsten eines möglichst negativ dargestellten anthropogenen Klimawandels.

 

Zur neuen Studie des Alfred-Wegener-Institutes zum Einfluss einer warmen Arktis auf kalte Winter in Europa kann ich noch nichts sagen. Das müsste ich mir erst einmal genau durchlesen.

 

Viele Grüße

 

Klaus Öllerer

www.KlimaNotizen.de

 

 

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